Review: Star Wars: Die Hohe Republik – Aus den Schatten | Justina Ireland (Buch)

Das Star Wars Universum

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Komm, gehen wir gleich mal wieder in eine weit, weit entfernte Galaxis, nachdem ich gestern endlich mal wieder dazu gekommen bin, zumindest ein paar wenige Archiv-Einträge nachzupflegen. Jetzt geht es aber erst einmal um ein paar junge Jedi und ihre neueste Mission.

Star Wars
Die Hohe Republik
Aus den Schatten

Star Wars: The High Republic – Out of the Shadows, USA 2021, 384 Seiten

Star Wars: Die Hohe Republik - Aus den Schatten | © Panini
© Panini

Autorin:
Justina Ireland
Übersetzer:
Andreas Kasprzak

Verlag (D):
Panini Books
ISBN:
978-3-833-24083-6

Genre:
Abenteuer | Science-Fiction | Action

 

Inhalt:

Beim Einladen ihrer Fracht hatten Syl und Neeto Geschichten gehört, wonach in letzter Zeit mehrere Schiffe auf den Hyper-raumrouten verschwunden sein sollten, und viele Raumfahrer befürchteten, die Nihil könnten dahinterstecken. „Ihr habt ja gesehen, was sie bei der Republik-Schau auf Valo angerichtet haben“, hatte Migda mit klackenden Mandibeln gekrächzt. „Was, wenn Machtnutzer unter ihnen sind?“

Sylvestri Yarrow fühlt sich vom Pech verfolgt, denn es ist noch nicht lange her, dass sie den Tod ihrer Mutter verkraften musste und nun sieht sie sich im Berenge-Sektor gezwungen, ihr eigenen Schiff zurückzulassen und ihr Heil in der Flucht zu suchen, ganz davon abgesehen, dass besagtes Schiff sowohl Lebensgrundlage als auch Erbe darstellt. Zähneknirschend aber fügt sie sich in ihr Schicksal und beginnt die beschwerliche Reise in Richtung Coruscant, um dort vor den Nihil zu warnen, die – wieder einmal – für den Vorfall verantwortlich sind. Während sich zunächst niemand für sie interessiert, ist es bald ausgerechnet der Adlige Xylan Graf, der ihr Gehör schenkt und bereit scheint, der Sache auf den Grund zu gehen. Derweil werden auch von der Starlight-Station einige Jedi in Richtung Kernwelt entsandt, nicht ahnend, welcher Konflikt sie erwartet und was die Nihil fernab der etablierten Routen im Schilde führen…

Rezension:

Weiter geht es mit einem weiteren Jugendbuchroman-Vertreter der zweiten Phase von Die Hohe Republik, derweil nun jüngst mit Im Zeichen des Sturms auch endlich der "Hauptroman" der Phase seitens Blanvalet nachgeliefert worden ist und demnächst ebenfalls seinen Weg auf meinen Lektürestapel findet. Das bringt natürlich das Ärgernis mit sich, was es auch schon bei Kampf um Valo gab, nämlich, dass man viele der einschneidenden Erlebnisse, auf die sich hier teils bezogen wird, einfach noch nicht erlebt, sprich gelesen hat, wobei es natürlich hilft, zumindest grob über die Ereignisse auf Valo im Bilde zu sein, weshalb ich quasi instinktiv die richtige Reihenfolge bei den beiden Panini-Romane gewählt habe, die vergangenes Jahr gemeinsam erschienen sind. Im direkten Vergleich ist Aus den Schatten aber nicht nur merklich umfangreicher und dadurch erzählerisch weitläufiger, sondern auch der bei weitem tiefgründigere und differenziertere Roman, was Charakterzeichnung und -entwicklung sowie das Innenleben der Figuren anbelangt.

Vernestra hatte Imri als Padawan angenommen, weil sie glaubte, ihn damals, als sie auf Wevo gestrandet gewesen waren, im Stich gelassen zu haben. Imri hatte noch immer um seinen vorigen Meister getrauert, aber Vernestra hatte die Zeichen dieser Trauer nicht erkannt, ebenso wenig wie die Zweifel, die in einem so gequälten Geist fruchtbaren Boden fanden.

Dafür aber begegnet man hier erneut der jungen Jedi-Ritterin Vernestra Rwoh und ihrem Padawan Imri Cantaros, die auch schon in Die Bewährungsprobe eine tragende Rolle innehatten. Dadurch wird die Geschichte für Autorin Justina Ireland natürlich zu einer Art Heimspiel, doch dass diese ohnehin eng zusammenarbeiten merkt man auch daran, dass hier so manche Figur von In die Dunkelheit beteiligt ist, allen voran natürlich Reath Silas und sein neuer Meister Cohmac Vitus. Hier merkt man also immer mehr und immer öfter, einer fortlaufenden und durchaus eng miteinander verknüpften Geschichte beizuwohnen, deren einzelne Vertreter zwar durchaus für sich selbst bestehen können, aber durch den Kontext natürlich enorm gewinnen. So macht sich auch schon eine Entwicklung der genannten Figuren bemerkbar, die an zurückliegenden Ereignissen gewachsen und gereift sind, vieles vielleicht nicht mehr ganz so arglos und naiv sehen wie zuvor, was man insbesondere Reath anmerkt.

