Review: Buffy The Vampire Slayer, Staffel 9, Band 1: Im freien Fall (Graphic Novel)

Buffy & Angel - Das Buffyverse

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Es ist zwar wirklich lange her, aber vergessen habe ich natürlich freilich nicht, dass noch mehrere Staffeln mit der Jägerin auf mich warten und um zumindest mal wieder einen Anfang gemacht zu haben, kommt hier nun meine Meinung zum Auftakt der 9. Staffel.

Buffy The Vampire Slayer
Staffel 9, Band 1:
Im freien Fall

Buffy The Vampire Slayer: Season 9 Vol. 1: Freefall, USA 2011/2012, 128 Seiten

Buffy The Vampire Slayer, Staffel 9, Band 1: Im freien Fall | © Panini
© Panini

Autoren:
Joss Whedon (#1-2)
Andrew Chambliss (#2-5)
Zeichner:
Georges Jeanty (#1-4)
Karl Moline (#5)

Verlag (D):
Panini Verlag
ISBN:
978-3-862-01097-4

Genre:
Drama | Fantasy | Action | Horror

 

Inhalt:

Ausschnitt aus Buffy The Vampire Slayer, Staffel 9, Band 1: Im freien Fall | © Panini
© Panini

Ein gutes halbes Jahr ist vergangen, seit Buffy und ihre jägerinnen-Armee gegen "Dämmerung" ins Feld gezogen ist und so langsam glätten sich die Wogen, auch wenn die Zerstörung der Saat und der damit einhergehende Verlust der Magie in der Welt deutliche Spuren hinterlassen hat. Nichtsdestotrotz kehrt zumindest für Buffy langsam so etwas wie Normalität ein, nachdem sie ein WG-Zimmer in San Francisco bezogen hat, während Xander und Dawn – ebenfalls in der Stadt – mittlerweile ein Paar sind und zusammenleben. Doch auch wenn Buffy mittlerweile als Kellnerin jobbt und eine große Einweihungsfeier schmeißt, ist es mit der Normalität natürlich so eine Sache, zumal die Polizei einer Reihe rätselhafter Morde nachgeht und Spike Gerüchte zu Ohren gekommen sind, dass ein Dämon es auf Buffy abgesehen haben könnte. Von so etwas lässt sich die Jägerin zwar nicht beirren, staunt aber nicht schlecht, als sie plötzlich selbst ins Fadenkreuz der polizeilichen Ermittlungen gerät…

Rezension:

Nachdem ich nun selbst eine durchaus üppig zu nennende Zeitspanne zwischen dem Finale der achten Staffel und dem vorliegenden Auftaktband der neunten Staffel habe verstreichen lassen, regte sich in mir der Wunsch, wenn schon nicht nach Sunnydale (das gibt es ja nun mal nicht mehr), so doch zumindest zu Buffy und Konsorten zurückzukehren und ihre weiteren Abenteuer zu verfolgen, zumal man ja vielerorts lesen durfte, dass die Story hier doch einen gehörigen Gang zurückfährt und nur noch wenig mit den überbordenden Materialschlachten der ersten Comic-Staffel gemein hat, zu denen sich Chef-Autor und Serien-Schöpfer Joss Whedon seinerzeit hat hinreißen lassen. Und tatsächlich, Buffy 9.1: Im freien Fall wirkt bereits auf den ersten Seiten deutlich bodenständiger und geerdeter, weit weniger überzogen und weit weniger episch, was in dem Fall aber einen Pluspunkt darstellt, denn endlich stehen wieder die persönlichen Konflikte und deren Entwicklung im Vordergrund, gleichwohl natürlich auch das Übernatürliche hier wieder eine maßgebliche Rolle spielt.

Ausschnitt aus Buffy The Vampire Slayer, Staffel 9, Band 1: Im freien Fall | © Panini
© Panini

So bedeutet der Verlust der Magie natürlich mitnichten, dass es fortan keine Vampire oder Dämonen mehr geben würde, nur haben die eben den Kontakt zu ihren jeweiligen Dimensionen verloren und wirken entsprechend plan- und führungslos, während die Auswirkungen auf die Vampire noch einen wichtigen Part der Geschichte einnehmen werden, die hier mit dem namensgebenden Vierteiler Im freien Fall ihren Anfang finden. Als Autor zeichnet hierfür – neben dem obligatorischen Whedon – der mir bislang unbekannte Andrew Chambliss verantwortlich und trifft erstaunlich gut den Ton der Serie und ihrer Protagonisten, auch wenn natürlich nicht von der Hand zu weisen ist, dass die sich seit dem Ende der TV-Serie schon in der vorangegangenen Staffel teils gravierend verändert haben. Nichtsdestotrotz nehmen hier Wortwitz und flapsiger Humor – insbesondere natürlich seitens Xander – wieder einen deutlich prominenteren Platz ein und lockern die Geschichte gehörig auf, die sich eben erfrischenderweise nicht in sinnentleerten Materialschlachten ergeht, sondern wieder vielmehr wirkt wie eine gelungene TV-Episode, die eben nur in ein anderes Medium transferiert worden ist.

