Review: Star Wars: Bürde der Königin | E. K. Johnston (Buch)

Das Star Wars Universum

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Auch wenn ich reichlich hinten dran bin, auch mal wieder meine Seite zum Franchise auf neuesten Stand zu bringen, soll mich das doch nicht daran hindern, mich auch heute wieder einem meiner liebsten Themen zu widmen, zumal bereits übermorgen der Startschuss fällt für eine neue Staffel um einen gewissen Mandalorianer.

Star Wars
Bürde der Königin

Star Wars: Queen’s Peril, USA 2020, 272 Seiten

Star Wars: Bürde der Königin | © Panini
© Panini

Autorin:
E. K. Johnston
Übersetzer:
Marc Winter

Verlag (D):
Panini Books
ISBN:
978-3-833-23941-0

Genre:
Abenteuer | Science-Fiction | Action

 

Inhalt:

Für viele nicht gerade überraschend, entscheidet die vierzehnjährige Padmé Naberrie die Wahl zur Königin von Naboo für sich und tritt unter dem Namen Amidala ihre Herrschaft an. Auch Quarsh Panaka, Captain der Königlichen Sicherheitskräfte, ist von dem Wahlergebnis angetan und bemüht sich vom ersten Moment nach Kräften, die Sicherheit der neuen Herrscherin zu gewährleisten. Zu diesem Zweck wirbt er auch die Padmé ungemein ähnlich sehende, gleichaltrige Tsabin an, als Zofe und gleichsam Leibwächterin für Amidala im Palast von Theed zu dienen. Amidala und Tsabin fassen allerdings noch weit größere Pläne und bitten Panaka, weitere Mädchen zu suchen, die stets an der Seite der Königin präsent sein mögen. Dabei beweist er gehöriges Gespür, unterschiedliche Stärken und Talente der Mädchen zu kombinieren, so dass die sich gegenseitig unterrichtenden Zofen bald mehr sind als die Summe ihrer Teile. Noch ahnt niemand, dass diese Sicherheitsvorkehrungen auch bitter nötig sind, als unvermittelt die Handelsföderation im Orbit von Naboo erscheint und der Königin ein Ultimatum stellt…

Rezension:

So wie schon Schatten der Königin von E. K. Johnston, als dessen offizielle Vorgeschichte Bürde der Königin gehandelt wird, konzentriert sich das Geschehen auf Padmé Amidala und ihre Zofen, nur mit dem feinen Unterschied nun, dass Amidala jüngst erst zur Königin von Naboo gewählt worden ist und noch keine ihrer künftigen Zofen kennt, die von Captain Quarsh Panaka gesucht und angeworben werden. Auch hier steht Tsabin – die sich später Sabé nennen wird – ein wenig im Fokus der Erzählung, doch kommen – anders als im vorangegangenen Nachfolgeband – die anderen Zofen ebenfalls nicht zu kurz. Dadurch, dass diese nach und nach zum Ensemble stoßen und zudem durch kursiv gedruckte Einschübe zumindest rudimentär vorgestellt werden, was ihre Herkunft und Vergangenheit betrifft, fühlt man sich auch nicht annähernd so ins kalte Wasser geschmissen wie noch beim ersten Band, wo man von den bewusst ähnlichen, samt und sonders ausgedachten Namen – Sabé, Rabé, Eirtaé, Yané, Saché und natürlich Padmé – reichlich verwirrt wird. Hier nun lernt man auch, was es mit der Umbenennung der jungen Frauen auf sich hat und dass gehörig Kalkül dahintersteckt.

Der Hauch von Arroganz, zu denken, dass sie besser als ihre Mitbewerberinnen war, nagte an ihr, aber auf Naboo gab es eine Vorkehrung für diesen Fall. Sie würde nicht als Padmé regieren. Niemand würde wissen, wer Padmé überhaupt war, wenn alles nach Plan verlief. Sie würde in das Gewand der Königin von Naboo schlüpfen, die Verantwortung des Amtes tragen und sich voll und ganz ihrer neuen Aufgabe widmen – und dies ginge so weit, dass sie für die Dauer ihrer Amtszeit sogar den eigenen Namen ablegte.

Erzählerisch konzentriert sich Bürde der Königin auf die Anfangstage von Amidalas Herrschaft und ist dabei keineswegs uninteressant geraten, auch wenn das Geschehen natürlich – anders als andere Star-Wars-Romane weit weniger hektisch und actionlastig ist, dergestalt aber eben auch Raum bietet für schöne Charaktermomente, wenn die unterschiedlichen Zofen sich langsam zusammenraufen und hinter dem Rücken von Panaka erste Pläne schmieden. Nichtsdestotrotz wird natürlich vieles überschattet von der Vorahnung der einsetzenden Ereignisse aus Die dunkle Bedrohung, die selbstredend auch hier in der zweiten Hälfte thematisiert werden. Der Fokus auf und die Sichtweise von den Zofen eröffnet dabei tatsächlich neue Perspektiven und die Filmhandlung wird nur am Rande und in angenehm verdichteter Weise referenziert (ein Absatz lautet beispielsweise: "Anakin gefiel das Fliegen."), so dass man sich erzählerisch zurechtfinden kann, ohne einer ermüdenden Nacherzählung lauschen zu müssen. Und auch als mitnichten ausgewiesener Freund von Episode I muss ich sagen, dass dieser Ansatz durchaus funktioniert, andererseits aber eben auch so manche Probleme mit sich bringt.

