Nein, ich habe gestern nicht vergessen zu bloggen, das Wetter war nur einfach viel zu schön und ich den ganzen Tag unterwegs und da dachte ich, meine Serien-Kritik würde ohnehin kaum jemand lesen, weshalb ich die jetzt einfach nachschiebe, denn ausfallen lassen ist natürlich keine Option.
Into the Badlands
Staffel 3
Into the Badlands, USA 2015-2019, ca. 42 Min. je Folge
© AMC
Alfred Gough
Miles Millar
Alfred Gough
Miles Millar
Daniel Wu (Sunny)
Emily Beecham (The Widow)
Aramis Knight (M.K.)
Orla Brady (Lydia)
Ally Ioannides (Tilda)
Sherman Augustus (Nathaniel Moon)
Babou Ceesay (Pilgrim)
Lorraine Toussaint (Cressida)
Ella-Rae Smith (Nix)
Nick Frost (Bajie)
Lewis Tan (Gaius Chau)
Eleanor Matsuura (Baron Chau)
Chipo Chung (The Master)
Maddison Jaizani (Odessa)
Dean-Charles Chapman (Castor)
Sophia Di Martino (Lily)
Eugenia Yuan (Kannin)
Francis Magee (Magnus)
Thom Ashley (Eli)
Wayne Gordon (Otto)
Tamsin Topolski (Wren)
George Sear (Arthur)
Lance E. Nichols (River King)
Action | Abenteuer | Endzeit | Drama
Trailer:
Inhalt:
© AMC
Während die Badlands von einem Bürgerkrieg zwischen den verbleibenden Häusern der Witwe und Familie Chau erschüttert werden, schicken sich der ehemalige Clipper Sunny und sein Gefährte Bajie an, eine Heilung für Sunnys Sohn Henry zu finden, der mit der "Gabe" geschlagen ist. Während die Witwe noch immer M.K. gefangen hält und versucht, dessen Kräfte wiederherzustellen, sucht sie sich mit Nathaniel Moon einen mächtigen Verbündeten, den sie zu ihrem neuen Regent beruft. Dieses Bündnis ist aber auch bitter nötig, da ihr nicht nur das Haus Chau zu schaffen macht, sondern auch der "Iron Rabbit" hinter dem sich niemand Anderes als Tilda verbirgt, die mit ihrer Gruppe aus Dieben und Attentätern der Witwe das Leben gleichsam schwer machen. Und inmitten all dieser Wirren und Unruhen erreicht ein Mann namens Pilgrim die Badlands, angelockt von Bajies Signal und nichts weniger im Sinn habend, als ein neues Azra zu errichten. Und mit seinem unbeirrbaren Glauben versehen, in Begleitung der Priesterin Cressida und flankiert von zwei ihm treu ergebenen "Schwarzaugen" namens Castor und Nix, scheint dieses hehre Ziel durchaus erreichbar, zumal Hoffnung dieser Tage ein rares Gut in den Badlands darstellt…
Rezension:
Noch während ich auf das Erscheinen der zweiten Hälfte der dritten Staffel Into the Badlands wartete, um mir selbige in Gänze ansehen zu können, erreichte mich die Nachricht, dass auch diese Serie nach ihrem dritten Jahr, diesmal vom produzierenden Sender AMC abgesägt worden ist, was zwar einerseits ärgerlich, andererseits keine große Überraschung darstellt. So sehr ich die Serie nämlich schätze, ist sie doch im Grunde Paradebeispiel für ein Nischenprodukt, das eben niemals Fan-Scharen begeistern wird, wie es vergleichbare Produktionen tun, denn dafür ist der Mix aus Martial-Arts, Endzeit-Dystopie, Fantasy, Drama und nicht zuletzt teils ausufernder Gewalt dann doch zu sperrig und eigen, trifft meinen persönlichen Geschmack aber freilich ganz hervorragend, weshalb ich auch diese nunmehr letzte Staffel mit Genuss gesehen und erlebt habe. Immerhin, man muss ja schließlich auch für die kleinen Dinge dankbar sein, kommt diese Staffel mit vergleichsweise üppigen sechzehn Episoden daher und ist damit quasi noch einmal so lang geraten wie die beiden vorangegangenen Staffeln zuvor.
