Review: Star Wars: Die Hohe Republik – Die Bewährungsprobe | Justina Ireland (Buch)

Das Star Wars Universum

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Heute geht es einmal mehr in die Ära der Hohen Republik mit meiner neuesten Buch-Rezension, bei deren Lektüre ich viel Freude wünsche.

Star Wars
Die Hohe Republik
Die Bewährungsprobe

Star Wars: The High Republic – A Test of Courage, USA 2021, 224 Seiten

Star Wars: Die Hohe Republik - Die Bewährungsprobe | © Panini
© Panini

Autorin:
Justina Ireland
Übersetzer:
Tobias Toneguzzo
Andreas Kasprzak

Verlag (D):
Panini Books
ISBN:
978-3-833-23944-1

Genre:
Abenteuer | Science-Fiction | Action

 

Inhalt:

Vernestra Rwoh musterte das glänzende Schiff in der Andockbucht und dachte mit einer Mischung aus Grausen und Aufregung an die vor ihr liegende Aufgabe. Dies war ihre erste Mission für den Jedi-Rat und ihre erste Aufgabe als Jedi-Ritterin. Sie hatte von diesem Tag geträumt, seit sie eine Padawanschülerin geworden war.

Vernestra Rwoh hat es mit gerade einmal sechzehn Jahren bereits zur Jedi-Ritterin gebracht und sie könnte stolzer nicht sein, gleichwohl ihre erste Mission wohl eher wie ein Babysitter-Job anmutet, denn sie soll die zwölfjährige Avon Starros im Auge behalten. Gemeinsam geht es mit einem waschechten Luxusliner in Richtung Grenzgebiet, wo die Einweihung der Starlight-Station gefeiert werden soll. Doch nicht lange nach Beginn der Reise kommt es an Bord des Schiffs zu einem Fiasko und mehrere Bomben explodieren. Noch ahnt niemand, dass die Nihil hinter dem Anschlag stecken, doch ist das in der Situation auch mitnichten die größte Sorge, die Vernestra umtreibt, zumal sie bald einen Jedi-Padawan, den Sohn eines Botschafters und nicht zuletzt Avons Droiden J-6 unter ihren Fittichen hat. Gemeinsam müssen sie nun einen Weg finden, sich zunächst in Sicherheit zu bringen und dann selbst gerettet zu werden, denn ohne Navigation fällt es in den Weiten des Alls schwer, auch nur eine bewohnte Welt ausfindig zu machen…

Rezension:

Einmal mehr habe ich mich einem Vertreter neuen Sparte/Ära Die Hohe Republik gewidmet, während der eigentliche Auftaktroman Das Licht der Jedi noch immer auf sich warten lässt. Aber gut, was will man tun, denn ich zumindest habe keine Lust zu warten, zumal ich mit In die Dunkelheit bereits Blut geleckt habe. Überschneidungen finden sich natürlich bisher kaum, wobei einige der prägenden Ereignisse durchaus referenziert werden und auch die Starlight-Station wieder eine Rolle spielt, von der man in den kommenden Jahren wohl noch einiges hören, sehen, lesen wird. Ansonsten muss ich sagen, dass ich durchaus ein wenig gestutzt habe, als ich Star Wars: Die Hohe Republik – Die Bewährungsprobe das erste Mal in Händen hielt, denn selbst für einen Jugendroman – und natürlich im direkten Vergleich zu dem zeitgleich erschienenen Werk von Claudia Gray – wirkt das Werk ausgesprochen dünn und kommt auf kaum mehr als zweihundert Seiten, was man dann auch später an der Geradlinigkeit und Stringenz der Geschichte merken wird, die zwar einige Wendungen enthält, dramaturgisch aber recht überschaubar und überraschungsarm bleibt.

