
Buffy & Angel – Das Buffyverse
Diese Graphic Novel ist Teil des Buffyverse. Folge dem Link, um mehr darüber zu erfahren und weitere Artikel zum Thema zu entdecken.
Keine Sorge, auch an diesem Montag lasse ich euch natürlich nicht einzig auf der Montagsfrage sitzen, so schön die auch diesmal gewesen sein mag, denn immerhin müssen wir ja langsam mal hinterherkommen mit all de Comics, die ich noch so zu lesen gedenke und allen voran natürlich ein weiterer Band mit der berühmtesten Jägerin überhaupt.
Buffy The Vampire Slayer
Staffel 9, Band 2:
Auf eigene Faust
Buffy The Vampire Slayer: Season 9 Vol. 2: On your Own, USA 2012, 144 Seiten
© Panini
Georges Jeanty (#6-7)
Cliff Richards (#8-10)
Panini Verlag
978-3-862-01364-7
Drama | Fantasy | Action | Horror
Inhalt:
Nachdem Buffy erfahren hat, dass sie schwanger ist, sucht sie zunächst Rat bei Robin Wood, der ja immerhin auch als Sohn einer Jägerin aufgewachsen ist und Auskunft darüber geben könnte, wie es ihm seinerzeit ergangen ist. Auch Dawn zieht Buffy ins Vertrauen, doch ausgerechnet Spike ist es, dem die nach außen hin so tapfere Jägerin ihr Herz öffnet, denn trotz der Tatsache, dass die Magie aus der Welt verschwunden ist, kann man nicht behaupten, dass es ihr bislang gelungen ist, ein normales Leben zu führen, was sie zu einer folgenschweren Entscheidung führt, die allerdings dadurch in den Hintergrund gedrängt wird, dass Detective Dowling ihrer Hilfe bedarf, als er sich einem Zompir-Nest nähert, dessen Ausmaße seine Kräfte bei weitem übersteigen. Und obwohl Spike ihr nahelegt, sich nicht an den Kampfhandlungen zu beteiligen, schlägt sie dessen gute Ratschläge in den Wind und greift ein. Dabei allerdings trägt sie eine Verletzung davon, die ihr Leben noch mehr auf den Kopf stellt als die vermeintliche Hiobsbotschaft ihrer unerwarteten Schwangerschaft…
Rezension:
Und wir starten postwendend mit Buffy 9.2: Auf eigene Faust in die nächste Runde der neunten Staffel, denn nach dem Cliffhanger am Ende des vorangegangenen Bandes war natürlich mein Ausflug zu Angel & Faith eine zwar höchst unterhaltsame und gelungene, aber irgendwie eben auch unliebsame Unterbrechung der Story, die hier nun ihre Fortsetzung findet und gleich mit einer Rückblende eröffnet, die uns ein Wiedersehen mit der Jägerin beschert, die dem selbsternannten Vampirjäger Robin Wood das Leben geschenkt hat, der hier ebenfalls einen Auftritt hat und Buffy mit Rat und Tat zur Seite stehen darf. Doch fernab der privaten "Probleme", die ihre unverhoffte Schwangerschaft mit sich bringt, stellen natürlich auch die Zompire weiterhin eine nicht zu unterschätzende Bedrohung dar, der sich die Jägerin annehmen muss. Dabei ist es allerdings erfreulich und erstaunlich, dass zumindest der erste Teil des den Band eröffnenden Zweiteilers Ganz allein quasi ohne Action auskommt und sich ganz der emotionalen Komponente des Geschehens widmet, wodurch das Heft zwar außergewöhnlich ruhig, aber auch außerordentlich gelungen daherkommt.
Das ändert sich freilich im zweiten Teil dieses Eröffnungsaktes, wobei man sich hier auch auf eine wirklich nicht vorherzusehende Wendung gefasst machen darf, die so einiges in ein neues Licht rückt, derweil das Verhältnis zwischen Buffy und Spike hier weiter ausgelotet wird und der ambitionierte Detective Dowling sich als interessante Nebenfigur weiter profiliert. Besagte Wendung allerdings hat mich ziemlich überrascht und wirft ihre Schatten gleichsam auf den nachfolgenden Dreiteiler Künstl(ich), für den Stammzeichner Georges Jeanty das Zepter kurzzeitig an Cliff Richards übergibt, der bereits so einiges aus den Buffy Chroniken hat bebildern dürfen, in der Zwischenzeit aber zum Glück dazugelernt hat, denn seine Interpretation von Buffy und Konsorten ist hier schon deutlich ansprechender geraten, als das in der Vergangenheit manchmal der Fall gewesen ist. Ansonsten kann man über diese Storyline – deren Titel im Grunde schon ein kleiner Spoiler ist – nicht wirklich viele Worte verlieren, ohne die Überraschung aus dem finalen Akt von Ganz allein vorwegzunehmen.
