Review: Serenity – Shepherds Geschichte (Graphic Novel)

Firefly/Serenity – Das ganze gorram ´Verse

Firefly/Serenity – Das ganze gorram ´Verse

Diese Graphic Novel ist Teil des Firefly/Serenity ´Verse. Folge dem Link, um mehr darüber zu erfahren und weitere Artikel zum Thema zu entdecken.

 

Eigentlich handelt es sich hierbei ja um den hierzulande dritten Comic-Band Serenity, wenn man nach Panini geht, doch in dem Bestreben, halbwegs chronologisch vorzugehen, habe ich mich entschieden, diesen nun vorzuziehen, da die Geschichten allesamt vor, während oder nach dem Kinofilm spielen und nicht Monate später, wie es beim nächsten (und bislang leider auch letzten) Band der Fall sein wird. Und jetzt viel Spaß und dann auf auf ins Wochenende!

Serenity
Shepherds Geschichte

Serenity: The Shepherd’s Tale, USA 2008/2010, 116 Seiten

Serenity – Shepherds Geschichte | © Panini
© Panini

Autoren:
Joss Whedon (Shepherds Geschichte)
Zack Whedon (Shepherds Geschichte, Auszeit)
Jim Krueger (Andere Hälfte)
Patton Oswalt (Treibgut)
Zeichner:
Chris Samnee (Shepherds Geschichte, Auszeit)
Will Conrad (Andere Hälfte)
Patric Reynolds (Treibgut)

Verlag (D):
Panini Verlag
ISBN:
978-3-957-98228-5

Genre:
Abenteuer | Drama | Science-Fiction | Western

 

Inhalt:

Shepherds Geschichte

Ausschnitt aus Serenity – Shepherds Geschichte | © Panini
© Panini

In den letzten Momenten der Bergbaukolonie von Haven erinnert sich Shepherd Book an sein Leben und die Erinnerung trägt ihn Stück für Stück in die Vergangenheit, zurück auf die Serenity, zurück in die Abtei, zurück auf die Straße und zurück zur Allianz, immer weiter und weiter, bis zu den Tagen seiner Kindheit, wo alles seinen Anfang nahm…

Andere Hälfte

Wieder einmal läuft ein scheinbar einfacher Job gehörig aus dem Ruder und wieder einmal sind Mal, Zoë und Konsorten auf der Flucht vor den Reavern, doch River ist ebenfalls Teil der Mission und in Bezug auf ihre lebendige Fracht sieht sie etwas, was sie den ganzen Auftrag in Frage stellen lässt…

Auszeit

Eingeschneit hat die Crew endlich Zeit, sich eine wohlverdiente Auszeit zu nehmen und abends trifft man sich im Gemeinschaftsraum, während einzig River das Schiff verlässt, um das Gelände zu sondieren und dabei die Bekanntschaft mit einigen Berufs-Verbrechern macht…

Treibgut

Die Geschäftsleute, Freunde und Gauner Trey, Tagg und Leland treffen sich, um ihr neues Schiff, die "Jetwash" zu taufen und im Andenken an den namensgebenden Piloten beginnen sie, sich Geschichten zu erzählen, bis unerwarteter Besuch sie aus ihrer Nostalgie reißt…

Rezension:

Den Hauptteil von Serenity – Shepherds Geschichte nimmt – wie sollte es auch anders sein – die knapp 50 Seiten umfassende Story von Shepherds Geschichte ein, die in den letzten Momenten von Shepherd Book in der Bergbaukolonie Haven (siehe Serenity – Flucht in neue Welten) einsetzt und von dort ausgehend in mehreren Zeitsprüngen mehr und mehr in die Vergangenheit reist und dabei rückwärts-chronologisch die Geschichte von Derial Book beleuchtet, die mit nicht gerade wenigen Geheimnissen gespickt ist. Bereits bei den zaghaften Andeutungen innerhalb der Serie Firefly – Aufbruch der Serenity wurde das Interesse des Zuschauers geschürt, mehr über diesen undurchsichtigen Mann Gottes erfahren zu wollen, der eine umtriebige Vergangenheit sein Eigen nennt und auf Basis eines Skripts von Joss Whedon hat sich nun sein Bruder Zack daran begeben, daraus den Plot für diese in sich geschlossene Kurzgeschichte zu entwerfen, deren auffälligstes Stilmittel eben diese rückwärts gerichtete Erzählform ist, wodurch die Story in der Kindheit des späteren Shepherd ihren Anfang, gleichermaßen in Bezug auf die Erzählung, ihr Ende findet.

