Review: Star Wars: Der Funke des Widerstands | Justina Ireland (Buch)

Das Star Wars Universum

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Heute habe ich mich mal wieder mehr einem Büchlein denn richtigem Roman gewidmet, aber auch dafür muss freilich zuweilen einmal Zeit sein.

Journey to Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers

Star Wars
Der Funke des Widerstands

Star Wars: Spark of the Resistance, USA 2019, 224 Seiten

Star Wars: Der Funke des Widerstands von Justina Ireland | © Panini
© Panini

Autorin:
Justina Ireland
Übersetzer:
Andreas Kasprzak
Stefan Schimek
Tobias Toneguzzo

Verlag (D):
Panini Books
ISBN:
978-3-833-23825-3

Genre:
Abenteuer | Science-Fiction | Action

 

Inhalt:

Als Rey das Cockpit betrat, saß Poe mit gerunzelter Stirn auf dem Kopilotensitz. Er legte Schalter um und murmelte vor sich hin. Er schaute so vollkommen verdutzt drein, dass Rey sich ein Grinsen nicht verkneifen konnte. „Hast du vielleicht Probleme damit rauszufinden, welcher Schalter die Triebwerke startet?“, neckte sie ihn, während sie einen flüggen Porg von ihrem Sitz aufhob und auf den Boden setzte.

Zum Ende eines Versorgungsfluges, um dringend benötigte Ressourcen für den Widerstand zu beschaffen, erreicht die im Falken reisenden Rey, Rose, Poe und selbstredend BB-8 ein Notruf vom entlegenen Planeten Minfar, wo die hiesige Bevölkerung – die Zixon – anscheinend von Truppen der Ersten Ordnung bedroht werden. Und obschon es sich um eine Falle handeln könnte und sie nicht gerade viele sind, die sich den Sturmtrupplern entgegenstellen könnten, entschließen sie sich zu helfen. Währenddessen müht sich die Erste Ordnung, auf der Planetenoberfläche eine Basis zu errichten, um sich von dort aus auf die Suche nach einem sagenumwobenen Artefakt zu begeben, das noch zu Zeiten des Imperiums gefertigt worden sein soll und mit den ihm innewohnenden Kräften gar kriegsentscheidend sein könnte…

Rezension:

Mittlerweile erwarte ich von den spezifisch in diesem Look erscheinenden Büchlein ja nun wirklich nichts Großes mehr, handelt es sich schließlich um dezidierte Jugendromane, die sich ob ihrer Zielgruppe eines sowohl vergleichsweise simplen Plots als auch Schreibstils bedienen. Doch dank der zurückgefahrenen Erwartungshaltung wusste mich nun Star Wars: Der Funke des Widerstands beinahe positiv zu überraschen, auch wenn der Plot tatsächlich ziemlich dünn und überschaubar daherkommt und das ohnehin nicht gerade seitenstarke "Buch" noch zusätzlich dadurch aufgebläht wirkt, dass zahlreiche Füller-Seiten zwischen den einzelnen Kapiteln, die wahlweise das Emblem der Ersten Ordnung oder des Widerstandes zeigen. Weitaus schöner sind da schon die insgesamt leider nur drei Zeichnungen seitens Phil Noto, dessen Stil ich bekanntermaßen sehr mag und der auch hier wieder den Plot um einige sehr schöne wie gelungene (Schwarzweiß-)Zeichnungen ergänzt, auch wenn es derer sicherlich gerne mehr hätte geben dürfen.

Rey fragte sich, ob Poe wohl dasselbe dachte wie sie: dass es besser war, um Verzeihung zu bitten, nachdem sie den Leuten auf Minfar geholfen hatten, anstatt für ihr Vorhaben um Erlaubnis zu bitten – die ihnen womöglich verweigert wurde. Daher quittierte sie seine Entscheidung mit einem Nicken und konzentrierte sich darauf, den Falken zu starten. Ja, es war richtig, den Leuten auf Minfar zu Hilfe zu kommen.
Aber wenn dem so war, warum war Rey dann so nervös?

