Review: Batman – The Dark Knight 2: Angst über Gotham (Graphic Novel)

Und schon ist es wieder an der Zeit, mich einerseits neuen Artikeln zu widmen, hat schließlich auch eine neue Woche längst begonnen, und euch andererseits mal wieder ein paar Comic-Bände näherzubringen, wobei das zweite Exemplar des heutigen Tages viel weniger Comic, denn wenn überhaupt Graphic Novel, eigentlich aber eher ein bebildertes Buch ist, doch dazu kommen wir gleich noch mal ausführlich. Jetzt erst einmal viel Spaß mit:

Batman – The Dark Knight 2:
Angst über Gotham

Batman – The Dark Knight #10-15, USA 2012/2013, 164 Seiten

Batman - The Dark Knight 2: Angst über Gotham | © Panini
© Panini

Autor:
Gregg Hurwitz
Zeichner:
David Finch

Verlag (D):
Panini Verlag
ISBN:
978-3-862-01862-8

Genre:
Action | Thriller

 

Inhalt:

Immer wieder und immer häufiger verschwinden unschuldige Kinder in Gotham, werden von öffentlichen Plätzen entführt oder entschwinden unbemerkt in die Nacht. Sie kehren zurück, doch sind ihre Erinnerungen gelöscht, die Kinder schwer traumatisiert und folglich widmet sich Batman alsbald möglich der Angelegenheit, wenn das auch bedeutet, dass sein Alter Ego Bruce Wayne seine Liebschaft zu Natalya zunächst ruhen lassen muss, doch er erzielt bald einen ersten Durchbruch, als es ihm gelingt, einen der Kidnapper auf frischer Tat zu stellen und die kleine Clair davor zu bewahren, womöglich für immer zu verschwinden. Zunächst gelingt es dem Dunklen Ritter kaum, zu dem völlig verstörten Kind durchzudringen und während er noch versucht, sein Vigilantendasein mit seiner Beziehung zu Natalya zu vereinbaren, die zunehmend genervt von Bruce‘ ständiger Abwesenheit ist, wird Commissioner Gordon entführt und ein weiteres Mal lässt Bruce alles stehen und liegen, um als Held zur Rettung herbeizueilen.

Ausschnitt aus Batman - The Dark Knight 2: Angst über Gotham | © Panini
© Panini

Bald hat er die Fährte aufgenommen und beinahe ebenso bald scheint klar zu sein, dass hinter der Entführung von Gordon und den Kindern niemand anderes als Scarecrow stecken kann. Mit der Hilfe von Clair gelingt es Batman auch tatsächlich, eine Idee vom Aufenthaltsort des irren Psychiaters Jonathan Crane zu bekommen, doch läuft er, ohne es zu ahnen, damit in eine perfide Falle, die ihn seinen Verstand kosten könnte, denn Scarecrow hat den Dunklen Ritter natürlich längst erwartet und nur bezwecken wollen, ihn aus der Reserve zu locken.

Rezension:

So sehr ich vom ersten Band Batman – The Dark Knight und dessen Story – gerade im direkten Vergleich zu anderen Batman-Alben enttäuscht gewesen bin, so sehr hat es sich auch gelohnt, doch noch am Ball zu bleiben und mir nun jüngst Batman – The Dark Knight 2: Angst über Gotham zu Gemüte geführt zu haben, denn während David Finch, den ich ansonsten als Autor durchaus schätze, eine doch recht krude, überladene Geschichte zu erzählen versucht hat, deren Alleinstellungsmerkmal gewesen sein mag, möglichst viele Superschurken aufmarschieren zu lassen, übernimmt ab dieser Ausgabe Gregg Hurwitz das Autoren-Zepter und hat sich einen denkbar simplen wie genialen Kniff überlegt, nämlich, in den jeweils einige Hefte umfassenden Handlungsbögen jeweils einen Schurken als Kontrahenten zu etablieren und während der laufenden Geschichte mittels Rückblenden dessen neue Origin zu erzählen wurde schließlich vieles nach dem DC-Reboot 2011 über Bord geworfen und bedarf der Neuinterpretation.