Immerhin lässt sich sagen, dass auch dieser zweite Part der neunten Staffel bislang unerwartete und ungewöhnliche Wege geht und mich auch weiterhin zu überzeugen gewusst hat, auch wenn man die Wendung mit kritischen Augen auch als vergleichsweise simplen "Ausweg" betrachten könnte, doch weiß der Fortgang der Geschichte in Buffy 9.2: Auf eigene Faust dennoch zu gefallen und stellt erneut nachhaltig auf Ereignisse ab, die sich bereits zu Zeiten der TV-Staffeln von Buffy zugetragen haben, während sie auf virtuose Art mit einer bestimmten Kontrahentin aus der achten Staffel verknüpft werden, von der man sicher noch öfter hören wird. Dennoch ist es schade, dass insbesondere Xander und Dawn hier eine mehr als untergeordnete Rolle spielen (und insbesondere Xander mit mir noch unerklärlichen Wutausbrüchen aufwartet, die nach jetzigem Stand schlichtweg out-of-character wirken, während Willow sich ja bereits am Ende des letzten Sammelbandes verabschiedet hat, um einen Weg zu suchen, die Magie zurückzubringen.
So überzeugt Buffy 9.2: Auf eigene Faust zwar sowohl inhaltlich als auch optisch, lässt jedoch wieder ein wenig das "alte" Flair der TV-Serie missen, wenn man sich bewusst macht, dass eine Art Scooby-Gang, wie man sie eben von früher kennt und liebt, derzeit quasi nicht existent ist, was sich hoffentlich noch ändern wird. Immerhin, Buffy und Spike bieten zweifelsohne auch hier wieder ein gelungenes Team-Up und auch in Sachen Humor hält sich der Band – an den dafür passenden Stellen – nicht zurück und punktet an diversen Stellen mit gelungenen Dialogen und Wortwitz, die auch ansprechend ins Deutsche übertragen worden sind. Abgerundet wird der Band mit dem achtseitigen One-Shot Im Weltraum hört dich keiner schlachten, der seinerzeit als Special zum Free Comic Book Day 2012 erschienen ist sowie der obligatorischen Cover-Galerie, bei der einmal mehr die beinahe fotorealistischen Cover von Jo Chen die unbestrittenen Highlights darstellen, die ich mir – wie vor Jahren schon einmal erwähnt – beinahe allesamt als Poster in die Wohnung hängen würde (wenn ich denn dürfte). Alles in allem also ein weiterer gelungener Vertreter dieser sich langsam zum Besseren mausernden Comic-Staffel, die in Sachen Tiefgang und Charakterentwicklung schon jetzt die doch sehr actionlastige und überzogen wirkende achte Staffel in den Schatten stellt.
Buffy The Vampire Slayer, Staffel 9, Band 2: Auf eigene Faust
-
Gepfählte Vampire - 8/10
8/10
Fazit & Wertung:
Auch Buffy 9.2: Auf eigene Faust macht der neunten Staffel alle Ehre und wirkt in Gänze außerordentlich gelungen, auch wenn die "Auflösung" des Cliffhangers aus dem Vorgängerband nicht jedem gefallen wird. Dennoch entwickelt sich insbesondere Buffy als Figur merklich weiter und auch Spike weiß erneut den Band aufzuwerten, während ich mir wünschen würde, mal wieder mehr von der restlichen und eigentlichen Scooby-Gang zu sehen, die hier doch immer noch arg im Hintergrund verbleibt, doch kann sich das ja alles noch ändern.
Buffy The Vampire Slayer, Staffel 9, Band 2: Auf eigene Faust ist am 17.12.12 im Panini Verlag erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über den nachfolgenden Link und unterstützt damit das Medienjournal!