Review: Dexter | Staffel 8 (Serie)

Und da wären wir wieder, nun auch mit meinen abschließenden Worten zu einer Serie, die mich im Grunde seit den Anfängen des Medienjournals (beziehungsweise schon etwas länger) begleitet hat und die nun mit der finalen achten Season ihr Ende findet. Der Text – wie alle meine Texte – ist natürlich – wie ich viel zu selten betone – so gut wie spoilerfrei und verrät keine gravierenden Plot-Details und Story-Twists. Dennoch wünsche ich auch denen viel Spaß, die ebenfalls bereits die achte Staffel gesichtet haben und würde mich natürlich auch über Feedback wie immer sehr freuen! Meinem Nacken geht es übrigens schon ein wenig besser, ganz auf der Höhe bin ich aber leider immer noch nicht und speziell auf unseren ach so ergonomischen Bürostühlen war es heute doch eine ganz schöne Schinderei, den Tag zu überstehen. Egal, übermorgen ist immerhin schon wieder Feiertag, geht es mir bis dahin wieder gut, habe ich ja quasi gewonnen ;-)

Dexter
Staffel 8

Dexter, USA 2006-2013 , ca. 55 Min. je Folge

Dexter | © Paramount Pictures
© Paramount Pictures

Serienschöpfer:
James Manos, Jr.
Jeff Lindsay
Showrunner:
Scott Buck

Main-Cast:
Michael C. Hall (Dexter Morgan)
Jennifer Carpenter (Debra Morgan)
Desmond Harrington (Det. Joseph Quinn)
C. S. Lee (Vince Masuka)
David Zayas (Angel Batista)
Aimee Garcia (Jamie Batista)
Geoff Pierson (Tom Matthews)
James Remar (Harry Morgan)
in weiteren Rollen:
Charlotte Rampling (Dr. Evelyn Vogel)
Yvonne Strahovski (Hannah McKay)
Sean Patrick Flanery (Jacob Elway)
Dora Madison Burge (Niki Walters)
Jadon Wells (Harrison Morgan)
Darri Ingolfsson (Oliver Saxon)
Bethany Joy Lenz (Cassie Jollenston)
Sam Underwood (Zach Hamilton)
Dana L. Wilson (Det. Angie Miller)

Genre:
Krimi | Drama | Mystery

Trailer: (englisch)

 

Inhalt:

Sechs Monate sind seit LaGuertas Tod vergangen und während Debra aus vermeintlicher Trauer ihren Job bei der Miami Metro aufgegeben hat und sich mittlerweile als Privatdetektivin verdingt, ist Angel zum Lieutenant aufgestiegen und leitet fortan die Abteilung, in der auch Dexter tätig ist. Als ein neuer Killer in Miami sein Unwesen zu treiben beginnt, der seinen Opfern die Schädeldecke öffnet und einen Teil des Gehirns entnimmt, lässt Matthews seine alte Freundin Dr. Evelyn Vogel, eine renommierte Neuro-Psychologin, hinzuziehen. Die wiederum nimmt alsbald Kontakt zu Dexter auf und eröffnet ihm, dass Harrys Kodex ihre Idee war und sie ihn zu dem gemacht hat, der er ist.

Szenenbild aus Dexter | © Paramount Pictures
© Paramount Pictures

Nachdem Dexter anfängt, Vertrauen zu Dr. Vogel zu fassen, bittet diese ihn um Hilfe, da sie der Meinung ist, der Killer habe es auf sie abgesehen, lege er schließlich die entnommenen Teile des Gehirns bei ihr ab. Doch Dexter hat derweil andere Sorgen und versucht verzweifelt, Debra aus dem Sumpf von Drogen und Alkohol zu ziehen, in den sie immer weiter versinkt, während sie ihm unmissverständlich klar macht, dass sie mit ihrem Wissen nie wieder eine normale Beziehung zu ihm aufbauen könne, jedoch Dexter gibt nicht auf und mit der Hilfe von Dr. Vogel gelingt ihm auch eine schrittweise Annäherung zu seiner Schwester. Bis zu dem Moment zumindest, als unvermittelt Hannah McKay wieder in ihr Leben tritt…

Rezension:

Es ist ja grundsätzlich eine schöne Sache, wenn eine Serie nicht vorzeitig abgesetzt, sondern bewusst beendet wird und sich so den Machern die Möglichkeit bietet, ein adäquates, der Serie würdiges und den Zuschauer glücklich stimmendes Ende zu schreiben. Was auch immer die Macher geritten haben mag, als sie die finale Folge von Dexter konzipiert haben, man wünscht sich beinahe, die achte und finale Season hätte es nie gegeben, denn obwohl sich alle Chancen geboten haben und man die ganze Staffel Zeit hatte, das Ende vorzubereiten, erscheint die letzte Folge schier wie an den Haaren herbeigezogen, präsentiert einen Dexter, der völlig out-of-character agiert und die sich über acht Jahre ziehende Entwicklung des Soziopathen hin zum fühlenden Individuum Lügen straft. Vor allem aber sind die Entwicklungen dermaßen inkonsequent, dass nur die Allerwenigsten diesem wohl denkbar schlechtesten Schluss etwas abgewinnen können mögen. Die so einzigartige und interessante Figur des auf den Romanen von Jeff Lindsay fußenden Antihelden hätte weiß Gott besseres verdient gehabt, als auf derart plumpe Art und Weise aus dem Serienkosmos getilgt zu werden.

