Noch mühe ich mich ja ein wenig ab, wieder in den gewohnten Alltag des Bloggens zurückzufinden und noch gilt es auch einige Gewinne an euch liebe Leserinnen und Leser zu verschicken, aber dennoch habe ich heute auch mal wieder eine Rezension für euch und wünsche ganz viel Spaß bei der Lektüre.
Kick-Ass:
Hit-Girl
Kick-Ass: Hit-Girl, USA 2012, 124 Seiten
© Panini
Mark Millar
John Romita Jr.
Panini Verlag
978-3-862-01505-4
Action | Komödie
Inhalt:
Nachdem Mafia-Boss John Genovese ins Gras hat beißen müssen und bevor der vormals unter dem Namen Red Mist bekannte Superschurke zurückkehrt, um die Welt zu terrorisieren ist Mindy McCready immer noch dabei, ihre schwarze Liste abzuarbeiten und Genoveses Nachfolger und Handlanger einen nach dem anderen zur Strecke zu bringen. Da lässt sie es sich auch nicht nehmen, Kick-Ass mit ins Boot zu holen. Der allerdings stellt sich im direkten Vergleich ziemlich stümperhaft an und es dauert nicht lange, bis er verletzungsbedingt für mehrere Monate ausfällt. Mindy allerdings hält an ihrem Plan fest und ist bereit, im Alleingang gegen die Gangster vorzugehen, die wiederum gleichsam Jagd auf sie und Kick-Ass machen.
Derweil plagen Mindy allerdings noch ganz andere Probleme, denn einerseits muss sie ihre Mutter davor bewahren, ihre Geheimidentität zu offenbaren und andererseits gilt es, sich gegenüber den coolen Mädchen in der Schule zu behaupten, die ihr das Leben zur Hölle zu machen trachten. Doch Mindy wäre nicht Hit-Girl, wenn sie nicht auch für derlei Probleme gewohnt brachiale Lösungen in petto hätte. Red Mist reist unterdessen um die Welt, um sich von den alten Meistern im Stile eines Christian Bale’schen Batman unterrichten zu lassen, um als unüberwindlicher Krieger zurückzukehren, während in der Heimat die Verwandtschaft wegstirbt.
Rezension:
Ich muss ja zugeben, ein wenig enttäuscht gewesen zu sein, als ich las, dass es sich bei Hit-Girl um die Vorgeschichte von Kick-Ass 2 handelt, denn der Cliffhanger am Ende der Storyline machte doch extrem neugierig auf Hit-Girls Zukunft! Da kommt dieses Prequel zunächst einem Rückschritt gleich, doch bald schon offenbaren sich die Qualitäten, wenn einem bewusst wird, was zwischenzeitlich alles geschehen ist und welche geschichtlichen Lücken es zu füllen gilt. Der Ansatz, hier nun Hit-Girl aka Mindy und nicht Kick-Ass beziehungsweise Dave in den Vordergrund zu rücken entpuppt sich als regelrechte Frischzellenkur für den Erzählduktus, da man über die Beweg- und Hintergründe der Figur bis dato vergleichsweise wenig erfahren hat, sondern lediglich ihre Biografie kennt.
Inhaltlich steht Hit-Girl also seinem sprichwörtlich großen Bruder Kick-Ass in nichts nach, was natürlich auch darin begründet liegt, dass Mark Millar seiner Reihe treu bleibt und so auch hier für die Dramaturgie verantwortlich zeichnet, während John Romita, Jr. erneut das Zeichnen übernommen hat und so die bisher veröffentlichte Reihe von Geschichten inklusive diesem neuesten Spross wie aus einem Guss wirkt (und ja auch ist), was zweifelsohne das Lesevergnügen nachhaltig positiv beeinflusst, wenn ich mir da andere Reihen ansehe, wo alle Nase lang der Zeichner ausgetauscht wird.
Wie es sich für Hit-Girl gehört, geht es natürlich ordentlich zur Sache und so mancher Gangster findet auf äußerst blutige Weise sein Ende, zumal Dave doch immer deutlich zimperlicher zu Werke gegangen ist als die kampferprobte und skrupellose Mindy. Höhepunkt der Chose und gleichzeitig schon beinahe over-the-top ist dabei ein Zwiegespräch mit Mindys verstorbenen Vater, der ihr zu einem nie dagewesenen Blutbad rät; ein Vorschlag der prompt in die Tat umgesetzt wird. Die Art der Inszenierung und die Worte, die den Figuren in den Mund gelegt werden, hinterlassen hier ausnahmsweise einen leicht bitteren Nachgeschmack. Davon ab ist auch dieser Band durchweg überzeugend und unterhaltsam und zumindest in Ansätzen zeigt sich der frühere Humor der Reihe, zumal die tragischsten Ereignisse noch in ferner Zukunft liegen und noch längst nicht eingetreten sind.
Dennoch spürt man, dass es sich um die Ruhe vor dem Sturm handelt und während man sich noch über die wieder steigende Zahl popkultureller Bezüge in Hit-Girl freut, weiß man doch auch, dass der Spaß bald zu Ende sein wird und sowohl Mindy als auch Dave einschneidende und tragische Veränderungen in ihrem Leben bevorstehen. Durch die Geschichte ist man nun aber auch Mindy als Figur deutlich näher als zuvor, so dass ich mich umso mehr darauf freue, wenn hoffentlich in absehbarer Zeit der Cliffhanger aus Kick-Ass 2 aufgelöst und Hit-Girls weiteres Schicksal offenbart wird. Wer auf brutale Action, staubtrockenen Humor und Superheldengeschichten der etwas anderen Art steht, der kommt im Moment auf alle Fälle nicht an Mark Millars Geschichtenkosmos vorbei, denn bisher präsentieren sich alle Vertreter der Reihe ohne spürbare Qualitätseinbußen.
Kick-Ass: Hit-Girl
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Einträge auf der schwarzen Liste - 8/10
8/10
Fazit & Wertung:
Der Perspektivenwechsel in Hit-Girl wirkt wahre Wunder und rückt die Story in ein merklich anderes Licht, während der Grundtenor der Reihe unverändert und auf gleichbleibend hohem erzählerischen und zeichnerischen Niveau bestehen bleibt.
Meinungen aus der Blogosphäre:
Filmherum: 4/5 Punkte
Kick-Ass: Hit-Girl ist am 18.06.13 im Panini Verlag erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über den nachfolgenden Link und unterstützt damit das Medienjournal!