Pünktlich bevor es bei uns gleich Abendbrot gibt und ich mich danach noch ein wenig den “Freuden” meiner Betriebswirt-Fortbildung widmen werde komme ich eben kurz mit meinem einen Kinostart um die Ecke, der mir erwähnenswert scheint, denn sorry, so cool das Artwork von Possession auch sein mag, sieht mir das Ganze doch zu sehr nach 08/15-Horror aus, als dass ich mich dem näher widmen würde.
Argo
Argo, USA 2012, 120 Min. (in der IMDb)
Quelle: IMPawards.com
Ben Affleck
Chris Terrio
Ben Affleck (Tony Mendez)
Bryan Cranston (Jack O’Donnell)
Alan Arkin (Lester Siegel)
John Goodman (John Chambers)
Thriller | Drama | Historie
Trailer:
Inhalt & Prognose:
Im Jahr 1979 tobt im Iran die Revolution und Ajatollah Ruhollah Chomeini gelingt es, den regierenden Schah Mohammad Reza Pahlavi zu stürzen. Der Schah selbst begibt sich nach New York, um dort sein Krebsleiden behandeln zu lassen und Chomeini nutzt die Gunst der Stunde, die iranische Bevölkerung weiter gegen die gottlose westliche Welt und insbesondere den um sich greifenden Amerikanismus aufzuwiegeln. Es kommt zu studentischen Revolten im Iran und am 4. November wird von einem wütenden Mob die amerikanische Botschaft gestürmt, wobei mehr als 50 Geiseln genommen werden. Lediglich sechs Amerikanern gelingt die Flucht in die kanadische Botschaft, wo man sie versteckt. Doch ihr Aufenthalt dort wird sich nur schwerlich geheim halten lassen und die CIA hat keine Idee, wie sie ihre Leute aus der brenzligen Lage befreien sollen. Doch dann schmiedet der Agent Tony Mendez einen abstrusen Plan: Die sechs Eingeschlossenen sollen als kanadische Mitglieder eines Filmteams ausgegeben werden und so unbehelligt außer Landes geschafft werden. Zu diesem Zweck trifft sich Mendez mit dem Produzenten Lester Siegel und heuert den Make-Up-Spezialisten John Chambers an, um mit einem gänzlich verrückt klingenden Skript zu einem Science-Fantasy-Film namens Argo in Hollywood eine Menge Staub aufzuwirbeln und so die Glaubwürdigkeit der Geschichte zu untermauern, um sich letztlich selbst für die Rettungsaktion in den Iran zu begeben.
Es heißt doch so schön, dass das Leben die besten Geschichten schreibt und Argo, die mittlerweile dritte und gleichsam erfolgsversprechende Regiearbeit von Ben Affleck, die nicht nur auf den Memoiren des echten Antonio Mendez fußt, sondern vor allem auf den von der CIA 1997 geöffneten Geheimakten und dem daraus resultierenden Artikel The Great Escape von Joshuah Bearman. Sowohl mit Gone Baby Gone als auch The Town konnte Affleck mich schon begeistern und bewies einen unbedingten Stilwillen, der sich nun auch in Argo fortzusetzen scheint, zumal die Geschehnisse einerseits in der Realität verhaftet sind, er andererseits aber auch einen satirischen und humorigen Blick auf die Hollywood-Maschinerie wirft und alles zu einem fraglos spannenden Polit-Thriller vermengt. Zugutehalten kann man ihm des Weiteren, dass Ben Affleck sich neben seiner Eigenbesetzung als Tony Mendez zahlreicher begabter und charismatischer Schauspieler versichert hat, von denen fraglos Alan Arkin, John Goodman und der großartige Bryan Cranston gesondert genannt werden müssen. Litte ich nicht an chronischer Zeitlosigkeit wäre Argo für mich definitiv Kinomaterial, aber wer weiß, vielleicht überrasche ich mich ja selbst, indem ich es wider Erwarten doch in den Film schaffe – zu wünschen wäre es mir, denn Afflecks dritter Streich wird zweifelsohne wieder großes Kino!
Ich prognostiziere also mal
8-9 von 10 Punkten