Review: Guardians of the Galaxy Vol. 3 (Film)

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Natürlich habe ich mir den Film schon vergangene Woche zu Gemüte geführt und natürlich – zum Glück! – bin ich schwer begeistert gewesen. Warum, könnt ihr nun nachfolgend nachlesen.

Guardians of the Galaxy Vol. 3

Guardians of the Galaxy Vol. 3, USA/NZ/FR/CA 2023, 150 Min.

Guardians of the Galaxy Vol. 3 | © Walt Disney
© Walt Disney

Regisseur:
James Gunn
Autor:
James Gunn

Main-Cast:

Chris Pratt (Peter Quill / Star-Lord)
Zoe Saldaña (Gamora)
Dave Bautista (Drax)
Karen Gillan (Nebula)
Pom Klementieff (Mantis)
Vin Diesel (Groot [Stimme])
Bradley Cooper (Rocket [Stimme])
Sean Gunn (Kraglin)
Chukwudi Iwuji (The High Evolutionary)
Will Poulter (Adam Warlock)
Elizabeth Debicki (Ayesha)
Maria Bakalova (Cosmo [Stimme])
Sylvester Stallone (Stakar Ogord)
Special Guest:
Nathan Fillion (Master Karja)

Genre:
Action | Abenteuer | Science-Fiction

Trailer:

 

Inhalt:

Szenenbild aus Guardians of the Galaxy Vol. 3 | © Walt Disney
© Walt Disney

Man könnte meinen, es liefe gut für die selbsternannten "Guardians of the Galaxy", die erstmals und seit einiger Zeit in Knowhere eine Art Basis und Heimat gefunden haben. Doch nicht nur Peter hat daran zu knabbern, seine große Liebe Gamora verloren zu haben, die zwar mittlerweile quasi wieder am Leben ist, sich aber eben nicht an ihn erinnern kann, weil sie aus einer anderen Zeitlinie stammt. Nicht nur Peter hat aber sein Päckchen zu tragen, doch rückt das rasch in den Hintergrund, als die Sovereign-Hohepriesterin Ayesha ihren Sohn Adam Warlock in Richtung Knowhere entsendet, der für gehörige Verwüstung sorgt und Rocket lebensgefährlich verletzt. Kurzentschlossen raufen sich die Guardians wieder zusammen und setzen gemeinsam alles daran, das Leben ihres Freundes zu retten, der von dem nach Perfektion und Vollendung strebenden High Evolutionary erschaffen worden ist, der mittlerweile ein neu erwachtes Interesse an seiner Schöpfung zu haben scheint…

Rezension:

Es dürfte keine große Überraschung sein, dass ich mich gleich nach Erscheinen von Guardians of the Galaxy Vol. 3 bei Disney+ vor den TV geworfen und mich auf das zweieinhalbstündige Farewell der Weltraumhelden gestürzt habe, die bei mir – nicht nur im Vergleich zu anderen MCU-Vertretern – schon immer hoch im Kurs gestanden haben. Ein wenig überraschender war indes für mich, dass James Gunn seinen dritten und finalen Beitrag nicht mit einer schmissigen Rock-Hymne oder dergleichen untermauert, sondern stattdessen mit Radioheads Creep schon akustisch gänzlich andere Töne anschlägt. So ist der ganze Film von einer Ernsthaftigkeit, Melancholie und Schwere geprägt, die man überhaupt nicht hat erwarten dürfen, die aber auch eine Emotionalität mit sich bringt, die sich nicht minder positiv bemerkbar macht. Denn keine Sorge, für Humor, reichlich Action, schmissige One-Liner, skurrile Manierismen und Eigenwilligkeiten ist mindestens genauso viel Platz wie die Fortschreibung der Charakterentwicklung, die hier noch einmal – allen voran Rocket – gehörig an Tiefe gewinnen. So ist der dritte und finale Teil der Chose eben nicht einfach noch ein x-beliebiges Abenteuer im All, sondern es steht einiges für die Guardians auf dem Spiel und eine ihrer größten Stärken ist es, sich zusammenzureißen, wenn es drauf ankommt. Das darf hier auch Gamora aufs Neue lernen, deren ursprüngliche Version bekanntermaßen von Thanos geopfert worden ist, weshalb wir es hier mit der Alternativ-Zeitlinien-Gamora zu tun haben, die nie Teil der Guardians war und natürlich auch nichts mit Peter hatte.