Ausschnitt aus Batman - The Dark Knight 2: Angst über Gotham | © Panini
© Panini

So kommt man also in Batman – The Dark Knight 2: Angst über Gotham in den Genuss eines neu und frisch interpretierten Scarecrow, der mir seiner Konzeption nach schon immer einer der liebsten Widersacher Batmans war und hier voll und ganz zur Geltung kommen darf, während er ebenfalls in Band 1 bereits kurz auftauchte, um gnadenlos verheizt zu werden. Doch nicht nur der Autorenstuhl dreht sich weiter, nein, denn der vormals als Schreiber engagierte David Finch übernimmt hier den Part des Zeichners und löst damit Paul Jenkins ab, der zwar auch einen großartigen Job geleistet hat, im direkten Vergleich aber nicht an Finchs stimmungsvolle Illustrationen heranreicht, die den Band zu einem echten Erlebnis voller Düsternis und Melancholie, aber auch Action und Panik machen und recht bald den dürftigen Start der Reihe vergessen lassen.

Nicht nur dringt Hurwitz tief in die Psyche seines Antagonisten, sondern zieht auch noch Parallelen zwischen dem Dunklen Ritter und der furchteinflößenden Vogelscheuche, lässt tatsächlich trotz des vermeintlichen Kräfteungleichgewichts zwei Gegner auf Augenhöhe gegeneinander antreten und scheut sich auch nicht, dem Leser mal eine Verschnaufpause zu gönnen und ruhigere Töne anzuschlagen, nicht nur während der stimmungsvoll in Sepia-Farbtönen gestalteten Rückblenden, die Scarecrows Vergangenheit und seinen Werdegang beleuchten. Optisch wie inhaltlich ein stimmiges Ganzes ergebend, ist Batman – The Dark Knight 2: Angst über Gotham der Comic-Band geworden, den man sich schon für die erste Ausgabe gewünscht hätte, denn erstmalig wird hier das Potential deutlich, was sich speziell aus Hurwitz‘ Herangehensweise an das Thema ergibt und schon ist es plötzlich dann doch wieder bedauerlich, dass die Heftreihe nach der 29. Ausgabe ihr Ende gefunden hat, doch bis dahin freue ich mich zunächst noch auf den mir ebenfalls vorliegenden dritten Band, der die Origin des Mad Hatters beleuchten wird.

Ausschnitt aus Batman - The Dark Knight 2: Angst über Gotham | © Panini
© Panini

Bleibt festzuhalten, dass sich spätestens bei diesem zweiten Band ein Blick auf Batman – The Dark Knight lohnt, zumal die Geschichte auch für sich stehend wunderbar funktioniert und keinerlei Vorkenntnisse oder ähnliches voraussetzt, vor allem aber endlich so tief in die Psyche ihrer Figuren dringt, wie es der Vorgänger nur vorgab zu tun, während er sich in redundanten Gewaltorgien erging, die man sich hier beinahe gänzlich gespart hat, um einem Schrecken ganz anderer Art zur Entfaltung zu verhelfen und es dabei noch vermochte, dessen Beweggründe und Handlungsmotive zu skizzieren, um Scarecrow endlich wieder als vielschichtige, interessante und bedrohliche Figur erscheinen zu lassen und nicht bloß als Lakai eines anderen Schurken, der mal eben über ein paar Seiten hinweg ein wenig Angst verbreiten darf.

Fazit & Wertung:

Mit einem stimmigen Konzept und großartig düsteren Zeichnungen merzt Batman – The Dark Knight 2: Angst über Gotham die Fehler und Schwächen des Vorgängers gekonnt aus und präsentiert ein spannendes Psychoduell voller Fallen und Intrigen zwischen Batman und Scarecrow, das sich wirklich sehen lassen kann und noch zusätzlich durch die neue Origin des Schurken aufgewertet wird, die in Form von Rückblenden in die Geschichte gewoben worden ist.

8,5 von 10 nächtlichen Einsätzen des Dunklen Ritters

Batman - The Dark Knight 2: Angst über Gotham

  • Nächtliche Einsätze des Dunklen Ritters - 8.5/10
    8.5/10

Fazit & Wertung:

Mit einem stimmigen Konzept und großartig düsteren Zeichnungen merzt Batman – The Dark Knight 2: Angst über Gotham die Fehler und Schwächen des Vorgängers gekonnt aus und präsentiert ein spannendes Psychoduell voller Fallen und Intrigen zwischen Batman und Scarecrow, das sich wirklich sehen lassen kann und noch zusätzlich durch die neue Origin des Schurken aufgewertet wird, die in Form von Rückblenden in die Geschichte gewoben worden ist.

8.5/10
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Batman – The Dark Knight 2: Angst über Gotham ist am 18.03.14 im Panini Verlag erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über den nachfolgenden Link und unterstützt damit das Medienjournal!

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