Review: Batman – The Dark Knight 1: Das Höllenserum (Graphic Novel)

Wie ihr ja vielleicht wisst oder gestern bei mir gelesen habt, ist heute Gratis Comic Tag und in allerlei Geschäften gilt es heute, gratis Comics abzugreifen, doch anders als in den vergangenen Jahren beteilige ich mich an dieser Aktion nicht und sitze stattdessen lieber gemütlich zu Hause, werkele am Blog meiner Freundin und schreibe munter Artikel, weshalb ich mir überlegt habe, euch heute außer der Reihe mit einigen Comic-Reviews zu beglücken, deren erste ihr gerade lest. Wann der nächste Artikel kommt und wie viele es letztendlich werden weiß ich noch nicht, aber ein Anfang ist gemacht und ich fand die Idee einfach viel zu schön, um die Chance ungenutzt verstreichen zu lassen.

Batman – The Dark Knight 1:
Das Höllenserum

Batman – The Dark Knight #1-9, USA 2011/2012, 212 Seiten

Batman - The Dark Knight 1: Das Höllenserum | © Panini
© Panini

Autoren:
David Finch
Joe Harris
Zeichner:
Paul Jenkins
Ed Benes

Verlag (D):
Panini Verlag
ISBN:
978-3-862-01686-0

Genre:
Action | Thriller

 

Inhalt:

Aufstand im Arkham Asylum: Während die Polizei sich der schieren Übermacht gemeingefährlicher und irrer Schurken relativ machtlos gegenübersieht, eilt Batman bereits herbei, um die Gefahr einzudämmen, doch gelingt noch immer zahllosen Schurken die Flucht in die dunkle Nacht hinein, während Two-Face den dunklen Ritter zu stellen versucht und ihn zum Kampf fordert, offenbar in irgendeiner Form mutiert und vor Muskeln und Kraft strotzend. Nur mit Mühe gelingt es Batman, den Widersacher auszuschalten und bald kommt er dahinter, dass ein neues Serum im Umlauf ist, das den Probanden schier übermenschliche Kräfte verleiht, auf Dauer allerdings auch ihren Organismus angreift.

Ausschnitt aus Batman - The Dark Knight 1: Das Höllenserum | © Panini
© Panini

Noch ahnt Batman nicht, wer hinter dem Serum stecken könnte, doch gilt es derweil auch, die entlaufenen Schurken wieder dingfest zu machen. Während Alfred von der Bat-Cave aus mehr über das Serum herauszufinden sucht, ebenso wie über eine merkwürdige und nur leicht bekleidete Frau, die Batman im Arkham Asylum erschienen ist und ihn zu Two-Face geführt hat, streift der dunkle Ritter durch das nächtliche Gotham und versucht auf seine Art hinter das Geheimnis zu kommen, während ihn schon längst einige andere, ihm mehr als bekannte alte Widersacher argwöhnisch belauern.

Rezension:

Im Rahmen des DC-Reboots gab es ja – wie einige wissen dürften – nicht nur eine reguläre, neue Batman-Serie, sondern derer gleich drei und auch wenn mittlerweile einerseits bereits der dritte Band von Batman: The Dark Knight erhältlich ist und andererseits die amerikanische Heftreihe zur 29. Ausgabe (also vermutlich hierzulande noch ein vierter Sammelband) eingestellt worden ist, möchte ich doch noch ein paar Worte über den Band verlieren, zumal er doch recht exemplarisch aufzeigt, was mir an Comics gefällt und was nicht, denn speziell diesen Dark Knight habe ich – ganz im Gegensatz zu dem ganzen Plot um den Rat der Eulen etc. in der anderen Batman-Serie – als enorm zweischneidiges Schwert empfunden.

Ausschnitt aus Batman - The Dark Knight 1: Das Höllenserum | © Panini
© Panini

Einerseits – und ich erwähne das sonst immer eher später im Text – sind die Zeichnungen famos und machen eine Menge Freude, die Panels sind düster gehalten, Gotham wird ins rechte Licht gerückt, die Darstellung Batmans ist grüblerisch und in sich gekehrt, aber trotzdem auch stoisch und kampfesmutig und selbst die Schurken sehen aus, wie Schurken auszusehen haben: Furchterregend. Damit wären wir dann aber auch schon bei dem Aber, denn so gut die optische Aufmachung auch sein mag, wusste mich die Geschichte hingegen nicht so recht zu fesseln, denn auch wenn das alles beherrschende Thema der Angst ganz gut umgesetzt worden ist, war mir der gesamte Band merklich zu kampflastig, zumal in diesen Aspekten oft ziemlich redundant, denn nicht damit genug, Seite um Seite mit Faustkämpfen zu füllen, gibt es auch noch zahlreiche, ganze Seiten füllende Szenen, die den Raum für die eigentliche Geschichte noch geringer machen, weshalb beim Lesen von Batman – The Dark Knight immer mehr das Gefühl aufkommt, ein Drittel bestehe aus einer recht überschaubaren, wenig überraschenden Geschichte, während sich zwei Drittel den reinen Kampfhandlungen widmen.