© AMC
Nach den letzten Ereignissen musste man sich zwar von einigen Figuren im Cast verabschieden, sei es, weil sie den Badlands den Rücken gekehrt oder das Zeitliche gesegnet haben, doch wissen die Macher diese Lücke prompt zu füllen, wenn einem bereits in der ersten Episode der gläubige wie zielstrebige Pilgrim präsentiert wird, eindrucksvoll verkörpert von Babou Ceesay (Free Fire), dem nicht nur eine mysteriös anmutende Priesterin namens Cressida (Lorraine Toussaint) folgt, sondern der auch gleich zwei "Schwarzaugen" in seinem Gefolge hat, die wiederum von den charismatischen Jungdarstellern Dean-Charles Chapman und Ella-Rae Smith verkörpert werden, wobei speziell letztere sich nach ihren eindrucksvollen Auftritten hier für weitere und fordernde Rollen qualifiziert. Ansonsten stößt auch Sherman Augustus nach seinem Gastauftritt als Nathaniel Moon in Silver Moon (2.03) hier überraschend zur Hauptbesetzung und sinnt zunächst auf Rache an Sunny, bevor er sich als Regent verpflichten lässt. Der eigentlichen Story will ich dabei aber gar nicht vorgreifen, zumal die in Anbetracht der sechzehn Episoden als durchaus ausufernd zu bezeichnen ist, kann aber zumindest vorwegnehmen, das die vielbeschworene und oft erwähnte Stadt Azra hier eine tragende Rolle spielen wird, ebenso wie man endlich mehr erfährt über die Herkunft der "Schwarzaugen", die bislang ja eher ein seltenes Faszinosum in den Badlands dargestellt haben.
In diesem Zusammenhang gibt es natürlich auch ein Wiedersehen mit dem "Meister" (Chipo Chung) aus der vorangegangenen Staffel, während die Fehde zwischen der Witwe und dem Haus Chau hier in die nächste – und möglicherweise entscheidende – Runde geht. In dem Zusammenhang entpuppt sich Emily Beecham als besagte Witwe mehr als einmal als echte Szenendiebin und dominiert das Geschehen zuweilen auffallend, zumal es sich (leider) auch hier wieder so verhält, dass der von Daniel Wu (Tomb Raider) verkörperte Sunny sich auf Reisen befindet, womit seine Abenteuer – natürlich stets mit Bajie (Nick Frost, Sick Note) an seiner Seite – einmal mehr relativ losgelöst von den Auseinandersetzungen in den Badlands ihre Fortführung finden. Immerhin ändert sich dies nach rund einer halben Staffel und es bleibt nicht zu befürchten, dass Sunny ein Schattendasein führen müsste, zumal auch er mit dem Schicksal des einstigen Azra eng verknüpft ist, wie man längst geahnt hat, hier aber endlich gezeigt bekommt. Überhaupt bieten sechzehn Episoden natürlich einiges an Platz, um die ganzen Mythen und Geheimnisse aufzuarbeiten, die sich so in und um die Badlands herum tummeln und in dieser Hinsicht macht Into the Badlands als finale Staffel tatsächlich eine durchaus gute Figur.
