Es ist spät, aber die Serien-Sparte soll heute ihre triumphale Rückkehr feiern, nachdem es von dieser Front lange Zeit nichts zu berichten gab. Da spielt die Uhrzeit dann auch keine Rolle wie ich finde.
Game of Thrones
Staffel 2
Game of Thrones, USA 2011-, ca. 60 Min. je Folge
© HBO
David Benioff
D.B. Weiss
David Benioff
D.B. Weiss
Peter Dinklage (Tyrion Lannister)
Lena Headey (Cersei Lannister)
Michelle Fairley (Catelyn Stark)
Emilia Clarke (Daenerys Targaryen)
Iain Glen (Ser Jorah Mormont)
Kit Harington (Jon Snow)
Maisie Williams (Arya Stark)
Sophie Turner (Sansa Stark)
Richard Madden (Robb Stark)
Isaac Hempstead Wright (Bran Stark)
Alfie Allen (Theon Greyjoy)
Jack Gleeson (Joffrey Baratheon)
Charles Dance (Tywin Lannister)
Nikolaj Coster-Waldau (Jaime Lannister)
Aidan Gillen (Petyr ‘Littlefinger’ Baelish)
Conleth Hill (Lord Varys)
Carice van Houten (Melisandre)
Liam Cunningham (Davos Seaworth)
Sibel Kekilli (Shae)
Rory McCann (Sandor Clegane)
Jerome Flynn (Bronn)
Gwendoline Christie (Brienne of Tarth)
Natalie Dormer (Margaery Tyrell)
Finn Jones (Loras Tyrell)
Rose Leslie (Ygritte)
Roxanne McKee (Doreah)
Hannah Murray (Gilly)
Joe Dempsie (Gendry)
Drama | Fantasy
Trailer:
Inhalt:
Während sowohl Stannis als auch Renly Baratheon zu den Waffen rufen und ihr Recht auf den eisernen Thron proklamieren, rüstet sich Robb Stark, der selbsternannte König des Nordens zum Sturm gegen die verhassten Lannisters in Königsmund. Währenddessen versucht Arya in der Obhut der Nachtwache nach Winterfell zurückzukehren und Tyrion reist nach Königsmund, um stellvertretend für seinen Vater Tywin den Posten der Hand des Königs zu übernehmen und den tyrannischen Joffrey in seine Schranken zu weisen. Doch auch Stannis und Renly sind nicht untätig in ihrem Kriegsstreben und während ersterer sich mit der Priesterin Melisandre verbündet, sucht zweiterer die Unterstützung des Hauses Tyrell.
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Als wäre das nicht genug, kämpft auch Daenerys jenseits der Meerenge um das Erstarken ihrer Streitkräfte, indem sie Unterstützung in der wohlhabenden Wüstenstadt Quarth sucht. Doch selbst Theon verfolgt eigene Pläne und kehrt unter einem Vorwand zu den Eiseninseln, seiner Heimat, zurück, um dort seinen Vater zu mobilisieren, den Starks in den Rücken zu fallen. Von der Bedrohung aus dem hohen Norden ahnt indes noch niemand etwas, abgesehen von den Männern der Nachtwache, die sich mitsamt Jon bis hinter die Mauer gewagt haben und dort schreckliche Geheimnisse ergründen werden.
Rezension:
Lange liegt er zurück, mein letzter Besuch in Westeros, und deshalb habe ich mir auch ausgiebig Zeit genommen, die zweite Staffel Game of Thrones zu sichten und – so viel verrate ich wieder vorab – meine Erwartungen wurden zum Glück mehr als erfüllt. Zwar ist die zweite Jahresstaffel einer derartigen Ausnahmeserie immer eine Gratwanderung und oft ein zweischneidiges Schwert, doch ist es den Machern durchaus gelungen, die Kohärenz zu wahren und die neuen Möglichkeiten gewinnbringend zu nutzen. Zunächst einmal fällt auf, dass das Tempo der Erzählung anfangs erst langsam, doch dann immer spürbarer an Fahrt aufnimmt, denn ein Großteil der Figuren und vor allem das Setting wie auch die Beziehungen untereinander sind bekannt und so kann man sich direkt den Irrungen und Wirrungen der einzelnen Charaktere widmen. Wie von George R. R. Martin bekannt wird zwar auch ein Gros neuer Figuren eingeführt, doch werden die wichtigsten in gekonnter Weise schnell charakterisiert und fügen sich nahtlos in den Kosmos ein, so als hätte es sie dort schon immer gegeben.
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Natürlich hinterlässt der fehlende Sean Bean zunächst eine gefühlte Lücke, doch funktioniert der Stark-Clan auch ohne dessen Oberhaupt wunderbar, zumal die Kinder über das ganze Land verstreut ihre jeweiligen Herausforderungen und Abenteuer zu bestehen haben. Vor allem aber kann sich Peter Dinklage als Tyrion weiter profilieren und seinen Kultstatus weiter ausbauen, denn seine Szenen in Königsmund gehören zu den mitunter stärksten der Staffel, insbesondere, wenn er Joffrey oder Cersei die Stirn bietet. Des Weiteren erfährt das Haus Baratheon gesteigerte Beachtung und der charismatische Stephen Dillane als Stannis Baratheon hat es mir dabei besonders angetan, zumal seine Figur gewohnt ambivalent erscheint und je nach Sichtweise ein machtversessener Aristokrat oder aber eben auch ein nach Gerechtigkeit strebender Herrscher sein mag. Carice van Houten als Melisandre ist dabei ebenso ein echter Gewinn für die Serie sowie Ser Davos, gespielt von Liam Cunnigham, der in seiner Funktion als Stannis‘ rechte Hand doch sehr an Jorah (Iain Glen) und Bronn (Jerome Flynn) erinnert, die beide ebenfalls als einzige in der Lage sind, ihren jeweiligen Konterparts Paroli zu bieten, ohne dass diese sie dafür mit dem Tode strafen würden.