Szenenbild aus Guardians of the Galaxy Vol. 3 | © Walt Disney
© Walt Disney

Daraus vermag das Drehbuch durchaus einiges zu machen, doch ist es eben auch der eine, große Part, der es erforderlich macht, zumindest die letzten zwei Avengers-Filme gesehen zu haben, um die Handlung vollumfänglich verstehen und nachvollziehen zu können. Das ist mitnichten ein Manko und schon gar nicht die Schuld von Regisseur und Drehbuchautor James Gunn, soll aber der Vollständigkeit halber nicht unerwähnt bleiben. Weit weniger wichtig ist derweil das im letzten Winter veröffentlichte Holiday Special, doch ist es eine schöne Hinleitung zum Film und taugt bei einer Wiederholungssichtung der gesammelten Abenteuer als kleiner Story-Snack, bevor es hier noch einmal deutlich größer, lauter, greller, garstiger wird. Apropos garstig, weiß man hier die Altersfreigabe auch wieder gut auszureizen und alles zu kredenzen, was möglich scheint, so dass Gunns Vorliebe für Ekeleffekte wie etwa damals in Slither hier schon durchscheint, auch, wenn sich die Guardians zu einem organisch gewachsenen Gebäudekomplex Zutritt verschaffen müssen. Aber auch der Gastauftritt von Nathan Fillion (Firefly) lässt an dieses Frühwerk von Gunn denken, denn wie in den beiden Gaurdians-Filmen zuvor – hier aber erstmals so richtig in Person – darf Fillion auch hier ein wenig mitmischen. Nur ein kleiner Punkt, der das Ganze wie ein zu groß geratenes Familienprojekt wirken lässt. Damit erübrigen sich zum Glück auch die Befürchtungen, der Film würde lieblos heruntergerasselt werden, weil bekanntermaßen Gunn nun eine Zukunft bei der DC-Konkurrenz erwartet, denn ungeachtet dessen, lässt er hier so dermaßen viel Herzblut einfließen, dass es staunen lässt.

So fühlt sich Guardians of the Galaxy Vol. 3 dann auch weit weniger wie der dritte Teil einer Trilogie an, sondern vielleicht vielmehr wie das konsequente und folgerichtige Finale einer rund siebenstündigen Reise. Was zuvor geschah, wird nicht nur im liebevoll designten Abspann mit allerhand Schnappschüssen aufgegriffen, sondern ist auch Teil der Handlung, der Dialoge. So geht es zwar vordergründig erst einmal um die Rettung von Rocket, doch in letzter Konsequenz ebenso, dass Drax (Dave Bautista, Army of the Dead) und Mantis (Pom Klementieff, Ingrid Goes West) ihren Platz im Leben finden oder dass es Peter auf die ein oder andere Art gelingt, mit seiner Vergangenheit abzuschließen. Die Guardians waren schon immer ein Ensemble und Gunn hat es schon immer gut verstanden, ihnen allen ihre Sternstunden und Glanzmomente angedeihen zu lassen, doch nie ist ihm das so bravourös und virtuos gelungen wie hier, gleichwohl ausgerechnet Gamora (Zoe Saldana, The Adam Project) hier ein wenig zurückstecken muss, weil es sich ja de facto um eine neue Figur handelt und eben nicht die Gamora, die man seit Guardians of the Galaxy aus 2014 kennt. Sie dient noch am ehesten als Konterpart für den sichtlich gebrochenen Peter (Chris Pratt, The Tomorrow War), der seiner verlorenen Liebe hinterhertrauert und die Situation nicht akzeptieren kann. Schön auch, wie sich Nebula (Karen Gillan, Gunpowder Milkshake) immer weiter und mehr ins Team fügt, derweil es einzig Neuzugang Cosmo – einer sprechenden Hündin – nicht ganz gelingt, sich zu etablieren, weil sie eben auch nicht wirklich Teil des Teams ist, sondern gemeinsam mit Kraglin (Sean Gunn) auf Knowhere verbleibt.