Natürlich, in einem Superheldencomic braucht es ausufernde Kämpfe mit den entsprechenden Schurken, aber hier war es mir zu viel des Guten, zumal die Bösewichte allesamt durch ein Serum schier übermenschliche Kräfte bekommen und zu wortwörtlichen Muskelbergen mutieren, was sie kaum noch etwas mit ihren bekannten Gegenstücken gemein haben lässt und selbst eigentlich auf Cleverness setzende Schurken zu plumpen Totschlägern degradiert werden, die natürlich trotz zahlreicher Rückschläge Batman niemals wirklich besiegen können, vor allem aber auch in einer schieren Masse aufgefahren werden, dass es schon nicht mehr schön ist. Wo die Batman-Serie noch mit dem Rat der Eulen und den Talons einen Feind etabliert, der zunächst im Verborgenen bleibt und daraus seine Stärke zieht, schlägt sich Batman hier bereits im ersten Band mit Two-Face, Clayface, Deathstroke, Scarecrow und einem weiteren Antagonisten, dessen Identität ich natürlich nicht preisgeben möchte, was mir in der Masse schon arg übertrieben scheint, weil so jeder einzelne von ihnen zu purem Kanonenfutter degradiert wird.

Ausschnitt aus Batman - The Dark Knight 1: Das Höllenserum | © Panini
© Panini

Deutlich überzeugender ist da der ebenfalls enthaltene One-Shot zu den Talons, der auf das in Batman 2: Die Stadt der Eulen enthaltene Event Die Nacht der Eulen hinleitet und auch geschichtlich zu überzeugen weiß, statt nur stumpfe Haudrauf-Action zu offerieren. Klar, auch der Rest des Bandes hat seine Momente, unglaublich stimmungsvolle Szenen, schöne Monologe, speziell zum Thema Angst und auch ein neuer Bösewicht macht seine Aufwartung, während noch längst nicht offenbart wird, welche Beweggründe diesen treiben mögen, aber alles in allem hätte ich mir doch gerade von einem Auftaktband deutlich mehr erhofft und vor allem nicht erwartet, dass er direkt in den ersten Heften dermaßen viel Pulver sinnlos verschleudert. Nach derzeitigem Stand für mich also eine durchaus nachvollziehbare Entscheidung, diese Reihe enden zu lassen und sich stattdessen auf die ungleich lohnenswertere Batman-(Haupt-)Serie zu konzentrieren.

Fazit & Wertung:

Optisch oftmals überragend und ansprechend düster und brutal geraten, macht Batman – The Dark Knight 1: Das Höllenserum dramaturgisch eine weitaus schlechtere Figur und ergeht sich in oft redundanten, sich in die Länge ziehenden Action-Einlagen, die die ohnehin schon recht fadenscheinige Story noch weiter verknappen. Ein sehr durchwachsener Einstieg für den Start einer weiteren Batman-Serie, die sich hoffentlich noch zu bessern wissen wird.

6,5 von 10 nächtlichen Einsätzen des Dunklen Ritters

Batman - The Dark Knight 1: Das Höllenserum

  • Nächtliche Einsätze des Dunklen Ritters - 6.5/10
    6.5/10

Fazit & Wertung:

Optisch oftmals überragend und ansprechend düster und brutal geraten, macht Batman – The Dark Knight 1: Das Höllenserum dramaturgisch eine weitaus schlechtere Figur und ergeht sich in oft redundanten, sich in die Länge ziehenden Action-Einlagen, die die ohnehin schon recht fadenscheinige Story noch weiter verknappen. Ein sehr durchwachsener Einstieg für den Start einer weiteren Batman-Serie, die sich hoffentlich noch zu bessern wissen wird.

6.5/10
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Batman – The Dark Knight 1: Das Höllenserum ist am 13.08.13 im Panini Verlag erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über den nachfolgenden Link und unterstützt damit das Medienjournal!

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