Review: Jack Taylor liegt falsch | Ken Bruen (Buch)

Ursprünglich hätte diese Review schon vor längerer Zeit im Rahmen der Literaturtage erscheinen sollen, aber ein ums andere Mal kam mir ein anderes Buch dazwischen, so dass ich sehr froh bin, es heute endlich nachliefern zu können. Bis zum dritten Band wird es allerdings leider eine ganze Weile dauern, denn bisher ist die Veröffentlichung von Verlagsseite noch nicht einmal angekündigt und die Hardcover-Bände sind mir schlicht zu teuer, zumal ich ja jetzt nun einmal auch mit den Taschenbüchern angefangen habe. Nichtsdestotrotz sollte man auch den zweiten Jack Taylor gelesen haben und warum, das werde ich jetzt erörtern.

Jack Taylor liegt falsch

The Killing of the Tinkers, IE 2002, 240 Seiten

Jack Taylor liegt falsch von Ken Bruen
© dtv

Autor:
Ken Bruen
übersetzt von
Harry Rowohlt

Verlag (D):
Deutscher Taschenbuch Verlag
ISBN:
978-3-423-21368-4

Genre:
Krimi | Drama

 

Inhalt:

Nach einer kurzen Stippvisite in London ist Jack Taylor zurück in Galway, zusammen mit einem neuen Mantel und einer ordentlichen Koks-Abhängigkeit. Ehe er sich versieht, wird auch direkt ein neuer Fall an ihn herangetragen, bevor sich der starke Trinker und Büchernarr auch annähernd akklimatisieren könnte und prompt gilt es herauszufinden, wer für den Mord an mehreren Tinkers verantwortlich ist, denn für die Polizei sind diese Leute nur Landstreicher und folglich kaum ein Achselzucken wert. Und dann wäre da auch noch der Fall des Schwan-Mörders am Claddagh Bassin.

Rezension:

Jack Taylor liegt falsch steigt genau da ein, wo der erste Band aufgehört hat, wenngleich natürlich einige Zeit vergangen ist und Jack mittlerweile aus London zurückgekehrt ist, weil sich bekanntermaßen die Pläne eines Alkoholikers nur selten mit der Realität decken und er schlussendlich reumütig in die alte Heimat zurückkehren musste. Freilich hat er auch alsbald einen neuen Fall an der Backe, der zwar weder seine gesamte Zeit noch Aufmerksamkeit fordert, sich aber nichtsdestotrotz wieder als roter Faden mehr oder minder auffällig durch die Geschichte zieht.

Auch der zweite Band der Jack Taylor-Reihe ist also weniger Krimi, denn mehr die durchlebten, absonderlichen Abenteuer eines unbeholfen durch das Leben stolpernden Chaoten mit zahlreichen Abhängigkeiten und einem ausgeprägten Hang zur Literatur. Ken Bruens Erzählung strotzt auch diesmal wieder vor Sarkasmus und schwarzhumorigen Einfällen, die von seinem Protagonisten auf nur allzu trockene Art kommentiert werden.

Auch hier macht Jack Taylor seine mangelnden Fähigkeiten als Ermittler mehr als wett durch sein ungestümes Vorgehen und die Tragik seiner Figur, die – so seltsam das klingen mag – natürlich auch seinen ruppigen Charme und seine Liebenswürdigkeit ausmachen. Ich persönlich freue mich auch schon auf die weiteren Fälle des so ungewöhnlichen Jack Taylor, der zwar auf den ersten Blick wirkt wie das Abziehbild eines Detektivs und der Prototyp eines typischen Hardboiled-Antihelden, jedoch machen die Facetten seiner Persönlichkeit ihn zu einer außergewöhnlichen Erscheinung, an der ich mich sicherlich nicht so bald werde satt lesen können.

Der Fall selbst ist gleichsam spannend und bekommt diesmal sogar etwas mehr Raum als noch im Vorgänger, wobei auch die Ereignisse des vorangegangenen Buches thematisiert werden und Auswirkungen haben, was ich persönlich immer sehr begrüße, wenn es sich um den Teil einer Reihe handelt, denn insbesondere bei Kriminalromanen gibt es dort trotz der immer gleichen Ermittler ja eher den Case of the Week, denn eine fortgeführte Geschichte. Leider ist das Ende diesmal etwas vorhersehbar und recht abrupt, lässt mich aber auch mit Spannung darüber spekulieren, ob die letzte Offenbarung möglicherweise noch Konsequenzen im nächsten Band der Jack Taylor-Reihe nach sich ziehen wird.

Fazit & Wertung:

Jack Taylor liegt falsch ist ein gleichsam überzeugender Nachfolger und wird all Diejenigen mehr als zufriedenstellen, denen auch schon der erste Band gefallen hat!

8,5 von 10 Abenden mit einer gehörigen Menge Pints

Jack Taylor liegt falsch

  • Abende mit einer gehörigen Menge Pints - 8.5/10
    8.5/10

Fazit & Wertung:

Jack Taylor liegt falsch ist ein gleichsam überzeugender Nachfolger und wird all Diejenigen mehr als zufriedenstellen, denen auch schon der erste Band gefallen hat!

8.5/10
Leser-Wertung 6/10 (1 Stimmen)
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Weitere Details zum Autor und dem Buch findet ihr auf der Seite des Deutschen Taschenbuch Verlages. Dort gibt es übrigens auch ein groß angelegtes Special zur Jack-Taylor-Reihe.

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Die Jack-Taylor-Reihe:

01. Jack Taylor fliegt raus
02. Jack Taylor liegt falsch
03. Jack Taylor fährt zur Hölle
04. Ein Drama für Jack Taylor
05. Jack Taylor und der verlorene Sohn
06. Jack Taylor auf dem Kreuzweg
07. Jack Taylor gegen Benedictus
08. Jack Taylor geht zum Teufel
09. Ein Grabstein für Jack Taylor

Die genannten Bände mit deutschen Titeln sind allesamt als Hardcover im Atrium-Verlag erschienen. Ich jedoch beziehe mich auf die Taschenbuchausgabe des dtv. Hier liegen bisher nur die ersten zwei Bände vor.

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