Gerade diese Dopplung von Figurenkonstellationen gefiel und gefällt mir bei Game of Thrones ausnehmend gut, ebenso wie die immer wieder aufs Neue thematisierten und variierten Themen wie Macht, Gier, Verlangen, Verrat, Hochmut und viele weitere mehr. Jede der Figuren verfügt über glaubhafte Motive und wird angetrieben von ihrem ganz eigenen Verlangen und so abtrünnig manch einer wirken mag, bleibt das Handeln stets glaubhaft und nachvollziehbar und ließ mich auch bei ausgemachten Unsympathen mitfiebern. Davon ab werden Westeros und Essos um weitere Facetten und Schauplätze ergänzt und insbesondere die Eiseninseln und Quarth waren wirkliche optische Highlights. Der Klimax der Staffel allerdings erfolgt hier ganz untypisch bereits in der vorletzten Folge mit der ausufernd inszenierten Schlacht um Königsmund am Schwarzwasser, so dass das eigentliche Finale beinahe gemächlich daherkommt, dafür aber in gesteigertem Maße einen Blick auf die Zukunft der Geschicke der einzelnen Häuser wirft und mit einem gleichsam überzeugenden Cliffhanger endet wie schon die erste Staffel.
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Die Handlungsänderungen im Vergleich zum Buch waren dieses Mal etwas ausufernder, doch steigert das auch die Spannung für Diejenigen, die die literarischen Werke bereits kennen. Je nach Folge kommt dabei zwar die eine oder andere Figur zu kurz und insbesondere der Änderungen bei Daenerys‘ Erlebnissen in Quarth hätte es nicht bedurft, doch während sie im zweiten Buch, also den Büchern 3 und 4 im deutschen Veröffentlichungsschema arg ins Hintertreffen gerät, hat man hier wenigstens das Gefühl, es würde sich etwas tun auf ihrem Weg zurück in ihre Heimat und hin zum eisernen Thron, den sie noch immer für sich zu beanspruchen gedenkt. Generell kann ich den Machern ob der beschlossenen Änderungen nicht wirklich böse sein, da sie doch auch stets das dramaturgische Gerüst von Game of Thrones im Auge hatten und dem Wesen der Geschichte von Martin doch stets treu bleiben, zumal dieser ja wieder einmal an den jeweiligen Drehbüchern beteiligt war. Alles in allem ist auch die zweite Staffel für mich somit allerbeste, ja herausragende Fernsehunterhaltung und das derzeit überzeugendste, stimmigste und epischste Werk dieser Ausmaße und mit ungebrochener Faszination fiebere ich nun der dritten Staffel entgegen, während ich sicherlich noch das eine oder andere Mal die Folgen dieser Staffel Revue passieren lassen werde.
Game of Thrones | Staffel 2
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Schattenwölfe von Winterfell - 10/10
10/10
Fazit & Wertung:
Auch im zweiten Jahr ist Game of Thrones im Grunde das Nonplusultra des Seriengenres, nicht nur was Ausstattung, Budget, Optik, Dramaturgie und Epik anbelangt, sondern auch die allgemeine Exzellenz, in der sich jede einzelne Folge zu präsentieren weiß, um einen weiteren Abschnitt des Fantasy-Epos für die Leinwand zu adaptieren.
Episodenübersicht: Staffel 2
02. Die Länder der Nacht
03. Was tot ist, kann niemals sterben
04. Der Garten der Knochen
05. Der Geist von Harrenhal
07. Ein Mann ohne Ehre
08. Der Prinz von Winterfell
09. Schwarzwasser
10. Valar Morghulis
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Nun bin ich noch heißer auf die 2. Staffel. Und das Beste: Sie steht schon im Regal! Nur wann schauen? Lesetechnisch habe ich mit Buch 5 (englische Zählweise) angefangen und bin sehr angetan. Mal sehen, womit ich früher durch bin… bin schon auf die Änderungen zum Buch gespannt!
Ja, Änderungen gibt es schon einige, manche mehr, manche weniger gravierend, insbesondere Daenerys’ Part wurde gravierend geändert, aber auch Tyrion sieht zum Ende der Staffel nicht annähernd so schlimm aus, wie er es eigentlich müsste, aber das hätte man sich sicherlich auch denken können.
Da bin ich dann wieder gespannt, was du zu der Staffel (und den Änderungen) sagen wirst! Ich werde demnächst mal mit dem fünften Buch (deutsche Zählweise) beginnen und bin folglich nicht annähernd so weit, wie du es bist, freue mich aber auch schon sehr auf den Fortgang der Geschichte, zumal man bei dir ja im Grunde nur positives darüber hören konnte.