Dafür wissen die wechselnden Sichtweisen zu gefallen, aus denen die Geschichte geschildert wird, was durch den Perspektivenwechsel eine gewisse Dynamik erlaubt. Vor allem erfährt man dergestalt viel über die jeweiligen Gedanken und fühlt sich der bunt zusammengewürfelten Truppe schon bald verbunden, auch wenn in so manchem Fall klar sein dürfte, wohin sich die Story entwickelt. Justina Ireland inszeniert das Geschehen dabei durchaus souverän, aber beinahe ein wenig zu routiniert, weil in Sachen Dramaturgie eben überwiegend Allgemeinplätze bedient werden und man auch hier nicht zu hoffen braucht, wirklich viel über die neue Ära zu erfahren, denn das meiste spielt sich auf einem Raumschiff und später einem abgeschiedenen Mond ab. Sei es drum, der Kurzweil und dem Lesevergnügen schadet es kaum, zumal auch hier wieder abzuwarten bleibt, inwieweit die eingeführten Charaktere und auch Ortschaften und Gruppierungen später noch eine Rolle spielen werden, wobei natürlich auch hier die Nihil wieder vertreten sind, die als Antagonisten und Bedrohung für die Republik fungieren dürfen. Während ich von denen gerne noch immer mehr erfahren würde, sind auch die Jedi-Kräfte hier durchaus wieder spannend zu bestaunen und wirken überraschend differenziert und vielschichtig, wobei natürlich auch die Kluft zwischen klassischer und Prequel-Trilogie schon groß gewesen ist und es ja auch nur logisch ist, dass die Fähigkeiten der Jedi mit ihrer allgemeinen Präsenz in der Galaxis skalieren.

Avon zuckte bloß mit den Schultern und tat Vernestras Ermahnung mit einem lässigen Winken ab. „Wie du meinst, Vern. Bist du immer noch dafür verantwortlich, dafür zu sorgen, dass ich auf dieser Reise tue, was ich tun soll?“ Eigentlich hatte Avon vorgehabt, in Port Haileap zu bleiben. Sobald die Jedi unterwegs nach Coruscant und damit aus dem Weg gewesen wäre (denn die Macht schien Vernestra immer schon lange vor irgendwelchen Sensoren oder Wachdroiden zu verraten, dass ihr Schützling etwas im Schilde führte, was echt nervig war), wollte Avon letzte Hand an ihre neueste Erfindung legen: Antigrav-Schuheinlagen.

Schlussendlich darf man bei der Lektüre von Die Bewährungsprobe ja aber auch nicht die eigentliche Zielgruppe außeracht lassen und in Sachen Zugänglichkeit macht die Szenerie natürlich eine gute Figur und liest sich leicht und flüssig, während die Protagonisten ausreichend Identifikationspotential besitzen und durchaus facettenreich in Szene gesetzt werden, sei es durch persönliche Tragödien oder widerstreitende Gefühle, mit denen sie zu kämpfen haben. Leider löst sich manches davon beinahe zu schnell in Wohlgefallen auf, aber auch das dürfte mitunter der Kürze des Bandes geschuldet sein, der dadurch zumindest keinerlei spürbare Längen aufweist, erzählerisch aber eben auch ein wenig schwach auf der Brust wirkt. Von einem Must-Read ist das Buch daher auch weit entfernt und dürfte selbst im größeren Kontext nichts bieten, was man nicht auch anderweitig erfahren würde oder was für sich genommen essentiell für das Verständnis der Ära der Hohen Republik ist. Komplettisten hingegen brauchen auch keine Angst haben, dass das Buch enttäuschen würde, auch wenn es als Teil der Auftakt-Offensive zur "High Republic" schon eher irritiert.

Fazit & Wertung:

Justina Ireland präsentiert mit Star Wars: Die Hohe Republik – Die Bewährungsprobe einen handwerklich wie erzählerisch grundsoliden Jungendroman um eine frisch ausgebildete Jedi-Ritterin, doch so kurzweilig und flüssig das Ganze zu lesen sein mag, wäre ein wenig mehr Substanz und Innovation wünschenswert gewesen, zumal der Roman mit seinen knapp 200 Seiten wirklich auffallend kurz geraten ist und entsprechend wenig Raum für Worldbuilding lässt.

6,5 von 10 Gefahren und Geheimnisse im Grenzgebiet der Hohen Republik

Star Wars: Die Hohe Republik – Die Bewährungsprobe

  • Gefahren und Geheimnisse im Grenzgebiet der Hohen Republik - 6.5/10
    6.5/10

Fazit & Wertung:

Justina Ireland präsentiert mit Star Wars: Die Hohe Republik – Die Bewährungsprobe einen handwerklich wie erzählerisch grundsoliden Jungendroman um eine frisch ausgebildete Jedi-Ritterin, doch so kurzweilig und flüssig das Ganze zu lesen sein mag, wäre ein wenig mehr Substanz und Innovation wünschenswert gewesen, zumal der Roman mit seinen knapp 200 Seiten wirklich auffallend kurz geraten ist und entsprechend wenig Raum für Worldbuilding lässt.

6.5/10
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Star Wars: Die Hohe Republik – Die Bewährungsprobe ist am 23.03.21 im Panini Verlag erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über den nachfolgenden Link und unterstützt damit das Medienjournal!

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