Ausschnitt aus Serenity – Shepherds Geschichte | © Panini
© Panini

Inszenatorische Finesse täuscht aber leider nicht darüber hinweg, dass die Geschichte, deren jeweilige schlaglichtartig beleuchtete Momenteindrücke oft nur wenige Seiten oder Panels umfassen, zuweilen recht gehetzt wirkt und man sich vieles ausführlicher gewünscht hätte, derweil natürlich auch mehr und mehr der Zauber des Mysteriösen verfliegt, der die Figur seit jeher umgibt, weshalb man sich des Gedankens kaum erwehren können dürfte, ob es nicht besser gewesen wäre, dieses Mysterium zu bewahren, wobei mir die Idee der Erzählung und auch manche der darin enthaltenen Twists und Offenbarungen durchaus Gefallen haben. Einzig irritierend war für mich ganz zu Beginn, dass der erste Zeitsprung zwei Jahre in die Vergangenheit und an Bord der Serenity führt, denn auch, wenn zwischen Serie und Film durchaus so viel Zeit vergangen ist, meine ich mich zu erinnern, wie Mal im Film zu Simon sagt, er habe sie (Simon und seine Schwester) nun seit gut acht Monaten an Bord, was bedeuten würde, dass zwischen Serie und Film kein halbes Jahr vergangen ist, sich Shepherd Book zwei Jahre vor den Geschehnissen in Haven also noch lange nicht auf der Serenity befunden hätte, aber das nur am Rande.

Illustriert wurde die Story dabei übrigens von Chris Samnee, der einige wirklich schöne Bilder und Momente für und von Books Leben einzufangen wusste und damit der geliebten Figur gemeinsam mit Zack Whedon ein durchaus stimmiges Denkmal gesetzt hat, dessen Schwächen sich wie gesagt eher im Detail finden lassen und der Grundsatzfrage, ob alle Mysterien gelüftet werden müssen oder nicht ungleich besser funktionieren, wenn sie genau das bleiben – Mysterien. Die sich hieran anschließenden zwei Kurzgeschichten, Andere Hälfte und Auszeit umfassen nun jeweils acht Seiten und sind kaum mehr als kleine, knapp bemessene Abenteuer im Leben der Serenity-Crew, spielen derweil beide noch vor den Geschehnissen im Film, was sich beispielsweise untrüglich anhand der Crew-Zusammensetzung belegen lässt und rücken in beiden Fällen River zumindest ein Stück weit ins Zentrum der Geschehnisse, sicherlich auch, um ihre Rolle und ihre Fähigkeiten im Film ein Stück weit vorzubereiten, doch selbst auf diesen wenigen Seiten gelingt es noch, ein wenig den typischen Humor anklingen zu lassen und so muss man auch in diesen Stories nicht auf die üblichen und gewohnt kurzweiligen Frotzeleien der Schiffsbesatzung untereinander nicht verzichten.

Ausschnitt aus Serenity – Shepherds Geschichte | © Panini
© Panini

Den Abschluss bildet die Geschichte Treibgut, bei der es sich mit ihren 24 Seiten Umfang um ein klassisches One-Shot handelt, dessen Aufhänger die Taufe der "Jetwash" ist und drei ungleiche, dem Leser bis dato völlig unbekannte Figuren ins Zentrum der Ereignisse setzt. Schnell wird klar, dass es eine Art Abschied von einem der berühmtesten Piloten überhaupt ist und so geben die Jungs namens Trey, Tagg und Leland ihre Geschichten zum Besten, ihre denkwürdigsten Erinnerungen an den Mann, der stets ein paar Dinosaurier auf seinem Armaturenbrett stehen hatte, doch wäre die Geschichte nicht vollständig ohne die Pointe zum Schluss, die sich auch auf die noch folgenden Geschichten im nächsten Sammelband Serenity – Blätter im Wind auswirken wird, davon abgesehen – auch wenn ich mich an die Zeichenkünste von Patric Reynolds (immerhin schicker Nachname) erst ein wenig gewöhnen musste – eine wunderbare Hommage an Hoban "Wash" Washburne.

Fazit & Wertung:

Die in Serenity – Shepherds Geschichte enthaltenen insgesamt vier Stories ergeben ein durchaus lohnenswertes Sammelsurium an Geschichten, bei denen es sich in zweierlei Fällen um vergleichsweise profane Mini-Stories handelt, in den anderen beiden Fällen aber um durchaus stimmige und teils sehr schöne Reminiszenzen an zwei zu Tode gekommene Figuren, denen man auch Jahre später noch nachtrauert und denen nun zumindest in Comic-Form ein Denkmal gesetzt worden ist.

8 von 10 abenteuerlichen Flügen quer durch das ´Verse

Serenity – Shepherds Geschichte

  • Abenteuerliche Flüge quer durch das ´Verse - 8/10
    8/10

Fazit & Wertung:

Die in Serenity – Shepherds Geschichte enthaltenen insgesamt vier Stories ergeben ein durchaus lohnenswertes Sammelsurium an Geschichten, bei denen es sich in zweierlei Fällen um vergleichsweise profane Mini-Stories handelt, in den anderen beiden Fällen aber um durchaus stimmige und teils sehr schöne Reminiszenzen an zwei zu Tode gekommene Figuren, denen man auch Jahre später noch nachtrauert und denen nun zumindest in Comic-Form ein Denkmal gesetzt worden ist.

8.0/10
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Meinungen aus der Blogosphäre:
Tonight is gonna be a large one.: 7/10 Punkte

Serenity – Shepherds Geschichte ist am 23.02.16 im Panini Verlag erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über den nachfolgenden Link und unterstützt damit das Medienjournal!

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Kommentare (2)

  1. bullion 9. September 2016
    • Wulf | Medienjournal 17. September 2016

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