Buffy & Angel – Das Buffyverse
Diese Graphic Novel ist Teil des Buffyverse. Folge dem Link, um mehr darüber zu erfahren und weitere Artikel zum Thema zu entdecken.
Zeit wird’s, dass wir uns den wichtigen Dingen des Lebens widmen – nachdem ich nun schon die zweite Woche in Folge die Montagsfrage bedauerlicherweise habe ausfallen lassen müssen (nächste Woche wird es nicht besser) – und uns erneut nach San Francisco begeben, wo Buffy noch immer um das Leben ihrer Schwester kämpft, was gleichzeitig auch schon wieder das Staffelfinale darstellt.
Buffy The Vampire Slayer
Staffel 9, Band 5:
Der Kern
Buffy The Vampire Slayer: Season 9 Vol. 5: The Core, USA 2013, 136 Seiten
© Panini
Georges Jeanty (#21-25)
Karl Moline (Liebe vs. Leben)
Panini Verlag
978-3-862-01803-1
Drama | Fantasy | Action | Horror
Inhalt:
© Panini
Noch immer steht es schlecht um Dawn, die in einer Welt ohne Magie schlichtweg nicht länger existieren zu können scheint, da ihre gesamte Existenz nun einmal auf magische Ursprünge zurückzuführen ist. So leicht lässt Buffy sich allerdings nicht entmutigen und setzt alles daran, ihrer Schwester das Leben zu retten. Dasselbe Ziel verfolgt freilich Xander, doch ist es unklar, ob er sich hierzu womöglich mit finsteren Mächten verbündet hat. Davon allerdings zunächst nichts ahnend, begibt sich die Scooby Gang zu einem Ort, der als der Tiefe Brunnen bekannt ist und die Gräber der Alten beinhaltet, deren Magie Willow zu alter Stärke verhelfen könnte, um Dawns Leben zu retten. Und wer wäre besser geeignet, mit ihnen gemeinsam die Gräber uralter Dämonen zu durchforsten als Illyria, die schließlich selbst eine der Alten ist, die dort begraben liegen? Was aber ohnehin kein einfaches Unterfangen sein dürfte, wird noch erschwert durch den Umstand, dass Severin und Simone ob der dort vorhandenen Magie dasselbe Ziel haben. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt…
Rezension:
Und plötzlich steht in Buffy 9.5: Der Kern wieder ein Staffelfinale an, was sich trotz der Auszeit nach dem dritten Band nun doch ziemlich "schnell" anfühlt, aber immerhin wurde im Vorgänger ja auch bereits einiges an Vorarbeit geleistet, um die losen Fäden zu verknüpfen, was aber leider nicht heißt, dass die Show – oder besser gesagt Serie – wirklich wieder zu alter Stärke zurückgefunden hätte, zumal es auch hier wieder – unter anderem – um nichts weniger als die Rettung der Welt geht. Dennoch stimmt mich der Abschlussband in vielen Punkten versöhnlich, denn auch wenn die Action hier durchaus erneut im Vordergrund steht, bekommt man durchaus einen Eindruck davon, wie künftige Abenteuer der Jägerin gestaltet werden könnten, zumal einerseits Xander, andererseits Willow wieder eine deutlich größere Rolle spielen in Buffys Leben, was auch einige schöne emotionale Momente mit sich bringt, auf die man lange hat verzichten müssen.
© Panini
Vor allem aber haben wir mit Dawns Krankheit und ihrem drohenden Verschwinden auch wieder einen wirklich persönlichen und tragischen Konflikt, der noch einmal dadurch aufgewertet wird, dass ausgerechnet der sonst so cool tuende Spike nach San Francisco eilt, um ihr in den letzten Stunden beizustehen, womit die Figur einmal mehr ihren Kult-Status untermauert und in ihren Erzählungen einmal mehr eine schöne Brücke zu den Seriengeschehnissen schlägt. Aber selbst das Finale in Der Kern weiß dahingehend zu gefallen, dass die finale Konfrontation mit Severin und Simone so ganz und gar nicht dem entspricht, was ich mir erwartet hätte, derweil insbesondere Severin schlussendlich noch einmal als die tragische Figur skizziert wird, die er in seiner Funktion als Fiesling lange nicht hat sein dürfen. Und selbst Illyrias Beteiligung an den Ereignissen wirkt hier um einiges sinnvoller und nachvollziehbarer als noch im Vorgängerband, derweil ich mehr als gespannt bin, ob und wie es mit ihr weitergehen könnte.