Szenenbild aus Guardians of the Galaxy Vol. 3 | © Walt Disney
© Walt Disney

Das ist aber Jammern auf solch extrem hohem Niveau, dass es sich gleich dort einreihen kann, wo man wieder einmal festhalten muss, dass der ausgewiesene Antagonist namens "High Evolutionary" (Chukwudi Iwuji) doch wieder ziemlich blass oder zumindest einseitig bleibt und beinahe schon irritierende Ähnlichkeiten mit dem neuen Oberfiesling Kang aufweist. Im Rahmen der Story erfüllt er aber ebenso seinen Zweck wie die erneut in Erscheinung tretende Sovereign Ayesha (Elizabeth Debicki, Widows), die hier ihren Sohn Adam Warlock (Will Poulter, Midsommar) entsendet, um Rocket zu schnappen. Ja, die Interpretation von Adam Warlock mag so manchem nicht passen und ja, es mag sich eine irritierend große Schar Leute aufgeregt haben, dass Cosmo hier weiblich und nicht männlich ist, aber das erscheint mir doch recht trivial und vernachlässigbar in Anbetracht dessen, dass James Gunn mit Guardians of the Galaxy Vol. 3 der wohl bislang emotionalste MCU-Beitrag gelungen ist, der mich von der ersten bis zur letzten seiner stolzen 150 Minuten Laufzeit glänzend zu unterhalten gewusst und mich zum Lachen, Weinen und Mitfiebern bekommen hat wie lange kein Film mehr vor ihm.

Fazit & Wertung:

James Gunn verabschiedet sich in Guardians of the Galaxy Vol. 3 auf die bestmögliche Art und Weise vom MCU im Allgemeinen und "seinen" Guardians im Besonderen, liefert noch einmal zweieinhalb Stunden feinste Unterhaltung mit einem grandiosen Ensemble und berührt mit dieser Art Abschluss in mehrfacher Hinsicht. Vielleicht nicht das It’s-All-Fun-and-Games-Finale, dass man erwartet haben mag, aber filmisch dafür umso begeisternder!

10 von 10 waghalsigen Manövern und nur rudimentär durchdachten Heldentaten

Guardians of the Galaxy Vol. 3

  • Waghalsige Manöver und nur rudimentär durchdachte Heldentaten - 10/10
    10/10

Fazit & Wertung:

James Gunn verabschiedet sich in Guardians of the Galaxy Vol. 3 auf die bestmögliche Art und Weise vom MCU im Allgemeinen und "seinen" Guardians im Besonderen, liefert noch einmal zweieinhalb Stunden feinste Unterhaltung mit einem grandiosen Ensemble und berührt mit dieser Art Abschluss in mehrfacher Hinsicht. Vielleicht nicht das It's-All-Fun-and-Games-Finale, dass man erwartet haben mag, aber filmisch dafür umso begeisternder!

10.0/10
Leser-Wertung 9/10 (2 Stimmen)
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Guardians of the Galaxy Vol. 3 ist seit dem 02.08.23 bei Disney+ verfügbar und erscheint am 06.10.23 auf DVD, Blu-ray und 4K UHD Blu-ray im Vertrieb von Walt Disney. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über einen der Links und unterstützt damit das Medienjournal!

DVD:



Blu-ray:



vgw

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Eine Reaktion

  1. Stepnwolf 16. August 2023

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