Gestern Abend frönten meine Freundin und ich einer etwas anderen Art der Abendunterhaltung, denn ein Besuch beim Festival Großes Fernsehen im Cinedom in Köln stand an. Vom 8. – 11. März werden dort, initiiert von der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen, Novitäten des Fernsehens auf der großen Leinwand präsentiert. Gerne wäre ich auch an den anderen Tagen zugegen gewesen, aber da wir doch eine recht aufwändige Anfahrt hatten und die Bahn-Tickets auch nicht gerade billig sind, haben wir uns für den Freitag entschieden. Warum liegt ganz klar auf der Hand, denn der Freitag stand ganz im Zeichen erfolgreicher und außergewöhnlicher US-Serien, neben einem französischen Beitrag, der mich aber ähnlich zu überzeugen wusste.
Das Programm des Abends sah also wie folgt aus und hielt einige Highlights für mich bereit, auf die ich mich schon längere Zeit gefreut habe, so dass es für mich ein echtes Erlebnis war, die Pilot-Episoden auf der großen Leinwand einer ersten Sichtung unterziehen zu können.
- 19:00 – 19:30: House of Lies (Showtime)
- 20:00 – 21:00: Luck (HBO)
- 21:15 – 22:15: Engrenages (Canal+)
- 22:30 – 23:30: Homeland (Showtime)
- 23:30 – 00:30: Boss (Starz)
Letzteren Beitrag konnten wir aber leider nicht mehr sehen, da wir dann doch eine halbwegs reibungslose Heimfahrt dem Kinogenuss vorgezogen haben, wenngleich mich auch diese neue Starz-Serie durchaus interessiert hätte.
Selbstverständlich erzähle ich euch das auch nicht alles nur zum Spaß, sondern mehr, um Vorfreude zu schüren auf meine alsbald möglich folgenden Preview-Artikel zu House of Lies, Luck und Homeland. Zu Engrenages erspare ich mir weitere Worte, denn auch wenn diese nicht schlecht war, ist es doch eine waschechte Krimi-Serie und fällt nicht unbedingt in mein übliches Ressort. Zudem handelte es sich bei dem Beitrag um die erste Folge der dritten Staffel und nicht – wie bei den anderen – um den Serien-Piloten. Zuletzt wäre da noch der Umstand, dass bislang kein deutscher Verleih existiert und wir so also nach derzeitigem Stand – ebenfalls anders als bei den anderen Serien – kaum Chancen haben, in absehbarer Zeit von dieser doch durchaus überzeugend produzierten Serie sehen zu können.
Das “Festival” selbst entbehrte jeglichen Schnickschnacks, es gab ein paar Freigetränke und kostenloses Popcorn, eine kleine, aber leider sehr beengte Lounge war errichtet worden, Informationsstände oder Werbematerial suchte man allerdings (leider) vergebens. Nichtsdestotrotz war es ein wirklich schöner und spannender Abend und generell eine großartige Veranstaltung, die nunmehr schon in ihrem siebten Jahr stattfindet und noch dazu – und das kann man nicht genug loben – für Interessierte vollkommen kostenlos ist. Wer also spontan auch noch vorbeischauen möchte, der möge sich auf der Homepage über die etwaige Verfügbarkeit von Rest-Tickets informieren; heute stehen TV-Filme im Vordergrund, der morgige Abschluss steht unter dem Motto “Detectives” und wartet unter anderem mit der ersten Folge der zweiten Staffel von BBCs Sherlock auf – A Scandal in Belgravia.
Einstweilen wünsche ich nun ein schönes Wochenende und melde mich dann in absehbarer Zeit mit dem ersten Preview-Artikel zurück.
Wulf
Wie hat dir denn “House of Lies” gefallen? Ich persönlich fand den Pilot ja grausam. Viel zu gewollt und viel zu wenig Substanz. Schade um die guten Darsteller.
Und schon wieder sind wir nicht einer Meinung, super! Aber im Ernst, ich fand den Piloten gut und er hat mich herrlich unterhalten. Substanz war da natürlich nicht viel, aber für eine erste Folge hat es gelangt und “House of Lies” ist ja zuvorderst Comedy, von daher passte das.
Größter Kritikpunkt: Ich hätte gern mehr von Kristen Bell gesehen (Nein, SO war das NICHT gemeint!)
Ich fand die Figuren allesamt unsympathisch und die “Handlung” nur als eine Aneinanderreihung von Sexszenen. Die eigentlich interessanten und satirisch angelegten Consulting-Elemente kamen dagegen viel zu kurz. Ich habe der Serie noch zwei Folgen gegeben, aber das war einfach nichts für mich.