Allein der erzählerische Bruch, wenn relativ unvermittelt die Schiffe der Handelsföderation vor den Toren von Theed – also im Orbit von Naboo – erscheinen, kommt schon recht abrupt und infolgedessen ändert sich auch die Dramaturgie des Geschilderten gehörig, wenn es vorher noch darum ging, dem übervorsichtigen Panaka ein Schnippchen zu schlagen und sich nachts heimlich zu einem Konzert zu schleichen oder dergleichen. Man weiß, dass es kommt, aber dennoch werden hierdurch einige Handlungsstränge recht abrupt gekappt, um sich der neuen Bedrohung zu stellen und die Flucht der Königin zu initiieren. Auch hier hätte Johnston derweil gerne noch etwas mehr auf Padmés Situation eingehen können, während sie sich gemeinsam mit den Jedi auf dem Weg nach Coruscant befindet, so dass hier manche Teile von Bürde der Königin recht gehetzt wirken. Überhaupt ist der Roman mit seinen unter 300 Seiten relativ knapp bemessen, was sich gerade im letzten Drittel bemerkbar macht. Dafür gibt es neben der eigentlichen Story ein paar wenige, nur einzelne Seiten umfassende Schwenks hin zu Obi-Wan und Qui-Gon, aber auch Darth Maul und natürlich Palpatine, die aber ebenfalls kaum später noch einmal aufgegriffen werden und schlussendlich wie ergänzendes Füllwerk dienen.

Sie ließ sich nichts anmerken, aber Panaka dachte bei sich, dass sie wenigstens ein bisschen nervös sein musste. Er blickte über die Schulter und sah, wie der letzte Wahlaufseher aus dem Gang verschwand. „Wenn Ihr mir bitte folgen würdet“, sagte er und deutete in Richtung Korridor, woraufhin der Droide aus dem Raum davonschwebte. „Euer Sicherheitsteam steht bereit zur Inspektion. Eine Formalität, wie ihr wisst, aber es wird von Euch erwartet, bevor Gouverneur Bibble hier eintrifft, um Euch offiziell über alles zu unterrichten.“

Last but not least – aber dafür kann die Autorin nichts – wirken die versammelten Zofen mit ihren 12 bis 14 Jahren Lebenserfahrung doch irritierend erwachsen, wobei sich das eben anders nicht hätte lösen lassen und nun einmal vom Kanon diktiert wird. In Summe wusste mich aber Bürde der Königin ein wenig mehr zu überzeugen, als es dies seinerzeit Schatten der Königin tat, auch wenn man das von einem Roman mit Prequel-Charakter nun nicht unbedingt erwarten würde. Johnstons Schreibe ist dabei jederzeit gewohnt eingängig und flüssig, dramaturgisch hätte das Ganze hingegen noch ein wenig Feinschliff vertragen können. Immerhin braucht sich niemand abgeschreckt fühlen, der vielleicht mit den Geschehnissen in Episode I nicht ganz warm geworden ist, denn die spielen wirklich nur ganz am Rande eine Rolle und bilden im letzten Akt des Buches den erzählerischen Rahmen, ohne das Geschehen zu dominieren, zumal hier den bekannten Ereignissen interessante Facetten hinzugefügt werden konnten. Storytechnisch zwar jetzt auch kein immens großer Wurf, aber ein doch rundherum überzeugender Abstecher nach Naboo.

Fazit & Wertung:

Mit Bürde der Königin widmet sich Autorin E. K. Johnston einem Prequel zu ihrem letztjährig erschienenen Roman um Padmé Amidala und skizziert hier ihre ersten Wochen und Monate als Königin von Naboo, bevor die Handelsföderation die bekannte Blockade um den Planeten errichtet. Und obwohl das Buch auch die aus dem Film bekannten Ereignisse skizziert, bewahrt es sich doch genügend Alleinstellungsmerkmale und gelungene Charaktermomente, um als lesenswerter Ausflug zu gelten.

7,5 von 10 Entscheidungen als Königin von Naboo

Bürde der Königin

  • Entscheidungen als Königin von Naboo - 7.5/10
    7.5/10

Fazit & Wertung:

Mit Bürde der Königin widmet sich Autorin E. K. Johnston einem Prequel zu ihrem letztjährig erschienenen Roman um Padmé Amidala und skizziert hier ihre ersten Wochen und Monate als Königin von Naboo, bevor die Handelsföderation die bekannte Blockade um den Planeten errichtet. Und obwohl das Buch auch die aus dem Film bekannten Ereignisse skizziert, bewahrt es sich doch genügend Alleinstellungsmerkmale und gelungene Charaktermomente, um als lesenswerter Ausflug zu gelten.

7.5/10
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Star Wars: Bürde der Königin ist am 22.09.2020 im Panini Verlag erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über den nachfolgenden Link und unterstützt damit das Medienjournal!

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