So ist Buffy 9.1: Im freien Fall wieder deutlich näher am Ausgangsmaterial und wirkt entsprechend vielversprechend als Staffelauftakt, auch wenn sich am verantwortlichen Zeichner Georges Jeanty sicherlich noch immer die Geister scheiden werden. Dessen Stil habe ich zwar in der vorhergehenden Staffel sowie auch bei mehreren Serenity-Comics zu schätzen gelernt, doch verhält es sich schlichtweg so, dass er natürlich einen etwas eigenwilligen Stil verfolgt und auch die ikonischen Charaktere nicht immer trefflich in Szene zu setzen versteht, dafür aber zumindest meines Erachtens mit einer gewissen Dynamik zu punkten weiß. Viel schlimmer habe ich entsprechend Karl Molines Zeichnungen für den sich anschließenden One-Shot Jägeritus Interruptus empfunden, was irritierend ist, da ich dessen Stil aus beispielsweise Fray nicht annähernd so grausig in Erinnerung hatte. Hier aber macht er aus Buffy eine vollbusige Großstadt-Amazone, was nun so wirklich gar nicht zu der Figur passen will und dadurch doppelt ärgerlich wird, dass der in weiten Teilen doch etwas profane Plot mit einem Paukenschlag endet, der sicherlich noch Auswirkungen auf die gesamte Staffel haben wird, so dass man diesen Teil der Geschichte nicht einmal guten Gewissens ignorieren könnte.

Ausschnitt aus Buffy The Vampire Slayer, Staffel 9, Band 1: Im freien Fall | © Panini
© Panini

Nichtsdestotrotz stand aber auch seit jeher die Geschichte im Vordergrund, das Wohl und Wehe der liebgewonnenen Charaktere, ihre Erfolge und Rückschläge, so dass man selbst bei geteilter bis zwiespältiger Meinung hinsichtlich der zeichnerischen Qualität als Fan sicherlich nicht umhin kann, Buffy 9.1: Im freien Fall eine Chance zu geben, zumal im vorliegenden Band nicht nur die Weichen für eine weitere, spannende (und hoffentlich auch weiterhin weniger überzogene) Staffel gestellt werden, sondern auch der "Back-to-the-Roots"-Charme nicht von der Hand zu weisen ist und das, obwohl sich Buffy, Xander, Dawn und Spike mittlerweile in San Francisco umtun, statt in den Straßen von Sunnydale zu patrouillieren. Und obwohl der Band nun wieder eine gänzlich andere Marschrichtung einschlägt und seinen Handlungsort ein weiteres Mal verlegt, stützt er sich doch auch aktiv auf die vorangegangenen Ereignisse und versucht selbige nicht totzuschweigen, auch wenn mir beispielsweise das Ableben einer bestimmten Figur hier für meinen Geschmack viel zu wenig thematisiert worden ist. Ansonsten wird es spannend werden zu beobachten, inwieweit sich die ab dieser Staffel parallel verlaufende Ablegerserie Angel & Faith sich mit den Geschehnissen verknüpfen lassen wird, doch darauf komme ich selbstredend zu einem späteren Zeitpunkt zurück.

Fazit & Wertung:

Mit Buffy 9.1: Im freien Fall legen Joss Whedon und Andrew Chambliss einen mehr als vielversprechenden Auftakt für die nächste Staffel vor, der sich – bislang – wieder deutlich mehr an dem orientiert, was die Serie seinerzeit so erfolgreich gemacht hat. So stellen dämonische Bedrohungen und persönliche Konflikte wieder zwei Kernelemente des Geschehens dar und führen die Geschichte von Buffy und der Scooby Gang voller Wortwitz und Esprit fort, ohne dass gleich wieder die gesamte Welt in Gefahr geriete.

8 von 10 gepfählten Vampiren

Buffy The Vampire Slayer, Staffel 9, Band 1: Im freien Fall

  • Ggepfählte Vampire - 8/10
    8/10

Fazit & Wertung:

Mit Buffy 9.1: Im freien Fall legen Joss Whedon und Andrew Chambliss einen mehr als vielversprechenden Auftakt für die nächste Staffel vor, der sich – bislang – wieder deutlich mehr an dem orientiert, was die Serie seinerzeit so erfolgreich gemacht hat. So stellen dämonische Bedrohungen und persönliche Konflikte wieder zwei Kernelemente des Geschehens dar und führen die Geschichte von Buffy und der Scooby Gang voller Wortwitz und Esprit fort, ohne dass gleich wieder die gesamte Welt in Gefahr geriete.

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Buffy The Vampire Slayer, Staffel 9, Band 1: Im freien Fall ist am 18.06.12 im Panini Verlag erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über den nachfolgenden Link und unterstützt damit das Medienjournal!

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