Um aber zur eigentlichen Geschichte dieses ersten mir in die Finger gekommenen Journey to Der Aufstieg Skywalkers-Vertreters zu kommen, hält sich Autorin Justina Ireland zum Glück immerhin nicht mit langen vorreden auf und so dauert es nur wenige Seiten, bis Rey, Poe und Rose der Notruf von Minfar erreicht, der sie dazu veranlasst, quasi einen Umweg bei ihrer Rückkehr zum Widerstand in Kauf zu nehmen, um bestmöglich neue Verbündete zu rekrutieren. Das Zusammenspiel der aus den Filmen bekannten Figuren ist dabei durchaus gelungen und auch hier meldet sich das eine oder andere Mal die spezifische Stimme der jeweiligen Figur im Kopf zu Wort, was leider im Fall von Rose den schalen Beigeschmack hat, wie sympathisch sie hier wieder wirkt und wie schmählich vernachlässigt sie letztlich in Der Aufstieg Skywalkers wurde. Von diesem Punkt ausgehend, wird die Geschichte von Der Funke des Widerstands beinahe durchgehend abwechselnd aus Sicht von Poe, Rey und Rose sowie auf der anderen Seite von Commander Spiftz geschildert, der leider trotz der vielen Zeit, die Ireland ihm widmet, in Summe doch nur leidlich mehrdimensional wirkt, was aber auch dem simplifizierten Schreibstil geschuldet sein mag.

Dafür immerhin sind Handlung und Action ansprechend stringent inszeniert und geben sich in steter Regelmäßigkeit die Klinke in die Hand, so dass kaum Langeweile aufzukommen vermag, was bei der Kürze der Story aber auch einem Todesstoß gleichgekommen wäre. Nichtsdestotrotz bietet Der Funke des Widerstands natürlich nicht allzu viel, was man nicht andernorts auch schon ausgewogener und tiefgreifender inszeniert gesehen hätte, zumal das Ganze zwar unter dem Label Journey to vermarktet wird und auch ganz offensichtlich zwischen den Geschehnissen aus Episode VIII und IX angesiedelt ist, aber ansonsten nicht wirklich etwas zum nachfolgenden Film oder dessen Verständnis beiträgt. Eine Hoffnung derweil, die ich für mich ohnehin schon lange aufgegeben habe, doch wer mit der Thematik dieser spezifischen Buch-Veröffentlichungen nicht so vertraut ist, dürfte für diesen Hinweis ja vielleicht dankbar sein.

Commander Spiftz lachte. Das Geräusch klang grimmig und nicht im Mindesten amüsiert. „Was wollen Sie damit andeuten, Lieutenant? Vielleicht, dass Sie gegen einen Haufen Jedi kämpfen, die imstande sind, sich an jeden beliebigen Ort in der Galaxis zu projizieren, so wie Luke Skywalker?“ Spiftz‘ Tonfall machte deutlich, dass er nicht an die Geschichte von Skywalker glaubte. Welcher Offizier der Ersten Ordnung, der auch nur das geringste bisschen Selbstachtung besaß, hätte das auch getan?

So bietet Der Funke des Widerstands grundlegend solide und kurzweilige Unterhaltung, punktet vor allem dabei, dem Verhalten der aus den Filmen bekannten Figuren treu zu bleiben, reißt ansonsten aber dramaturgisch kaum vom Hocker und plustert sich mit reichlich vielen leeren Seiten beinahe über Gebühr auf, um als Roman gelten zu dürfen, was den Preis in direkter Relation dann doch recht happig erscheinen lässt. Die eigentliche Zielgruppe sollte man bei der Lektüre allerdings nicht außeracht lassen – was sich beispielsweise auch daran bemerkbar macht, dass Sturmtruppler stets nur betäubt, nicht getötet werden – und für jüngere Leser*innen mag die Lektüre weit spannender oder lohnender sein, wohingegen mich das Buch kaum wirklich zu überraschen gewusst hat und bedenkenlos übergangen werden kann, wenn es einem darum geht, lediglich für den Gesamtkontext wichtige Ereignisse im Star Wars-Kosmos verfolgen zu wollen.

Fazit & Wertung:

Mit Star Wars: Der Funke des Widerstands offeriert Autorin Justina Ireland eine kurzweilige, zwischen den Episoden VIII und IX zu verortende Story um Rey, Rose und Poe, der es allerdings an Tiefgang und echten Überraschungen mangelt, was aber sicherlich zu Teilen auch der doch eigentlich jugendlichen Zielgruppe geschuldet sein mag.

6,5 von 10 geheimen Gängen auf Minfar

Star Wars: Der Funke des Widerstands

  • Geheime Gänge auf Minfar - 6.5/10
    6.5/10

Fazit & Wertung:

Mit Star Wars: Der Funke des Widerstands offeriert Autorin Justina Ireland eine kurzweilige, zwischen den Episoden VIII und IX zu verortende Story um Rey, Rose und Poe, der es allerdings an Tiefgang und echten Überraschungen mangelt, was aber sicherlich zu Teilen auch der doch eigentlich jugendlichen Zielgruppe geschuldet sein mag.

6.5/10
Leser-Wertung 7/10 (1 Stimmen)
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Star Wars: Der Funke des Widerstands ist am 19.11.19 im Panini Verlag erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über den nachfolgenden Link und unterstützt damit das Medienjournal!

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