Review: Serenity – Blätter im Wind (Graphic Novel)

Firefly/Serenity – Das ganze gorram ´Verse

Firefly/Serenity – Das ganze gorram ´Verse

Diese Graphic Novel ist Teil des Firefly/Serenity ´Verse. Folge dem Link, um mehr darüber zu erfahren und weitere Artikel zum Thema zu entdecken.

 

So kurz vorm Wochenende darf ein neuer Blogbeitrag natürlich nicht fehlen und wo ich die letzten Wochen ja schon so schön dabei war, kommt hier nun eine weitere Review zu einem der berühmtesten Raumschiffe neben dem Millennium Falcon, doch wird es das zum Thema ganz sicher noch nicht gewesen sein, denn Firefly ist ja bekanntermaßen nicht totzukriegen und ich habe noch einiges auf Halde, wovon ich euch gern noch erzählen möchte. Jetzt kommt mir aber erst einmal gut in die freien Tage!

Serenity
Blätter im Wind

Serenity: Leaves on the Wind, USA 2012/2014, 176 Seiten

Serenity – Blätter im Wind | © Panini
© Panini

Autor:
Zack Whedon
Zeichner:
Georges Jeanty (Blätter im Wind)
Fábio Moon (Es ist nie leicht)

Verlag (D):
Panini Verlag
ISBN:
978-3-957-98228-5

Genre:
Abenteuer | Drama | Science-Fiction | Western

 

Inhalt:

Blätter im Wind

Ausschnitt aus Serenity – Blätter im Wind | © Panini
© Panini

Neun Monate sind vergangen, seit die Wahrheit über den Planeten Miranda ans Licht und in den Cortex gelangt ist und noch immer streiten sich die Medien über die Frage, welcher Wahrheitsgehalt diesen Aufzeichnungen beizumessen ist, doch sowohl die Öffentlichkeit als auch die Allianz beschäftigt im Grunde nur eine Frage: Wo ist die Serenity? Die fliegt selbstredend unter Captain Malcolm Reynolds tunlichst unter dem Radar, derweil die ohnehin schon verkleinerte Crew zudem noch um Jayne erleichtert worden ist, der wenig Lust hatte, auf unbestimmte Zeit Verstecken zu spielen. Doch nicht nur die Allianz ist mittlerweile der Serenity auf den Fersen und bedient sich hierfür eines geradezu berüchtigten Kopfgeldjägers, sondern auch eine neu entstandene Widerstandsgruppe, der viel daran liegt, mit dem berüchtigten Captain Reynolds Kontakt aufzunehmen. Der allerdings hat gerade ganz andere Sorgen, denn seine erste Offizierin und Rechte Hand Zoë ist hochschwanger und ein Schiff der Firefly-Klasse nun nicht eben der beste Ort, um ein Kind zu bekommen…

Es ist nie leicht

Wieder einmal ist die Serenity unterwegs, um auf einem Planeten des Outer Rim Fracht entgegenzunehmen, doch Mal entschließt sich zähneknirschend, beim Raumschiff zu bleiben, da es bei seinem letzten Besuch dort zu kleineren Schusswechseln gekommen ist, doch wenn Mal sich vom Ärger fernzuhalten versucht, kommt der Ärger zu ihm, würde man meinen. Gut für den früheren Browncoat, dass River nicht weit ist, um den Tag zu retten…

Rezension:

Nach den zahlreichen Stories und One-Shots, die im Laufe der letzten Jahre ihre Veröffentlichung erfahren haben und überwiegend dazu gedacht waren, inhaltliche Lücken zwischen Firefly und Serenity zu schließen, speziell im Fall der oft nur wenige Seiten umfassenden One-Shots aber auch gehörig Relevanz vermissen ließen, war ich nun umso gespannter auf Serenity – Blätter im Wind, denn anders als die beiden anderen Sammelbände handelt es sich hier weder um Lückenfüller noch Kurzgeschichte, sondern um die direkte Fortsetzung des Kinofilms von 2005, wobei zwischen den dort geschilderten Ereignissen und dem Beginn des Comics gute neun Monate vergangen sind und sich nicht nur durch das Publikmachen der Ereignisse auf Miranda einiges geändert hat im ´Verse, wie man recht schnell erfahren wird, denn nachdem die Crew schon zu Ende des Films gehörig verschlankt worden war, was natürlich nur eine nette Umschreibung für den Tod gleich zweier lieb gewonnener Figuren darstellt, ist nun auch Jayne nicht länger Teil der Crew und hat sich abgeseilt, derweil es immerhin die Liebschaften an Bord des Schiffs betreffend einige Fortschritte gegeben hat und Zoë – das wusste man aber bereits seit dem One-Shot Treibgut aus Shepherds Geschichte – hochschwanger ist.

Ausschnitt aus Serenity – Blätter im Wind | © Panini
© Panini

An diesem Punkt einsetzend, greift die sechs Hefte umfassende Geschichte von Serenity – Blätter im Wind vieles auf, was man aus Film und Serie kennt und spinnt die Geschichte in wenn auch ungewohnten Bahnen fort, was mir in seiner Gänze doch sehr gefallen hat, denn nicht nur wird eben das Geheimnis von Miranda des Öfteren angesprochen und hat zu merklichen Veränderungen im ´Verse geführt, ist natürlich auch die Allianz als großer Widersacher noch längst nicht vom Tisch und ruft den aus der Serie bekannten Jubal Early auf den Plan, der natürlich – wie hätte es anders sein können – nicht im All verendet ist und sich nun anschickt, der Crew der Serenity einen erneuten Besuch abzustatten, wenngleich dieser anders verlaufen wird, als man sich das vielleicht erwarten würde. Doch auch davon abgesehen ist selbst der aus dem Film bekannte Operative von der Partie, derweil man Wash lediglich in einer kurzen Traumsequenz zu Gesicht bekommen wird, die jedem Fan ein neuerlicher, wortwörtlicher Stich ins Herz sein dürfte. River derweil hatte sich ja letzthin schon ein wenig berappelt, wenn man den direkten Vergleich zu den ersten Folgen der TV-Serie zieht, doch belastet sie noch immer ihre Vergangenheit und die an ihr vorgenommenen Konditionierungen und Experimente, was für manche gar schauerliche Sequenz herhalten darf, die nicht minder gelungen ist.

