Review: Star Wars: Hoffnung der Königin | E. K. Johnston (Buch)

Das Star Wars Universum

Das Star Wars Universum

Dieses Buch ist Teil des Star Wars Universum. Folge dem Link, um mehr darüber zu erfahren und weitere Artikel zum Thema zu entdecken.

 

Kommen wir heute mal zu einem doch sehr unrühmlichen Kapitel aus einer weit, weit entfernten Galaxis, denn dieses Buch hätte es nicht gebraucht, wie ich nachfolgend zu erklären versuche.

Star Wars
Hoffnung der Königin

Star Wars: Queen’s Hope, USA 2022, 256 Seiten

Star Wars: Hoffnung der Königin | © Panini
© Panini

Autorin:
E. K. Johnston
Übersetzer:
Andreas Kasprzak

Verlag (D):
Panini Books
ISBN:
978-3-833-24082-9

Genre:
Abenteuer | Science-Fiction | Action

 

Inhalt:

In der Galaxis sind die Klonkriege entbrannt und der schwelende Konflikt der Republik mit den Separatisten ist einer offenen Auseinandersetzung gewichen, in der sich die Jedi als Generäle verdient machen, was auch für den draufgängerischen Anakin Skywalker gilt. Dessen heimliche Heirat mit Padmé steht nun allerdings kurz bevor und während seine Künftige noch die letzten Vorbereitungen trifft, glänzt ihr Ehemann in spe zunächst mit Abwesenheit. Wie es das Schicksal aber will, gilt es ohnehin noch eine Mission für die amtierende Königin von Naboo zu erfüllen, bevor das Eheversprechen gegeben werden kann. Doch auch danach können sich die beiden nicht davon freimachen, von der Republik gebraucht zu werden und so muss Padmé ein weiteres Mal auf die Hilfe ihrer zahlreichen Zofen zurückgreifen, die sich mittlerweile aber eben auch ihr eigenes Leben aufgebaut haben…

Rezension:

Heute soll es mit Hoffnung der Königin um ein Buch gehen, von dem ich enttäuschter nicht sein könnte, denn hier merkt man wirklich mehr als deutlich, dass die Geschichte an sich nur entstanden ist, um die nunmehr drei Bücher rund um Königin, Senatorin und jetzt – ja weiß eigentlich? – Padmé als Trilogie vermarkten zu können, die es nun ja offenkundig – und sicherlich ohne großen Plan dahinter – eben ist. Über die Qualität, die Dringlichkeit, den "Nutzen" der vorangegangenen zwei Bücher Schatten der Königin und Bürde der Königin kann man sicherlich schon geteilter Meinung sein, doch was E. K. Johnston hier präsentiert, ist eigentlich schon eine Frechheit, wenn ich auch natürlich nicht behaupten will, dass das alles allein auf ihrem Mist gewachsen ist. Wir befinden uns also kurz vor der Hochzeit von Padmé und Anakin, er treibt sich herum und befriedet mit dem Lichtschwert die Galaxis, während sie sich – anscheinend auf den letzten Drücker – um so naheliegendes Zeug wie das Brautkleid kümmert, während nur Ausgewählte ihrer ehemaligen Zofen überhaupt ins Bild gesetzt werden, was sie vorhat. So weit, so belanglos, scheint Padmé der Krieg oder das, was auf Geonosis geschehen ist, im Moment so gar nicht zu belasten und ihre Probleme also sehr weltlicher und trivialer Natur.

Es war nicht das Lächeln einer Königin oder einer Senatorin, sondern ein persönliches Lächeln, das Yané nur selten zu Gesicht bekam und das sie deswegen umso mehr schätzte. Was immer sie plante, sie war glücklich, und ihr Glück war auch Yanés Glück. Dieses Gefühl überwog alles – selbst die Geheimnisse, die Padmé vor ihr verbarg, rückten in den Hintergrund.

Aber gut, die reißerische Inhaltsangabe verspricht ja auch noch Intrigen, Kämpfe und aufregende Missionen, wobei das natürlich auch ziemlicher Quatsch ist, denn einerseits geht es kurz vor der Hochzeit noch auf Stippvisite auf einem Konfliktplaneten – die später quasi keine Rolle mehr spielt –, andererseits ist das, was Padmé nach der Hochzeit an Mission erwartet, so grobschlächtig zusammengezimmert und eigentlich überflüssig, dass es schon eine Frechheit ist. Nun ist Hoffnung der Königin ja schon ohnehin nicht gerade üppig geraten, was Umfang und Seitenzahl angeht, doch wenn das erste Drittel sich schon wie ein Lückenfüller anfühlt und die folgenden zwei Drittel dramaturgisch kaum der Rede wert sind, dann ist das schon eine herbe Enttäuschung. Am ehesten noch lohnt sich das Buch vielleicht, wenn man erfahren möchte, wie es Padmés Zofen – allen voran Sabé genannt – ergangen ist, seit sie nicht mehr in ihrem aktiven Dienst stehen. Da gibt es dann auch ein paar schöne Momente und Referenzen an die vorangegangenen Abenteuer, doch dafür allein lohnt die Lektüre freilich kaum.