Szenenbild aus Dexter | © Paramount Pictures
© Paramount Pictures

Das alles ist insofern noch trauriger, als dass mich die Staffel selbst an sich ganz gut zu unterhalten wusste und auch wenn manche Handlungsstränge ganz konkret ins Nichts zu führen verdammt waren wie beispielsweise die aus heiterem Himmel auftauchende Tochter von Masuka, so bot sich doch auch immer wieder ein Lichtblick in Form der Reaktivierung von Hannah McKay – immer noch bezaubernd: Yvonne Strahovski – und Sean Patrick Flanery als gar nicht mal so unsympathischer Schnüffler Elway, aus dem man noch richtig was hätte machen können. Der Plot um Dr. Evelyn Vogel (Charlotte Rampling) wiederum erscheint zwar anfänglich ein wenig aus der Luft gegriffen, aber die Gast-Stars der jeweiligen Staffel wurden ja eigentlich immer recht platt in die laufende Handlung integriert und der Umstand, dass wir hier auf den letzten Metern die Mutter des Kodex kennenlernen, auf dem Dexters gesamtes bisheriges Leben fußt, hat die Sache doch erstaunlich rund wirken lassen, zumal man stets im Hinterkopf hat, dass alles dem unweigerlichen Ende zugeht.

Andere Ideen, wie die Figur des Zach Hamilton, der kurzzeitig zu Dexters Schüler zu werden scheint, opfert man dann wiederum der größeren Geschichte und verschenkt merklich Potential, so dass die Sichtung der achten Staffel Dexter schon ein wenig mit dem Gefühl einhergeht, man versuche noch die letzten Plot-Ideen in die Serie zu quetschen, bevor sie ungenutzt in der Schublade verstauben. Dadurch wirkt manche Geschichte doch sehr gehetzt, andererseits passiert eben auch erfreulich viel, was dann wiederum das Agieren der Figuren manchmal etwas sprunghaft wirken lässt, wenn die nach dem letzten Staffel-Finale zu Recht verstörte Debra binnen weniger Folgen gleich mehrere Hundertachtziggrad-Wenden durchläuft. Schlecht war die Staffel durchaus nicht, doch gehen der Showtime-Produktion doch langsam merklich die Qualitäten aus, zumal beispielsweise die siebte Staffel mit weitaus mehr Rückbezügen auf frühere Staffeln glänzen konnte und sich merklich stimmiger in den Serienkosmos gefügt hat als nun die abschließende Staffel und das unsägliche, kaum in Worte zu fassende Finale. Da hilft es auch nicht, dass mich das Schicksal genau einer Figur in der letzten Folge gleich zweimal hat Rotz und Wasser heulen lassen, denn nicht nur durch diesen einen Schluss-Twist, sondern auch den ganzen Rest der Folge wird eben so ziemlich alles an die Wand gefahren, was die Serie einzigartig und sehenswert gemacht hat.

Szenenbild aus Dexter | © Paramount Pictures
© Paramount Pictures

Im Grunde eignet sich mit leichten Abstrichen die vorletzte Folge viel besser als Serienfinale, wenn auch sehr offenes, da es hier zumindest noch einmal eine gelungene Variation des typischen Dexter-geht-aus-der-Tür-seines-Appartements-Bildes gibt. Es hat aber eben nicht sollen sein und wenn ich es irgendwann geschafft haben werde, zumindest die letzten Einstellungen aus meinem Gedächtnis zu verbannen, werde ich Dexter trotz der Abstriche in der finalen Season in bester Erinnerung behalten und freudig konstatieren, dass jeder diesen moralisch fragwürdigen und dennoch unglaublich sympathischen Serienkiller kennengelernt haben sollte. Und wo schon Michael C. Hall selbst das Finale nicht gefallen hat, bleibt ja immer noch zu hoffen, dass er via Kickstarter eine finale Alternativepisode finanziert. Das ist zwar nur Wunschdenken meinerseits, aber alles ist besser, als zu akzeptieren, dass es wirklich so zu Ende gegangen sein soll.

Fazit & Wertung:

Ja, die letzte Folge Dexter ist ausgemachter Mist und der Rest der Staffel kommt nicht mehr an die Höchstform früherer Jahre heran, punktet aber durchaus mit so mancher spannenden Figur nebst Plot, so dass eine akzeptable finale Season bleibt. Die Autoren des Finales hätten dennoch gerne auf Dexters Tisch landen können.

7,5 von 10 Einflüsterungen des düsteren Begleiters

Dexter | Staffel 8

  • Einflüsterungen des düsteren Begleiters - 7.5/10
    7.5/10

Fazit & Wertung:

Ja, die letzte Folge Dexter ist ausgemachter Mist und der Rest der Staffel kommt nicht mehr an die Höchstform früherer Jahre heran, punktet aber durchaus mit so mancher spannenden Figur nebst Plot, so dass eine akzeptable finale Season bleibt. Die Autoren des Finales hätten dennoch gerne auf Dexters Tisch landen können.

7.5/10
Leser-Wertung 8.67/10 (3 Stimmen)
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Meinungen aus der Blogosphäre:
Tonight is gonna be a large one.: 7/10 Punkte

Episodenübersicht: Staffel 8

01. Verloren (8,5/10)
02. Mutter des Kodex (8/10)
03. Buch der Psychopathen (8,5/10)
04. Narben (8/10)
05. Familientherapie (8/10)
06. Spiegelbilder (8/10)
07. Meister und Schüler (8/10)
08. Nachhilfestunden (8,5/10)
09. Zwei Welten (8/10)
10. Fehler der Vergangenheit (8,5/10)
11. Vor dem Sturm (9/10)
12. Abschied (3/10)

– – –

Dexter | Staffel 8 ist am 05.06.14 auf DVD und Blu-ray im Vertrieb von Paramount Pictures erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über einen der Links und unterstützt damit das Medienjournal!

DVD:



Blu-ray:



vgw

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Kommentare (2)

  1. bullion 17. Juni 2014

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