Review: Spartacus: War of the Damned | Staffel 3 (Serie)

Und wieder einmal eine Serie erfolgreich zum Abschluss gebracht! Besonders erfreulich diesmal, es gibt ein richtiges Ende, ein geplantes, ein gutes, ein überzeugendes, eins, dass mir die Serie in bester Erinnerung bewahren wird.

Spartacus: War of the Damned
Staffel 3

Spartacus: War of the Damned, USA 2010-2013, ca. 55 Min. je Folge

Spartacus: War of the Damned | © Twentieth Century Fox
© Twentieth Century Fox

Serienschöpfer:
Steven S. DeKnight
Showrunner:
Steven S. DeKnight

Main-Cast:
Liam McIntyre (Spartacus)
Manu Bennett (Crixus)
Dustin Clare (Gannicus)
Daniel Feuerriegel (Agron)
Cynthia Addai-Robinson (Naevia)
Simon Merrells (Marcus Crassus)
in weiteren Rollen:
Ellen Hollman (Saxa)
Pana Hema Taylor (Nasir)
Jenna Lind (Kore)
Christian Antidormi (Tiberius Crassus)
Anna Hutchison (Laeta)
Todd Lasance (Julius Caesar)
Ditch Davey (Nemetes)
Gwendoline Taylor (Sibyl)

Genre:
Action | Historie

Trailer:

 

Inhalt:

Nachdem Glaber am Fuß des Vesuv sein Ende gefunden hat, wächst sich Spartacus‘ Sklavenheer zu einer regelrechten Armee aus und Rom selbst beginnt sich vor dem stoischem Thraker und seinen Horden zu fürchten, doch da ihnen Hunger und Kälte zu schaffen machen, beschließen sie, den Sturm auf die Stadt Sinuessa zu wagen und nehmen diese im Sturm ein. Unterdessen wendet sich der römische Senat an Marcus Crassus, bekannt für seinen immensen Reichtum und schier unermessliche Mittel, und bitten ihn, die Gelder für eine 10.000 Mann starke Armee zu stellen. Dieser willigt ein und trifft Vorbereitungen für die Rückeroberung Sinuessas, verfolgt dabei aber auch eigene Pläne, die er vor seinen römischen Verbündeten jedoch verbirgt. Dazu gehört, dass er den aufstrebenden Caesar als Sklaven getarnt nach Sinuessa einschleust, um im entscheidenden Moment die Tore zu öffnen.

Szenenbild aus Spartacus: War of the Damned | © Twentieth Century Fox
© Twentieth Century Fox

Innerhalb der Stadtmauern derweil beginnt es zu brodeln, denn nicht alle sind mit den Entscheidungen und Plänen von Spartacus einverstanden und ausgerechnet Crixus entpuppt sich als erbitterter Widersacher, so dass sich die Besatzer untereinander immer mehr aufreiben, noch zusätzlich angestachelt durch die Einflüsterungen Caesars, der es gekonnt versteht, Zwietracht zu sähen. Und während Spartacus sich um die Gunst von Piraten bemüht, die er als Verbündete zu gewinnen sucht, ist es ausgerechnet Naevia, welche die Sklaven gegen die römischen Gefangenen aufbringt und die Situation noch weiter eskalieren lässt. Der Sklavenaufstand droht zu zerbrechen, noch bevor die römischen Truppen auf Sinuessa losgelassen werden, doch Spartacus ist nicht bereit, so leicht von seinen Zielen abzurücken.

Rezension:

Nachdem zum Ende der zweiten Staffel ein Großteil des etablierten Figuren-Ensembles von Spartacus das Zeitliche gesegnet hatte, nein, mehr dahingemetzelt worden war, war ich doch zugegebenermaßen skeptisch, ob die Serie in ihrer finalen Staffel War of the Damned noch einmal zu Höchstform auflaufen könne, zumal der Titel ja doch sehr reißerisch und kriegerisch klang und der Tod von Lucretia, Ilythia und Glaber darauf hindeutete, dass ich mich nun auf das Fehlen römischer Intrigen und Ränkeschmiede einstellen müsse, zumal ich überzeugt war, dass kein Widersacher dem zunehmend bedrohlicher und gefährlicher, dabei aber auch charismatischer wirkenden Glaber das Wasser reichen könne, doch weit gefehlt, denn Simon Merrells als Marcus Crassus steht ihm überraschenderweise in nichts nach, wirkt ob seiner Macht und seiner stoischen Geradlinigkeit, dem unterschwellig brodelnden Zorn und seinem fehlgeleiteten Gerechtigkeitssinn oft noch bedrohlicher als sein Vorgänger.

Szenenbild aus Spartacus: War of the Damned | © Twentieth Century Fox
© Twentieth Century Fox

Vor allem aber erschöpft sich die Geschichte mitnichten darin, Kampf um Kampf zu zeigen und voll und ganz auf Action-Kurs zu wechseln, sondern offenbart auch in punkto Emotionen neu erklommene Gestade, nicht nur, was das fragile Gleichgewicht in der frisch eroberten Stadt zu Beginn der Staffel, sondern auch die oft schwierigen Beziehungen der Figuren untereinander anbelangt, was sich natürlich zuvorderst auf das Triumvirat aus vermeintlichen Anführern, also Spartacus, Crixus und Gannicus bezieht, die sich mehr als einmal an ihren unterschiedlichen Meinungen aufreiben. Auf römischer Seite wurde der Cast rund um Crassus zwar runderneuert, doch zieht die Fehde zwischen Emporkömmling Caesar (ja, der Caesar) und Crassus‘ Sohn Tiberius vom ersten Moment an und bietet viel Raum für nuancierte und zunehmend drastischere Winkelzüge der Figuren untereinander, so dass beispielsweise die Folge Dezimation zum mitunter grausamsten gehört, was man bei Spartacus bisher zu sehen bekommen hat und das vor allem aus dem Grund, dass dieses blutrünstige Prozedere auf geschichtlichen Tatsachen beruht.

