Offener Brief an den DuMont-Verlag

Am vergangenen Freitag hatte ich das Vergnügen, das Neven DuMont Verlagshaus in Köln besuchen zu dürfen, weil der DuMont Buchverlag zum Bloggertreffen nebst Vorstellung des aktuellen Herbstprogramms geladen hatte. Statt euch, meine lieben Leserinnen und Leser, nun mit einem Bericht zu behelligen, den ihr einerseits anderswo in viel ausführlicherer Form lesen könntet (zum Beispiel hier, hier oder hier) und der andererseits bestenfalls Achselzucken hervorrufen würde, wende ich mich stattdessen in einem offenen Brief an die Verlagsmitarbeiter, der zumindest dahingehend interessant sein dürfte, was die werten Damen und Herren von DuMont zu investieren bereit waren, um uns, den geladenen Bloggerinnen und Bloggern, einen schönen Nachmittag zu bereiten. Viel Spaß!

Liebe Frau Waltermann,

was für ein Coup, den sie da gelandet haben! Für Ihre Einladung möchte ich mich noch einmal herzlichst bedanken und betonen, wie sehr mir die Zeit bei Ihnen gefallen hat. Nicht genug der Ehre, dass Sie uns in einen der Konferenzräume der „Chefetage“ gelotst haben, um dort in edelstem Ambiente die Neuerscheinungen der kommenden Monate zu präsentieren, haben alle Anwesenden dermaßen viel Feuereifer und Herzblut erkennen lassen und mit solch einem erfrischenden Elan von ihren jeweiligen Lieblingen berichtet, dass es eine wahre Freude war. Das war keine staubtrockene Präsentation, kein werbliches Getue, keine Masche, keine überzogene Lobpreisung, sondern echte Begeisterung für die Literatur und ihre Schätze, so ehrlich, so euphorisch, so voller Hingabe wie ich es mir von allen dem geschriebenen Wort verfallenen wünschen würde.

Seien es die geladenen Autoren Andreas Izquierdo und Markus Herrmann, die auf charmante Art und Weise Auszüge ihrer Bücher Das Glücksbüro und Aaarfz zum Besten gaben oder eine haltlos begeisterte und überschwängliche Elke Wehinger, die von ihrem neuen Lieblingsbuch Palmherzen schwärmte, der pointierte und leichtfüßige Vortrag von Herrn Große Entrup, die fundierten Schilderungen der anwesenden LektorInnen zu spannenden Neuerscheinungen wie Das kalte Jahr oder Bienensterben oder schlicht die charmante Art der anwesenden Praktikantinnen, man hätte kaum mehr tun können, um uns Honig ums Maul zu schmieren! Faszinierend indes, dass dem ganz offensichtlich kein Kalkül zugrunde lag, sondern die Begeisterung echt, die Hingabe spürbar und die Sympathie greifbar waren. Die Formulierung, uns Blogger als dritte Macht im Verlagswesen zu bezeichnen ist dabei zugegebenermaßen auch nicht wenig schmeichelhaft gewesen.

Doch damit nicht genug, haben Sie es sich nicht nehmen lassen, uns auch noch kulinarisch zu verwöhnen um während des sich an die Präsentation anschließenden „lockeren Teils“ erneut unter Beweis zu stellen, welch herzensgute und sympathische Menschen wirklich noch dafür einstehen, einfach nur gute Bücher veröffentlichen zu wollen, lesenswerte und berührende Literatur, von denen sie selbst überzeugt sind. Von hitzigen Debatten über diese und jene Bücher, empfehlenswerte Filme und großartige Serien über viele andere Diskurse bleibt mir eigentlich nur in Erinnerung, dass die Zeit wie im Fluge vergangen ist und ich mich mehr als wohl, ja geschätzt und willkommen bei Ihnen gefühlt habe.

Das war nicht einfach Marketing oder eine gut getarnte Networking-Veranstaltung, nein, es lag Ihnen wirklich daran, die Menschen hinter den Blogs kennenzulernen, die Personen, die ein ums andere Mal mit ähnlicher Euphorie von Ihren Büchern berichten und folglich im selben Boot sitzen. Das wurde an diesem Tag mehr als deutlich und dafür möchte ich mich bedanken! Eine – meines Wissens – bislang einzigartige Veranstaltung, die dringend nach Wiederholung schreit, weil der einzige Kritikpunkt tatsächlich die Zeit ist, von der es viel zu wenig gab, obwohl sie sich freilich alle Zeit der Welt genommen haben.

Von den liebevoll zusammengestellten Goody-Bags bräuchte ich eigentlich gar nicht mehr gesondert schwärmen, wenn Sie auch so etwas wie das I-Tüpfelchen zu einem rundherum gelungenen Tag waren und die vielen neuen Bücher mir die Heimfahrt durchaus zu versüßen wussten.

Mein Gruß geht daher an Sie und all die netten Bekanntschaften, die ich habe schließen können, auch wenn ich mich vornehmlich mit ihren Kollegen umgetan habe und kaum dazu gekommen bin, mich mit den anderen Bloggerinnen auszutauschen, was aber wiederum schlicht daran lag, dass sie mir alle so sympathisch waren.

Mit aufrichtigem Dank für einen wundervollen Nachmittag sende ich dem gesamten DuMont-Verlag meine herzlichsten Grüße

Wulf Bengsch

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Kommentare (4)

  1. Mina PowMeow 27. August 2013
  2. Sabine K. 29. August 2013

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