Review: Buffy Tales – Die Sage von der Jägerin 1 (Graphic Novel)

Buffy & Angel - Das Buffyverse

Buffy & Angel – Das Buffyverse

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Es können ja nicht immer nur Chroniken sein, weshalb ich mich heute mal zur Abwechslung dem ersten Band der Buffy Tales gewidmet habe, auch, damit die Übersichtsseite, die heute frisch zum Thema online gegangen ist, etwas befüllter aussieht, denn dank der vielen kleinen Geschichten in den Tales sieht das Ganze nun prompt nach mehr aus, als es eigentlich ist, wobei ja durchaus schon einige Staffel-Reviews etc. verlinkt sind, aber da kommt natürlich noch mehr. Schaut also gerne mal rein und auch öfter, denn die Seite wird sich fortan in stetem Wandel befinden. Ansonsten euch einen schönen Sonntag und bis nachher, wenn ich mit dem nächsten Media Monday ums Eck komme.

Buffy Tales
Die Sage von der Jägerin 1

Tales of the Slayers; OGN; Broken Bottle of Djinn,
Tales of the Vampires: Drawing on your Nightmare – Dames; The Thrill,
USA 2002/2003/2009, 148 Seiten

Buffy Tales - Die Sage von der Jägerin 1 | © Panini
© Panini

Autoren:
Joss Whedon (Prolog, Gerechtigkeit, Geschichten)
Amber Benson (Unschuld)
Jane Espenson (Einbildung, Eine Flasche voll Djinn)
David Fury (Die funkelnde Welt)
Rebecca Rand Kirshner (Sonnenblume)
Doug Petrie (Nikki taucht ab!, Eine Flasche voll Djinn)
Brett Matthews (Frauen)
Becky Cloonan (Der Kick)
Zeichner:
Leinil Francis Yu (Prolog)
Tim Sale (Gerechtigkeit)
Ted Naifeh (Unschuld)
P. Craig Russell (Einbildung)
Steve Lieber (Die funkelnde Welt)
Mira Friedmann (Sonnenblume)
Gene Colan (Nikki taucht ab!, Eine Flasche voll Djinn)
Karl Moline (Geschichten)
Jeff Matsuda (Eine Flasche voll Djinn)
Sean Phillips (Frauen)
Vasilis Lolos (Der Kick)

Verlag (D):
Panini Verlag
ISBN:
978-3-862-01195-7

Genre:
Drama | Fantasy | Action | Horror

 

Inhalt:

Prolog

Im prähistorischen Afrika erfährt die erste Jägerin von ihrer Bestimmung, aber auch von dem, was in ihr schlummert und das es ihr bestimmt zu sein scheint, allein gegen die dämonischen Heerscharen anzutreten.

Gerechtigkeit

Im mittelalterlichen England setzt die Jägerin ihr Leben aufs Spiel, um die Mauern der Stadt zu verteidigen und den Vampir St. Just daran zu hindern, sich an den Stadtbewohnern gütlich zu halten, doch wird Einsatz nicht immer so belohnt, wie man es sich erwarten würde…

Unschuld

Im Paris zu Zeiten der Französischen Revolution kämpft die Jägerin Claudine voller Inbrunst gegen das Böse, verlässt sich in ihrem Handeln derweil voll und ganz auf die Anweisungen und Hilfen ihres Wächters. Ein Fehler?

Einbildung

Im englischen Somersetshire des 18. Jahrhunderts besucht die aktuelle Jägerin einen vor Pomp und Wohlstand strotzenden Ball, um die dortige vampirische Bedrohung auszumerzen.

Die funkelnde Welt

Eine Frau erzählt die Geschichte einer Navajo-Jägerin, die eine Stammesgenossin stellt, die zum Vampir geworden das Umland in Angst und Schrecken versetzt. Dem Kampf der beiden fällt schlussendlich die gesamte kärgliche Siedlung zum Opfer, doch der Zuhörer der Geschichtenerzählerin zeigt sich wenig beeindruckt.

Sonnenblume

Anni Sonnenblume, Jägerin in Nürnberg zu Zeiten des Zweiten Weltkrieges, muss in der Kristallnacht lernen, was das wahre Böse ist und dass es sich nicht nur in Gestalt abscheulicher Monstrositäten zu manifestieren weiß.

Nikki taucht ab!

Im New York der frühen 70er macht sich Jägerin Nikki Wood daran, den Mord an ihrem Freund zu rächen, der unfreiwillig zwischen die Fronten geriet.

