Buffy & Angel – Das Buffyverse
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Und manchmal, wenn ich mir etwas vornehme, funktioniert das auch, so dass ich heute gleich mit dem zweiten Band der Reihe ums Eck komme, der – kann ich ja ruhig schon verraten – mir schon noch besser gefallen hat als der Auftakt. Entsprechend gespannt bin ich, was da noch so alles kommen mag.
Buffy The Vampire Slayer
Staffel 8, Band 2:
Wie tötet man eine Jägerin?
Buffy The Vampire Slayer: Season 8 Vol. 2: No Future For You, USA 2008, 100 Seiten
© Panini
Georges Jeanty
Cliff Richards (Überall und nirgends)
Panini Verlag
978-3-866-07550-4
Drama | Fantasy | Action | Horror
Inhalt:
© Panini
Nachdem sich "Dämmerung" als neue Bedrohung zu erkennen gegeben hat, ansonsten aber noch reichlich Rätsel aufgibt, beginnen die Jägerinnen um Buffy gegen den Feind zu mobilisieren. Andernorts verfolgt Giles allerdings ganz andere Pläne und wendet sich diesbezüglich an Faith, wohlwissend, dass Buffy sein Handeln nicht billigen würde, denn ihm geht es um nicht weniger als darum, eine Jägerin zu töten und wer wäre für einen solchen Auftrag besser geeignet als Faith? Doch Buffy bleiben Giles‘ Pläne selbstredend nicht lange verborgen und dessen unkonventionelles Handeln vergrößert noch das Zerwürfnis zwischen den beiden…
Rezension:
Nicht lange her, da habe ich euch meine Eindrücke zu Buffy 8.1: Die Rückkehr der Jägerin geschildert und schon geht es mit dem zweiten Band der achten Staffel, Buffy 8.2: Wie tötet man eine Jägerin? weiter, der für mich in mehrfacher Hinsicht eine Überraschung war, denn die Geschichte um Buffy und Konsorten in Schottland, die Erwähnung der Dämmerung und weiteres mehr werden zunächst hintenan gestellt, um den Verbleib von Faith zu klären, die hier von Giles kontaktiert wird, der sie trotz aller Animositäten für eine Infiltrations-Mission rekrutieren will, diesbezüglich aber Wert darauf legt, dass Buffy nicht unbedingt davon erfährt und in dieser Hinsicht ist der Band allein schon extrem gelungen, verbindet Giles und Faith schließlich auch eine recht unstete und turbulente Vergangenheit, während selbst der Bürgermeister hier in Rückblenden zu sehen ist und das Innenleben von Faith noch weiter beleuchtet wird, als es in der Serie je hätte gelingen können, zumal sie ja seit jeher ein doch sehr ambivalenter, stetig im Wandel begriffener Charakter gewesen ist, der mehr als einmal versucht hat, das Richtige zu tun.
© Panini
Vor allem aber bekommt man in Buffy 8.2: Wie tötet man eine Jägerin? naturgemäß eben auch weitaus mehr Szenen mit Giles geboten und das war ja auch einer der Punkte, den ich am Vorgängerband kritisiert hatte, trat er hier schließlich nur sehr sporadisch und am Rande in Erscheinung. Ansonsten wartet der Plot mit einem interessanten Ansatz dafür auf, was mit Jägerinnen passieren kann, denen die plötzliche und unverhoffte Macht zu Kopf steigt, denn natürlich ist nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen, seit deutlich mehr als nur ein Mädchen mit den mystischen Kräften der Jägerin ausgestattet ist, zumal selbst die von Buffy geleitete Truppe Dreck am Stecken hat, wie man später im Band erfahren wird. Nach anfänglicher Konzentration auf Giles und Faith wechselt das Geschehen nämlich auch immer öfter wieder zurück nach Schottland und in diesem zweiten Band fühlt sich tatsächlich einiges schon wieder deutlich mehr nach den Scoobies an, was allein daran liegen mag, dass Buffy, Xander und Willow hier endlich wieder vereint sind, derweil der Band in punkto Action auch einen angenehm großen Schritt zurück macht und sich nicht annähernd so sehr bemüht wie noch zu Beginn, mit möglichst viel Bombast und Krawall zu punkten, sondern sich wieder mehr auf seine Figuren konzentriert.
