Review: Star Wars: Doktor Aphra VI: Die unglaubliche Rebellensuperwaffe (Graphic Novel)

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Da bin ich auch schon wieder und eröffne die Woche mit einem Vertreter der Neunten Kunst, für alle Teilnehmer*innen des Media Monday aber gleich auch noch mit der Nachricht, dass mein Vater mittlerweile wieder stabil und auf dem Weg der Besserung ist – Dank an dieser Stelle noch für die vielen Genesungswünsche!

Star Wars: Doktor Aphra VI
Die unglaubliche Rebellensuperwaffe

Doctor Aphra #32-36, USA 2019, 116 Seiten

Star Wars: Doktor Aphra VI: Die unglaubliche Rebellensuperwaffe | © Panini
© Panini

Autor:
Simon Spurrier
Zeichner:
Wilton Santos (#32-34, 36)
Caspar Wijngaard (#32, 33)
Chris Bolson (#34, 36)
Andrea Broccardo (#33-35)

Verlag (D):
Panini Verlag
ISBN:
978-3-741-61982-3

Genre:
Abenteuer | Science-Fiction | Action

 

Inhalt:

Kaum ist es Aphra gelungen, sich von der unheilvollen Verbindung zu Triple Zero lösen zu können, zieht sie zunächst den Kopf ein, doch bald schon lockt der nächste Auftrag. Gemeinsam mit ihrem neuen Anhängsel Vulaada Klam begibt sie sich auf die Suche nach einem uralten und mächtigen Jedi-Artefakt, wobei sie sich immer öfter an ihre Kindheit und insbesondere ihre Mutter erinnert und daran, was sie ihr an Weisheiten auf den Weg gegeben hat. Es rumort in Chelli Aphra und zeitweise scheint es fast, als würde sie sich mit den Rebellen verbünden, doch so ganz kann die Schatzjägerin nicht aus ihrer Haut, zumal sie alsbald in ein verwirrendes Komplett gerät, dass sie bis tief in das Herz des Imperiums führt und hin zu einem aberwitzigen Plan, der auf den ersten Blick zum Scheitern verurteilt scheint…

Rezension:

Es ist schon eine ganze Weile her, dass hierzulande der letzte Aphra-Sammelband erschienen ist und tatsächlich hat mir das den Einstieg ein wenig erschwert, denn wie so oft ist einige Zeit vergangen seit dem letzten Abenteuer von Chelli Aphra und ich musste mich erst einmal erinnern, woher denn das vorlaute Mädchen an ihrer Seite stammt. Dafür kann Doktor Aphra: Die unglaubliche Rebellensuperwaffe aber natürlich nichts, fällt qualitativ meines Erachtens aber dennoch ein wenig ab, denn in dem Versuch, eine möglichst umtriebige und vielschichtige Story zu gestalten, wirkt diese des Öfteren leider sprunghaft und verworren. In der zweiten Hälfte überwiegt zwar wieder die Faszination ob der überraschenden Wendungen und unvorhersehbaren Offenbarungen, doch bis dahin ist es erst einmal ein wenig konfus, in was Aphra hier so hineinstolpert. Darüber hinaus gibt es ein Wiedersehen mit Magna Tolvan, was allerdings eher ernüchternd – weil sehr kurz – ausfällt.

Auch sonst begegnet Aphra einigen alten Bekannten, die ihr selbstredend nicht gerade freundlich gesonnen sind, was wieder zu reichlich brenzligen Situationen für die opportunistische Antiheldin führt. Alles schön und gut, doch so gelungen dazwischen die Rückblenden zu Chellis Kindheit sein mögen, reißen sie doch auch immer wieder aus dem gegenwärtigen Treiben, das dadurch anfänglich wenig zielführend wirkt. Vieles bei dem nunmehr sechsten Band ist sicherlich Jammern auf hohem Niveau, doch auch wenn schon der Titel Die unglaubliche Rebellensuperwaffe dafür spricht, dass man es hier mit einer eher aberwitzigen Art von Geschichte konfrontiert wird, gab es eben schon gelungenere Abenteuer. Ein wenig wirkt der Band auf mich ohnehin wie das große Anlaufnehmen vor dem Finale, denn mit Das Ende einer Schurkin steht bereits im Oktober der siebte und finale Band der Reihe ins Haus. Doch keine Sorge, auch wenn der Titel es suggerieren mag, ist dies nicht das Ende für Chelli Aphra und es wird in einer neuen – gleichnamigen – Serie mit ihr weitergehen.