So spinnt Zack Whedon die Geschichten seines Bruders in überzeugender Manier fort und garniert den Handlungsbogen des Bandes, bei dem es im Grunde um die Rettung Zoës aus den Fängen der Allianz geht, mit zahlreichen Nebenhandlungen und Querverweisen, die das ´Verse so lebendig und stimmig wirken lassen wie lange nicht mehr und die Geschichte in einer Vielschichtigkeit präsentieren, die neben dem überzeugenden Plot große Hoffnungen auf die bereits angekündigte Fortsetzung aufkommen lassen, denn auch hier scheint die Story der Crew noch längst nicht zu Ende erzählt, werden längst nicht alle Geheimnisse gelüftet und Geschichten zum Abschluss gebracht, zumal man sich trotz Happy-End auf einen Cliffhanger einstellen darf, der bereits eine gewisse Marschrichtung vorgibt. Ungeachtet der erzählerischen Qualitäten sind es aber auch hier wieder die Dialoge, die Inszenierung der einzelnen Figuren, die schnell echtes Firefly-Feeling aufkommen lassen, auch wenn mich die Zeichnungen von Goerges Jeanty nicht immer zu überzeugen wussten und speziell Inara für mich am Anfang nicht als solche erkennbar war, was aber auch an dem Verzicht auf ihre früher so prägnante Bekleidung als Companion gelegen haben mag. Davon abgesehen aber, dass die Figuren manches Mal zu jung wirken, die Augen gerade bei den Frauen gerne mal eine Nummer zu groß geraten sind, gefällt mir Serenity – Blätter im Wind optisch schon durchaus, auch wenn Jeanty hierfür keine Preise gewinnen dürfte.

Ausschnitt aus Serenity – Blätter im Wind | © Panini
© Panini

Ganz anders sieht es da bei der ebenfalls enthaltenen Geschichte Es ist nie leicht aus, die wieder ganz in der Tradition der oben genannten One-Shots daherkommt und auf ihren zehn Seiten mit einem merkwürdig karikierten Stil daherkommt, der noch am ehesten an Zeitungssketche erinnert und mit dem ich nicht so recht warm zu werden wusste, während hier auch nicht viel Sinnstiftendes vonstattengeht, außer dass River mal wieder einem Widersacher den Garaus machen kann. Nichtsdestotrotz bin ich aber natürlich dankbar, dass man sich seitens Panini entschieden hat, diese Story ebenfalls Teil des Bandes werden zu lassen und hoffe darauf, dass diese Praxis auch in Zukunft beibehalten wird, denn andernfalls hat man hierzulande schließlich auch wenig Chancen, an dergleichen Promo-Stories und Specials heranzukommen. Last but not least sei aber noch die umfangreiche Cover-Galerie am Ende des Bandes erwähnt, die unter anderem mit einigen wahrhaft großartigen Cover-Zeichnungen von Dan Dos Santos aufzuwarten wissen, die ich mir allesamt ohne nachzudenken auch als Poster an die Wand hängen würde.

Fazit & Wertung:

Bei Serenity – Blätter im Wind handelt es sich um den bislang überzeugendsten Comic-Band zu der Kultserie, was mitunter daran liegt, dass hier nun endlich die Geschehnisse des Kinofilms aufgegriffen und fortgeführt werden, wobei man sich auch fernab der eigentlichen Crew auf das Wiedersehen mit einigen alten Bekannten einstellen darf. Vor allem aber glänzt die sechsteilige Serie Blätter im Wind dadurch, dass die Geschichte hier spürbar mehr Raum zur Entfaltung bekommt, derweil die zehnseitige Bonus-Story Es ist nie leicht durchaus zu vernachlässigen ist.

9 von 10 abenteuerlichen Flügen quer durch das ´Verse

Serenity – Blätter im Wind

  • Abenteuerliche Flüge quer durch das ´Verse - 9/10
    9/10

Fazit & Wertung:

Bei Serenity – Blätter im Wind handelt es sich um den bislang überzeugendsten Comic-Band zu der Kultserie, was mitunter daran liegt, dass hier nun endlich die Geschehnisse des Kinofilms aufgegriffen und fortgeführt werden, wobei man sich auch fernab der eigentlichen Crew auf das Wiedersehen mit einigen alten Bekannten einstellen darf. Vor allem aber glänzt die sechsteilige Serie Blätter im Wind dadurch, dass die Geschichte hier spürbar mehr Raum zur Entfaltung bekommt, derweil die zehnseitige Bonus-Story Es ist nie leicht durchaus zu vernachlässigen ist.

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Serenity – Blätter im Wind ist am 10.03.15 im Panini Verlag erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über den nachfolgenden Link und unterstützt damit das Medienjournal!

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Eine Reaktion

  1. bullion 30. September 2016

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