Auch Neuzugang Sylvestri Yarrow wird von Ireland nahbar und nachvollziehbar in Szene gesetzt, speziell, wenn die sich in dem für sie fremd und oft seltsam anmutenden Coruscant zu behaupten versucht, denn die Welt der Reichen und Mächtigen ist wahrhaftig nicht ihre. Sie ist es derweil auch, die die Geschichte überhaupt erst in Gang bringt, weil sie den Blick der Republik auf den Berenge-Sektor richtet, wie die Nihil einmal mehr finstere Pläne verfolgen. Einzig die Nihil selbst sorgen hier für die am wenigsten mitreißenden Kapitel, während es öfter wirkt, als handele es sich um eine lästige Pflichtübung, auch deren Warte zu beleuchten, wofür auch die auffallend knapp gehaltenen Kapitel sprechen. Überhaupt ist Aus den Schatten oftmals ein zweischneidiges Schwert, denn während mancher Aspekt der Story einfach großartig geraten und umgesetzt ist, krankt es an anderer Stelle ganz gehörig.

Meister Stellan erinnerte Vernestra an Reath, und das lag nicht etwa daran, dass alle Menschen gleich aussahen, nein, sie hatten die gleiche blasse Haut und das gleiche braune Haar. Doch während Reath den Kopf einzog, um keine Aufmerksamkeit zu erregen, war Meister Stellan jemand, der durch sein bloßes Auf-treten Respekt verlangte. Er hatte diese angeborenen Führungsqualitäten, die Vernestra stets mit Ehrfurcht erfüllt hatten – und mit Stolz, weil sie seine Schülerin gewesen war.

Prägnantestes Beispiel dafür nämlich ist, dass sich alles um die mögliche Gefahr im Berenge-Sektor dreht und wir als Außenstehende einen gehörigen Wissensvorsprung haben, was dort so vonstattengeht. Doch bevor man überhaupt eine Mission entsenden kann, geht es für die Jedi erst einmal in Richtung Coruscant, um sich zu sammeln und zu besprechen, bis am Ende kaum noch Seiten übrig sind, um wirklich in dem Sektor nach dem rechten zu sehen, weshalb man das Finale kaum als solches bezeichnen kann und vieles nur notdürftig zusammengefasst wird. Das ist insbesondere ärgerlich, weil die Geschichte noch so viel mehr Potential geboten hätte und Justina Ireland bis dahin bereits bewiesen hat, es deutlich besser zu können, wenn man nämlich auf die ersten zwei Drittel von Aus den Schatten blickt, die mit einer mehrgleisig aufgebauten, durchweg spannenden und immer auch abwechslungsreichen Geschichte zu punkten wissen, die sich einzig zu ihrem Ende hin ein wenig müht, gleichermaßen schnell und zufriedenstellend aufgelöst zu werden. Das Buch als Ganzes bleibt allerdings ungebrochen empfehlens- und lesenswert, wobei es sicherlich noch überzeugender gewesen wäre, hätte man auch hierzulande die Chance gehabt, zunächst Im Zeichen des Sturms zu lesen. Seit wenigen Tagen allerdings bietet sich natürlich exakt diese Möglichkeit all jenen, die haben warten können; Glückwunsch dazu!

Fazit & Wertung:

Justina Ireland liefert mit Star Wars: Die Hohe Republik – Aus den Schatten ein durchweg spannendes Leseerlebnis, das einerseits als Fortsetzung mehrerer Bücher verstanden werden darf, andererseits aber auch im Alleingang zu überzeugen weiß. Allein das Ende wirkt sehr gehetzt und knapp bemessen, doch bis dahin überzeugt die Geschichte in allen Punkten.

8 von 10 Gefahren und Geheimnisse im Grenzgebiet der Hohen Republik

Star Wars: Die Hohe Republik – Aus den Schatten

  • Gefahren und Geheimnisse im Grenzgebiet der Hohen Republik - 8/10
    8/10

Fazit & Wertung:

Justina Ireland liefert mit Star Wars: Die Hohe Republik – Aus den Schatten ein durchweg spannendes Leseerlebnis, das einerseits als Fortsetzung mehrerer Bücher verstanden werden darf, andererseits aber auch im Alleingang zu überzeugen weiß. Allein das Ende wirkt sehr gehetzt und knapp bemessen, doch bis dahin überzeugt die Geschichte in allen Punkten.

8.0/10
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Star Wars: Die Hohe Republik – Aus den Schatten ist am 09.11.21 im Panini Verlag erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über den nachfolgenden Link und unterstützt damit das Medienjournal!

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