© AMC
Entsprechend begeistert bin ich schlussendlich auch von der finalen Folge Sieben gegen einen (3.16) gewesen, die sich als würdiger Schlussakt erweist, dem zwar auch ein paar kleinere Cliffhanger innewohnen, der aber – insbesondere, wenn man die letzten zwei Minuten ausspart/ignoriert – auch in vielerlei Hinsicht einen befriedigenden Abschluss parat hält und den Plot so mancher Figur zu einem stimmigen Ende bringt, so sie nicht schon vorher das Zeitliche gesegnet hat. Denn auch wenn man meint, manche Figur sei schlichtweg vor dem Tod gefeit (und auch das kommt vor), muss man sich doch auch auf manch überraschendes Ableben einstellen, das deutlich macht, dass wir uns hier auf der erzählerischen Zielgeraden befinden, gleichwohl ich nicht zweifele, dass den Autoren noch genügend Stoff für eine vierte Staffel geblieben wäre, die es wohl aber nie geben wird, denn dass hier beispielsweise der deutsche Exklusivvertrieb, also Amazon Prime, in die Bresche springt, um die Serie fortzusetzen, kann ich mir bei einer derart als Special-Interest gelabelten Show eigentlich nicht vorstellen (und habe ich nichts in die Richtung gehört oder gelesen). So ärgerlich die Absetzung an sich also auch sein mag, kommt sie doch zu einem vergleichsweise günstigen Moment, denn die Badlands stehen an einem Scheideweg und werden nach dieser glorreichen letzten Staffel nie mehr sein, was sie einmal waren. Was bleibt, sind die Erinnerungen an großartig choreografierte wie einfallsreiche Martial-Arts-Kämpfe in ungewöhnlichem Setting, eine zunehmend epischer wirkende Story, die tatsächlich auch einiges an Tiefgang und dramaturgisch schwerer Kost mit sich bringt sowie eine nunmehr insgesamt zweiunddreißig Kapitel umfassende Endzeit-Story, die ihrer eingeschworenen Fangemeinde ob ihrer Qualitäten sicherlich lange in Erinnerung bleiben wird.
Into the Badlands | Staffel 3
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Brachiale Martial-Arts-Kämpfe - 8.5/10
8.5/10
Fazit & Wertung:
Die dritte – und leider letzte – Staffel Into the Badlands geht dramaturgisch wie inszenatorisch noch einmal in die Vollen und liefert alles das, wofür die Serie von ihren Fans geschätzt und geliebt wird, wobei die Story zunehmend epischere Ausmaße annimmt und sich zahlreichen Geheimnissen der Badlands widmet. Eine Fortsetzung wäre ohne Frage wünschenswert gewesen, doch abgesehen von einigen losen Enden ist das Staffelfinale gleichsam ein mehr als würdiges Serienfinale geworden, das diese einzigartige Show zu einem befriedigenden und mitreißenden Abschluss bringt.
Episodenübersicht: Staffel 3
02. Das Sakrileg (8/10)
03. Chaus Schützen (8/10)
04. Blinde Kannibalen (8,5/10)
05. Der Weg in die Berge (8/10)
06. Alte Liebe rostet nicht (8/10)
07. Das Friedensangebot (8,5/10)
08. Die Meridiankammer (9/10)
10. Ravens Feder, Phoenix’ Blut (8,5/10)
11. Der Keiler und der Schmetterling (8,5/10)
12. Kobras Giftzahn, Panthers Klaue (9/10)
13. Schwarzer Lotus, Weiße Rose (9/10)
14. Der Fluch des roten Regens (9/10)
15. Requiem für die Gefallenen (9,5/10)
16. Sieben gegen einen (9,5/10)
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Into the Badlands | Staffel 3 ist bei Amazon Prime Instant Video verfügbar und erscheint demnächst sicherlich – wie die ersten zwei Staffeln – auch auf DVD und Blu-ray im Vertrieb von Universum Film. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über einen der Links und unterstützt damit das Medienjournal!
Prime Video:
DVD:
Blu-ray:
Ja, wenn man die letzten zwei Minuten weglässt, dann ist das ein brauchbares Serienende.
Ich empfand “Into The Badlands” durchgehend als unterhaltsam und habe die Serie gern gesehen, vor allem wegen einiger spannender Figuren, dem düsteren Endzeitsetting und den furios inszenierten Kampfszenen. Aber spätestens in Staffel 3 zeigte sich mir, dass inhaltlich alles zu formelhaft und repetitiv war. Von daher kein großer Verlust, dass es nach drei Seasons nicht weiterging.
Meine Reviews zu allen Staffeln gibt es unter folgendem Link:
https://mwj2.wordpress.com/tag/into-the-badlands/