Geschichten

Im New York des 23. Jahrhunderts stößt die Jägerin Melaka Fray auf ein früheres Versteck des Rates der Wächter und dort auf Unterlagen, die die lange Tradition der Jägerin in der Geschichte der Menschheit festzuhalten suchen.

Eine Flasche voll Djinn

Während einer Spindkontrolle an der Sunnydale High setzt Direktor Snyder unbeabsichtigt einen mächtigen Djinn frei, doch Buffy gelingt es, ihn in Schach zu halten, bis Willow das Monster durch ein Portal in die Vergangenheit schickt, genauer ins New York des Jahres 1937, wo die Flasche des Djinn bald schon Rachel O’Connor – der damaligen Jägerin – in die Hände fällt, nachdem diese vom OSS angeheuert worden ist um zu verhindern, dass ein Nazi-Spion das wertvolle Artefakt seinen Kontaktleuten zukommen lassen kann.

Frauen

Las Vegas, 1940, genauer vor Las Vegas, inmitten der Wüste von Nevada: Ein Vampir erinnert sich, wie er eine Frau in einem roten Kleid vor Gangstern beschützt und sich von ihr hat verführen lassen.

Der Kick

Das Leben im verschlafenen Örtchen Nashua, New Hampshire ist reichlich öde und so sind es auch Jacobs Tage, die er meistens vor Spielautomaten verbringt. Nachts allerdings, wenn Sebastian erscheint, ein Vampir, den Jacob von seinem Blut trinken lässt, spürt er immer wieder den so schmerzlich vermissten Nervenkitzel. Doch die Bekanntschaft zu einem Vampir kann oft tückisch und dieser recht launisch sein…

Rezension:

Anders als die Buffy The Vampire Slayer Chroniken, die sich eng an die Geschehnisse der TV-Serie halten oder diese zumindest begleiten, handelt es sich bei den Buffy Tales um Geschichten aus längst vergangener Zeit beziehungsweise ferner Zukunft, während auch die Titel der beiden Anthologien für unbedarfte Leser irreführend sein dürften, denn bei dem Begriff Chroniken könnte man meinen, es handele sich um ergänzende Geschichten, die dem Kanon zugehörig betrachtet werden dürften, während Tales die Assoziation zu Märchengeschichten nahelegt, doch verhält es sich genau umgekehrt, so dass die Buffy Tales dem Einvernehmen nach als offiziell betrachtet werden dürften, was daran liegt, dass Joss Whedon selbst für den die einzelnen Geschichten umspannenden Handlungsrahmen verantwortlich zeichnet, der mit der aus der Serie bekannten ersten Jägerin (zu sehen in der Buffy-Folge Jedem sein Alptraum (4.22)) seinen Anfang nimmt und mit Fray, der Jägerin der Zukunft (bekannt aus der gleichnamigen, ebenfalls von Whedon erdachten und im Buffyverse angesiedelten Miniserie) ihren Abschluss findet.

Ausgehend von der ersten Jägerin im Prolog hangeln sich die Buffy Tales nun recht lose durch die Weltgeschichte, so dass man in Gerechtigkeit – gleich einer der dramaturgisch stärksten Geschichten des Bandes und ebenfalls von Whedon – einer Jägerin begegnet, die in einer mittelalterlichen Stadt der vampirischen Bedrohung die Stirn bietet, nicht allerdings mit den Vorbehalten und Anfeindungen der klerikalen Obrigkeit rechnet, die in ihr eine weitaus größere Bedrohung sieht, als es dämonische Wesenheiten je sein könnten, begleitet in Unschuld, einer Story, an der auch die Tara-Darstellerin Amber Benson beteiligt war, die Jägerin Claudine (der man gegen Ende der achten Buffy-Staffel noch einmal begegnen wird) im Paris zu Zeiten der Französischen Revolution und hieran anschließend Elizabeth Weston im Somersetshire des Jahres 1813, einer mehr als ungewöhnlichen Heldin (Einbildung).