Padmé hingegen, als Protagonistin des Ganzen und die Person, die eigentlich mit einer derartigen Trilogie charakterlich hätte ausgebaut und vertieft werden sollen, bleibt dabei gänzlich auf der Strecke und man erfährt nichts, was man nicht schon wüsste. Dabei verwehrt sich die Figur nicht nur jedweder Entwicklung in diesem strukturlosen Reigen belangloser Ausflüge, nein, sie büßt auch die Fähigkeit zur introspektiven Selbstbetrachtung und -bewertung ein, führt zwar noch manch inneren Monolog, schert sich jetzt aber nur noch um existentielle Dinge wie die richtige Garderobe, scheint also wirklich erpicht darauf, in ihrer neuen Rolle als Ehefrau aufzugehen. Dass das in krassem Widerspruch zu der Figur und auch der Intention des Buches steht, brauche ich wohl niemandem gesondert zu erklären, und umso irritierender ist dann der feministische Anstrich, wenn sich das Buch in einer Art Zwischenkapiteln Frauenfiguren wie Beru Whitesun Lars oder Breha Organa widmet, was wohl deren Einfluss und Wirken ehren soll. Letzten Endes sind aber auch das – ebenso wie kurze, nichtssagende Einschübe aus Sicht des noch als Kanzler agierenden Palpatine – kaum mehr als Lückenfüller und Versatzstücke, um ein Buch auf vermarktbare Länge aufzublasen, das trotz seiner Fülle an Themen, Ansätzen und Intentionen eigentlich nichts wirklich zu erzählen hat.

Die meisten Bewohner des Äußeren Rands interessierten sich nicht für den eskalierenden Konflikt zwischen den Separatisten und der Republik. Er hatte keinen Einfluss auf ihren Alltag, ihre Regierungen mischten sich nicht ein und ihre regionalen Probleme waren ohnehin wichtiger. Doch wer sein Geld mit Schmerz und Leid verdiente – die Verbrecherlords und Sklavenhändler –, für den war jeder Krieg eine Gelegenheit, das Geschäft anzukurbeln. Und Sabé würde alles in ihrer Macht Stehende tun, um ihnen einen Strich durch die Rechnung zu machen.

So sollten sich selbst ausgewiesene Komplettisten gut überlegen, ob es wirklich nottut, sich der Hoffnung der Königin zu widmen, ganz davon abgesehen, dass selbst der Titel des Ganzen so dermaßen am Thema vorbei ist wie die Inhaltsangabe, die zudem etwas deutlich Spannenderes und Mitreißenderes verspricht, als letztlich geboten wird. Ein mehr als unrühmlicher Abschluss für eine Trilogie, deren Existenz pures Marketing und pure Geldmacherei ist. Nicht falsch verstehen, alles, was Star Wars hervorbringt, soll verständlicherweise Profit generieren, aber dennoch spricht nichts dagegen, sich mit Hingabe einer überzeugenden und unterhaltsamen Geschichte zu widmen. Hier derweil schmeißt man in einen Topf, was einem noch so einfällt, und hofft darauf, dass niemand merkt, dass man das eigentlich schon kaum einen Roman mehr nennen kann, was hier an Banalitäten und Oberflächlichkeiten zusammengetragen wird.

Fazit & Wertung:

Mit Star Wars: Hoffnung der Königin beschert E. K. Johnston der Buch-Reihe um Padmé Amidala ein mehr als unrühmliches Ende, denn es fühlt sich wirklich an, als würde der Roman nur existieren, um fortan das Ganze als Trilogie vermarkten zu können. Entsprechend banal und überflüssig ist das Wenige, das hier dramaturgisch geboten wird, so dass man getrost einen Bogen um das Werk machen kann.

4 von 10 Entscheidungen als Senatorin von Naboo

Star Wars: Hoffnung der Königin

  • Entscheidungen als Senatorin von Naboo - 4/10
    4/10

Fazit & Wertung:

Mit Star Wars: Hoffnung der Königin beschert E. K. Johnston der Buch-Reihe um Padmé Amidala ein mehr als unrühmliches Ende, denn es fühlt sich wirklich an, als würde der Roman nur existieren, um fortan das Ganze als Trilogie vermarkten zu können. Entsprechend banal und überflüssig ist das Wenige, das hier dramaturgisch geboten wird, so dass man getrost einen Bogen um das Werk machen kann.

4.0/10
Leser-Wertung 0/10 (1 Stimme)
Sende

Star Wars: Hoffnung der Königin ist am 25.01.22 im Panini Verlag erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über den nachfolgenden Link und unterstützt damit das Medienjournal!

Sharing is Caring:

Hinterlasse einen Kommentar