Kinovorschau: Cosmopolis (05.07.12/KW27)

Hier also schon wie angekündigt der weitaus interessantere Neustart diese Woche.

Cosmopolis

Cosmopolis, FR/CA/PT/IT 2012, 108 Min. (in der IMDb)

Quelle: IMPawards.com

Trailer:

Inhalt & Prognose:

Eric Packer ist ein Kapitalist wie er im Buche steht, nicht zuletzt deshalb, weil er im wortwörtlichen Sinne über kein Gewissen mehr verfügt. Abgesehen spekulativen Finanzgeschäften und promiskuitivem Sex interessiert sich Packer für herzlich wenig, außer natürlich für seine Person, so dass er sich aus Angst vor Anschlägen unentwegt in seiner Stretch-Limousine durch New York kutschieren lässt und nach Möglichkeit niemals still steht. Doch diese Nacht ist anders als die Nächte zuvor und Packer treibt etwas um, was nicht nur seinen Haarschnitt betrifft und die Außenwelt, von der er sich so sorgsam abzuschirmen sucht erregt mehr und mehr seine Aufmerksamkeit.

Warum also schon wieder meine allseits bekannte Euphorie bei Cosmopolis? Nun, das mag einerseits daran liegen, dass die gleichnamige Buch-Vorlage von niemand geringerem stammt als Don DeLillo, der sicherlich völlig zu Recht zusammen mit zeitgenössischen Autoren vom Schlage eines Cormac McCarthy in einem Atemzug genannt, andererseits schätze ich die Arbeiten des Herrn Cronenberg sehr und er hat in der Vergangenheit schon mehrfachbewiesen, literarische Stoffe gekonnt auf die Leinwand übertragen zu können, beispielsweise mit A History of Violence oder Naked Lunch, wobei sich letzterer ja mehr der Entstehung des namensgebenden Romans widmet. Davon ab hat mich Cronenberg mit seiner ihm eigenen Art der Inszenierung immer wieder überzeugt und Don DeLillos Stoff ist aktueller denn je. Die bisher gesehenen Bilder sind von einer faszinierenden Abgründigkeit durchzogen und so fällt es gar nicht mal mehr so ins Gewicht, dass der Twilight-Glitzervampir mir so grenzenlos unsympathisch ist, denn Pattinson scheint hier definitiv zu beweisen, dass er auch anders kann.

Ich prognostiziere also mal

7-9 von 10 Punkten