Es folgen ein Abstecher in den Wilden Westen (Die funkelnde Welt), der Erhellendes über die Entstehung von Sunnydale bereithält und ein kurzes Wiedersehen mit einem alten Bekannten verspricht, die Geschichte von Sonnenblume im Deutschland zu Zeiten des Zweiten Weltkrieges sowie die Story um Nikki Wood im New York der frühen 1970er (Nikki taucht ab!), einer Jägerin übrigens, die man wiederum während der neunten Buffy-Staffel erneut zu sehen bekommen wird, bevor der eigentliche und namensgebende Hauptteil des Bandes, der die Tales of the Slayers umfasst, mit dem in der fernen Zukunft angesiedelten Geschichten und Melaka Fray ihren Abschluss findet. Die Qualität, ebenso wie die Länge der Geschichte differiert dabei durchaus gehörig, zumal so ziemlich jede einzelne Story von einem anderen Zeichner umgesetzt worden ist, ganz zu schweigen davon, dass abgesehen von Whedon selbst niemand mehr als einen Part der Buffy Tales geschrieben hat (Jane Espenson und Doug Petrie mit Eine Flasche voll Djinn zählen nicht, dazu gleich mehr), doch geht das Konzept diesmal ungewöhnlich gut auf, da eben nicht nur Figuren, Epochen und Stimmung, sondern gar die Art der Erzählung wechselt, so dass manche Geschichte als innerer Monolog kommentiert, Gerechtigkeit gar in Reimform dargebracht wird, während zum Beispiel Einbildung wie ein visualisiertes Buch wirkt.

Dennoch gibt es Geschichten, die mehr, und Geschichten die weniger zu überzeugen wissen und gerade Sonnenblume etwa stößt mit Mira Friedmanns eigenwilligem Zeichenstil schon gehörig vor den Kopf, derweil auch Jeff Matsudas Interpretation von Buffy und Konsorten echte Geschmackssache bleibt. Doch die Buffy Tales halten auch echte Sahnestücke bereit und während mir der (Prolog, Die funkelnde Welt und Geschichten einfach gut zu gefallen wussten, sind Nikki taucht ab! und der zweite Part von Eine Flasche voll Djinn – beide von Gene Colan gestaltet – regelrechte Kunstwerke geworden, ebenso wie Sean Phillips leider nur achtseitige Story Frauen, die, so simpel die zugrundeliegende Prämisse auch sein mag, auch geschichtlich einiges hermacht. Damit wären wir dann auch beim letzten erwähnenswerten Part zum ersten Band der Buffy Tales, denn statt hier nur die Tales of the Slayers zu versammeln, enthält der Band einerseits das von Matsuda und Colan gezeichnete (und von Espenson und Petrie geschriebene) Eine Flasche voll Djinn, besagte Kurgeschichte namens Frauen sowie last but not least die leider ein wenig überraschungsarme Story Der Kick, die dafür allerdings zu Zeiten der achten Staffel, grob zwischen Band 5 und 6 zu verorten, spielt, also auch deutlich aktueller ist als ein Großteil der Stories.

Fazit & Wertung:

Der Band Buffy Tales – Die Sage von der Jägerin 1 präsentiert sich summa summarum als zwar zuweilen durchwachsene, dafür aber gleichsam umso abwechslungsreichere Sammlung von Kurzgeschichten rund um die Jägerin im Wandel der Zeit, wird durch zwei zwar nicht notwendige, aber doch unterhaltsame One-Shots abgerundet und weiß Fans des Buffyverse sicherlich zu gefallen, wenn die Geschichten doch überwiegend sehr an der Oberfläche bleiben, was ihrer Kürze geschuldet sein mag. Hinsichtlich der späteren Verweise auf die Jägerinnen Claudine, Nikki Wood und Melaka Fray trägt der Band aber auch dazu bei, all die existierenden Stories zu einem stimmigen Ganzen zu verknüpfen.

7 von 10 gepfählten Vampiren

Buffy Tales - Die Sage von der Jägerin 1

  • Gepfählte Vampire - 7/10
    7/10

Fazit & Wertung:

Der Band Buffy Tales – Die Sage von der Jägerin 1 präsentiert sich summa summarum als zwar zuweilen durchwachsene, dafür aber gleichsam umso abwechslungsreichere Sammlung von Kurzgeschichten rund um die Jägerin im Wandel der Zeit, wird durch zwei zwar nicht notwendige, aber doch unterhaltsame One-Shots abgerundet und weiß Fans des Buffyverse sicherlich zu gefallen, wenn die Geschichten doch überwiegend sehr an der Oberfläche bleiben, was ihrer Kürze geschuldet sein mag. Hinsichtlich der späteren Verweise auf die Jägerinnen Claudine, Nikki Wood und Melaka Fray trägt der Band aber auch dazu bei, all die existierenden Stories zu einem stimmigen Ganzen zu verknüpfen.

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Buffy Tales – Die Sage von der Jägerin 1 ist am 15.11.11 im Panini Verlag erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über den nachfolgenden Link und unterstützt damit das Medienjournal!

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Kommentare (2)

  1. Amerdale 19. Juli 2015

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