In diesem Kontext ist es auch nicht gerade förderlich, dass insgesamt vier unterschiedliche Zeichner mit der Bebilderung der fünf US-Hefte betraut worden sind, denn wenn schon die Geschichte nicht wie aus einem Guss wirkt, hätte man das in punkto Optik zumindest erreichen können, verstärkt nun aber durch die unterschiedlichen Stile das Gefühl eines fragmentarischen Sammelsuriums, das munter von Ort zu Ort und selbst in der Zeit hin und her springt. Ein Glück für Doktor Aphra: Die unglaubliche Rebellensuperwaffe, dass die namensgebende Heldin über viele kleine Längen hinwegtröstet, die zumindest ich hier empfunden habe. So punktet die blitzgescheite Archäologin erneut mit unglaublichem Überlebensinstinkt und Einfallsreichtum, wohingegen die Ereignisse oft ein wenig konstruiert wirken und zumindest ich zu kaum einem Zeitpunkt geglaubt habe, dass es sich wirklich so simpel gestalten würde, wie anfänglich behauptet. Auch einige der hochtrabenden Pläne der Rebellen wirken doch eher konfus als glaubhaft, während man die in der zweiten Hälfte vorherrschenden, satirischen Untertöne gerne noch mehr hätte herausarbeiten dürfen, denn der Ansatz ist vielversprechend, traut sich aber zu wenig.

Also, als Fan wird man sicherlich auch mit Die unglaubliche Rebellensuperwaffe seinen Spaß haben und zum Ende hin läuft Aphra auch wieder zu Höchstform auf, während der Band mit einem grandiosen Cliffhanger endet, doch konnten mich der Auftakt und Mittelteil nur bedingt begeistern. Hier wird teils einfach zu hektisch erzählt und die – für sich genommen großartigen – Rückblenden reißen ein ums andere Mal aus dem Geschehen. Dass die Geschichte ein wenig überzogen daherkommt, lässt schon der Titel vermuten und auch das Rätseln, was es mit dieser Superwaffe nun wirklich auf sich haben mag, gefällt, zumal Autor Spurrier hier mit einigen schönen Ideen aufwartet. Extrapunkte gibt es für die Hintergründe zu Aphras Kindheit, aber die Geschichte hätte überzeugender sein können, wie ich finde.

Fazit & Wertung:

Mit Doktor Aphra: Die unglaubliche Rebellensuperwaffe geht die erfolgreiche Reihe in die sechste Runde und überzeugt ein weiteres Mal, auch wenn die Story zuweilen sprunghaft und verworren wirkt, was nur bedingt durch einen interessanten Blick auf Chellis Kindheit aufgewogen wird. Ein gelungenes Finale und ein großartiger Cliffhanger entschädigen ebenfalls, doch gerade zu Beginn hat der Band merkliche Anlaufschwierigkeiten.

7 von 10 erbeuteten Artefakten

Doktor Aphra: Die unglaubliche Rebellensuperwaffe

  • Erbeutete Artefakte - 7/10
    7/10

Fazit & Wertung:

Mit Doktor Aphra: Die unglaubliche Rebellensuperwaffe geht die erfolgreiche Reihe in die sechste Runde und überzeugt ein weiteres Mal, auch wenn die Story zuweilen sprunghaft und verworren wirkt, was nur bedingt durch einen interessanten Blick auf Chellis Kindheit aufgewogen wird. Ein gelungenes Finale und ein großartiger Cliffhanger entschädigen ebenfalls, doch gerade zu Beginn hat der Band merkliche Anlaufschwierigkeiten.

7.0/10
Leser-Wertung 9/10 (1 Stimme)
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Star Wars: Doktor Aphra VI: Die unglaubliche Rebellensuperwaffe ist am 25.08.2020 im Panini Verlag erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über den nachfolgenden Link und unterstützt damit das Medienjournal!


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