Schließlich und schlussendlich wartet aber auch Der Kern mit einem interessanten Ausblick auf die Zukunft des Franchise auf, die ich allerspätestens nach der Lektüre des Finalbandes von Angel & Faith kaum noch erwarten kann (hierzu kommen wir noch). Gerade im direkten Vergleich zur Ablegerserie, deren Finale ich eben auch schon gelesen, aber noch nicht rezensiert habe, gewinnt Buffy nicht wirklich eine Schnitte, denn sowohl optisch – erneut zeichnet Georges Jeanty verantwortlich – als auch inhaltlich – hier wiederum Andrew Chambliss hauptverantwortlich – erreicht sie nie auch nur annähernd dasselbe Niveau und wirkt weit weniger dramatisch und ein Stück weit "kindlicher". Wohlgemerkt gilt das für den direkten Vergleich, denn dessen ungeachtet wusste mich die Geschichte zu fesseln und lässt sich auch einiges einfallen, was den Ursprung der Vampire, die Vernichtung der Saat und Simones finstere Pläne betrifft, nur dass man hier eben noch nicht ganz dahinter gekommen zu sein scheint, dass auch ein Comic nicht mit Action überfrachtet werden muss, um gut und unterhaltsam zu sein.
© Panini
So haben mir ausgerechnet die letzten paar Seiten – sozusagen das Outro zur Staffel – mitunter am besten gefallen, weil hier wieder Zeit auf Charakterentwicklung und Dialoge verwandt wird, die es zwar auch schon während der großen Auseinandersetzung gegeben hat, die sich dort aber eher darauf beschränkt haben, wie man welchen Widersacher in seine Schranken weisen könnte. Mit dem Ende der Staffel endet aber noch längst nicht der Band und so folgt noch der rund 20 Seiten umfassende Zweiteiler Liebe vs. Leben, der sich einmal mehr Vampirjäger Billy widmet, der hier in seine Heimat zurückkehrt, um seinem Freund (und selbsternannten Wächter) Devon beizustehen, denn dort greift die Gefahr durch die Zompire weiter um sich und sie brauchen nicht einmal mehr eine Einladung, um die Häuser unbescholtener Bürger unsicher zu machen. Ebenfalls dabei ist Anaheed, doch die spielt hier nur eine untergeordnete Rolle, derweil sich – der Titel lässt es erahnen – hier viel darum dreht, ob und wie Devon und Billy ihre Beziehung fortzuführen imstande sind in Anbetracht der stetig lauernden Gefahr. In dieser Hinsicht speziell ist die Story auch überaus gelungen, doch wirkt sie nach dem reißerischen Staffelfinale beinahe etwas deplatziert, was ich aber freilich nicht der Geschichte selbst ankreiden möchte. In der summe also ein durchaus lesenswerter, durchaus gelungener Abschlussband der neunten Staffel, der erzählerisch wie dramaturgisch durchaus noch Luft nach oben lässt, doch in dem Wissen darum, dass dort mit Christos Gage und Rebekah Isaacs das Stammteam von Angel & Faith das Zepter übernehmen wird, sehe ich mehr als gespannt und voller Erwartung auf die Fortsetzung.
Buffy The Vampire Slayer, Staffel 9, Band 5: Der Kern
-
Gepfählte Vampire - 7.5/10
7.5/10
Fazit & Wertung:
Mit Buffy 9.5: Der Kern präsentieren Andrew Chambliss und Georges Jeanty ein durchaus gelungenes Staffelfinale der neunten Season, auch wenn ein wenig dramaturgischer Feinschliff hier nicht geschadet hätte, da wieder einmal ein Großteil des Bandes aus Kämpfen in unterschiedlicher Konstellation besteht und die besondere Chemie der Scooby Gang untereinander auch hier wieder zu kurz kommt, wenn sie doch immerhin des Öfteren durchscheint. Gerade aber die Konsequenzen des Gezeigten machen ebenfalls durchaus Lust auf mehr und somit die zehnte Staffel der Serie.
Buffy The Vampire Slayer, Staffel 9, Band 5: Der Kern ist am 24.11.14 im Panini Verlag erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über den nachfolgenden Link und unterstützt damit das Medienjournal!