Die Interpretation Caesars mag zwar gewöhnungsbedürftig sein, aber in den Kosmos einer Serie wie Spartacus fügt sie sich ganz formidabel ein und steht folglich der kalten Berechnung und gezielten Grausamkeit anderer Figuren in nichts nach. Dem Umstand geschuldet, dass es sich um die finale Staffel einer Serie über einen schlussendlich gescheiterten Sklavenaufstand handelt, die, trotz ihrer drastischen Darstellungsweise und den historischen Freiheiten, sich doch immerhin grob an den Begebenheiten orientiert, wird man sich früher oder später von der einen oder anderen liebgewonnenen Figur verabschieden müssen und das, obwohl eben schon ein Großteil der bekannten Figuren an den Ufern des Styx ihr Unwesen treibt und so ist natürlich insbesondere das Finale für Fans der Serie starker Tobak, bildet aber auch einen mehr als würdigen, von Anfang bis Ende packenden Abschluss ohne falsche Sentimentalitäten und schafft es gar, die Bilder längst verstorbener Charaktere heraufzubeschwören, um ein in allen Belangen rundes, befriedigendes Ende zu schaffen für eine Serie, von der wohl niemand zu Beginn geglaubt hätte, dass sie einerseits zu einer derartigen dramaturgischen Güte reifen würde, geschweige denn, so episch und breit aufgestellt den Krieg eines Thrakers zeigt, dessen Aufbegehren gegen den Ludus seines Herrn erst den Anfang einer langen Reise markiert hat, die hier nun leider ihr Ende findet.

Szenenbild aus Spartacus: War of the Damned | © Twentieth Century Fox
© Twentieth Century Fox

Pünktlich zum Serienfinale in War of the Damned schafft es Liam McIntyre als Spartacus nun auch vollends, sich von seinem Vorgänger, dem tragisch verstorbenen Andy Whitfield, freizuspielen und seine eigene Interpretation des Gladiatoren zum Besten zu geben. Natürlich darf man auch hier wieder mit einer gehörigen Portion nackter Haut, blutigster Gewaltexzesse und pathetischer Reden rechnen, doch niemand hätte es bis hierhin geschafft, würde er nicht gerade diese archaische Ausrichtung der Serie auf die eine oder andere Art schätzen und schlussendlich passt genau diese Art der Herangehensweise wie die Faust aufs Auge bei einer Serie wie dieser, die bislang noch mit allen Konventionen gebrochen hat und nun trotz ihres Erfolges nach nur drei Staffeln ihr geplantes und dadurch umso stimmigeres Ende gefunden hat und mir immer in gutem Gedächtnis bleiben wird. Als besonderes Schmankerl verleitet die Beteiligung Caesars und das spätere Auftauchen Pompeius‘ schlussendlich dazu, sich nach Beendigung der Serie direkt noch einmal Rom zu widmen, findet diese Serie schließlich nur rund zwei Jahrzehnte später mit eben diesen beiden Figuren ihren Anfang.

Fazit & Wertung:

Trotz merklich ausgedünntem Figuren-Ensemble schafft es Spartacus mit alten Bekannten und neuen Feinden, einer neu entdeckten Epik und brachialen Bildern, auch die finale Staffel War of the Damned zu einem Erlebnis zu machen und in der finalen Folge die Serie würdig zu beschließen und das Geschehene Revue passieren zu lassen. Speziell den neu eingeführten römischen Widersachern Crassus und Caesar ist es aber zu verdanken, dass es bis dahin zu keinem Zeitpunkt langweilig zu werden droht, zumal sich die Story mehr denn je auch der Psyche ihrer Figuren widmet.

9 von 10 zerstückelten römischen Soldaten

Spartacus: War of the Damned | Staffel 3

  • Zerstückelte römische Soldaten - 9/10
    9/10

Fazit & Wertung:

Trotz merklich ausgedünntem Figuren-Ensemble schafft es Spartacus mit alten Bekannten und neuen Feinden, einer neu entdeckten Epik und brachialen Bildern, auch die finale Staffel War of the Damned zu einem Erlebnis zu machen und in der finalen Folge die Serie würdig zu beschließen und das Geschehene Revue passieren zu lassen. Speziell den neu eingeführten römischen Widersachern Crassus und Caesar ist es aber zu verdanken, dass es bis dahin zu keinem Zeitpunkt langweilig zu werden droht, zumal sich die Story mehr denn je auch der Psyche ihrer Figuren widmet.

9.0/10
Leser-Wertung 6/10 (2 Stimmen)
Sende

Episodenübersicht: Staffel 3

01. Die Feinde Roms (8,5/10)
02. Wölfe (8,5/10)
03. Männer der Ehre (9/10)
04. Dezimierung (9/10)
05. Blutsbrüder (9/10)
06. Kriegsbeute (9/10)
07. Mors Indecepta (9/10)
08. Schicksalslinien (9,5/10)
09. Der Tod und das Sterben (9,5/10)
10. Sieg (10/10)

 

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Spartacus: War of the Damned | Staffel 3 ist am 15.08.14 auf DVD und Blu-ray im Vertrieb von Twentieth Century Fox erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über einen der Links und unterstützt damit das Medienjournal!

DVD:


Blu-ray:


vgw

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