Auf Action braucht man allerdings nicht zu verzichten, denn meine Äußerungen bezogen sich auf den Part in Schottland, derweil es bei Faith zuweilen derb zur Sache geht, was übrigens auch Kraftausdrücke und Schimpfwörter mit einschließt, die man so in der Serie nie hätte hören können, derweil auch Giles mit einer Aktion überrascht, die an seine fragwürdige Tat zum Ende der fünften Staffel Buffy gemahnt (falls sich daran noch jemand erinnert) und folglich die unterschwellige Kompromisslosigkeit seines Wesens weiter ausbaut, was mir in der Serie schon seit jeher zu selten und zaghaft angeschnitten worden ist, so dass man entsprechend Buffy 8.2: Wie tötet man eine Jägerin? durchaus als Giles und Faith-Special bezeichnen könnte und mit diesem Ansatz ist der Band mehr als gelungen und überzeugt noch weit mehr als der Staffelauftakt.
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Auch optisch gibt es nichts zu bemängeln und Georges Jeanty zeichnet auch für diesen Band verantwortlich, was eine schöne Kohärenz erzeugt, denn auch wenn es grundsätzlich sicherlich noch überzeugendere Zeichner gibt, kann ich mich doch mehr und mehr mit seinem Stil anfreunden, zumal es auch deutlich schlimmer hätte kommen können. Fernab der Ereignisse nämlich, die in dem Vierteiler Ohne Zukunft abgehandelt werden, ist auch hier wieder mit Überall und nirgends ein One-Shot enthalten, welches von Cliff Richards gestaltet worden ist und optisch nicht mit dem Rest des Bandes konkurrieren kann. Dafür allerdings ist die Geschichte dramaturgisch ungleich gelungener als noch im letzten Band (meiner Meinung nach) und steht auch nicht für sich allein, sondern treibt die eigentliche Geschichte voran, auch wenn der Plot sicherlich den Stoff für eine mehr als surreale TV-Episode geliefert hätte, denn Buffy und Willow begegnen hier einem Orakel, dass sie mit Lügen konfrontiert, einem Orakel, welches das Ende der Magie prophezeit, während die Antworten bezüglich der Dämmerung ausbleiben, doch tut dieser Band einiges in punkto Charakterentwicklung und treibt auch den Part um Dawn voran, wenn ich mit dem ganzen "Dawn ist jetzt eine Riesin"-Ding noch immer nicht warm werde. Ansonsten gibt es nicht nur hier auch wieder einiges an Wortwitz, der doch überwiegend recht trefflich übersetzt worden ist – Lob erneut an Claudia Kern – und der im ersten Band noch eher unterschwellig Teil der Erzählung war, so dass ich hier mehr denn je attestieren kann, dass sich langsam wieder das Flair der Serie einzustellen beginnt, wenngleich wir ja gerade erst am Anfang unserer Reise stehen.
Buffy The Vampire Slayer, Staffel 8, Band 2: Wie tötet man eine Jägerin?
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Gepfählte Vampire - 8.5/10
8.5/10
Fazit & Wertung:
Mit Buffy 8.2: Wie tötet man eine Jägerin? legt Joss Whedon einen gehörigen Zahn zu und überzeugt mit einem spannenden Plot, der sich unerwartet ganz auf Faith und Giles konzentriert, während die Geschichte um Buffy und den Rest der Scoobies zwar ebenfalls vorangetrieben wird, aber deutlich entschleunigter wirkt als das Spektakel im ersten Band. Dessen ungeachtet bleibt es spannend und man merkt, dass hier die Beziehungen der Charaktere wieder weit mehr im Vordergrund stehen, was man dergestalt ja auch schon aus der TV-Serie gewohnt ist, so dass der Band auch atmosphärisch ungemein gelungen ist.
Buffy The Vampire Slayer, Staffel 8, Band 2: Wie tötet man eine Jägerin? ist am 16.07.08 im Panini Verlag erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über den nachfolgenden Link und unterstützt damit das Medienjournal!