Kommen wir also jetzt, mit einem Tag Verspätung, einerseits zum zweiten und letzten Kinostart der Woche, andererseits zum Exoten, der vermutlich einmal mehr nicht unbedingt den Weg in viele Kinos größeren Kalibers wird finden dürfen. Sei es wie es will, wünsche ich euch einmal mehr viel Spaß bei der Lektüre und vielleicht erscheint es ja lohnenswert, sich diesen Film für das Heimkino vorzumerken oder eines der kleineren Lichtspielhäuser mit alternativer, vom Mainstream abweichender Ausrichtung aufzusuchen.
Und dann der Regen
También la Iluvia
También la Iluvia, ES/MX/FR 2010, 103 Min. (in der IMDb)
Quelle: IMPawards.com
Icíar Bollaín
Paul Laverty
Luis Tosar (Costa)
Gael García Bernal (Sebastián)
Drama | Historie
Trailer:
Inhalt & Prognose:
Regisseur Sebastián und Produzent Costa brechen gemeinsam mit ihrer Filmcrew nach Bolivien auf, um dort einen Film zu drehen über Christoph Columbus und dessen wahre Beweggründe für seine berüchtigte Reise. Dort angekommen, treten aber bald Probleme auf, denn bedingt durch den Umstand, dass ein Großteil der Darsteller aus Laien rekrutiert worden ist, bleibt es nicht aus, dass selbst der Hauptdarsteller Daniel engagierter Aktivist in der Protestbewegung des bolivianischen Wasserkrieges ist und während die bolivianische Bevölkerung ganz akute und existentielle Probleme und Ängste hat, tritt die Bedeutung des schnöden Films auch für Regisseur und Produzent mehr und mehr in den Hintergrund, während sie nach und nach vom Ausmaß der politischen Unruhen erfasst werden.
Und dann der Regen ist mir einmal mehr nur aufgefallen, weil der von mir hochgeschätzte und mittlerweile auch international bekannte Gael García Bernal eine der Hauptrollen spielt und mich seine Filme bisher eigentlich samt und sonders zu überzeugen wussten. Der Film – so scheint es mir – wird aber auch ansonsten nicht zu Unrecht mit Preisen und Lob überhäuft, nimmt er sich schließlich eines brandaktuellen Themas an und nützt dieses eben nicht nur als Aufhänger für eine wie auch immer geartete Geschichte, sondern verknüpft dieses auf intelligente Weise mit dem ins Stocken kommenden Drehplan und den sich vollziehenden Paradigmenwechsel, was die Wichtigkeit und Brisanz gewisser Themen im Leben jedes Einzelnen anbelangt. Ist für die Filmcrew anfangs der Drehplan noch immens wichtig, begreifen sie doch mehr und mehr, dass ihre Schauspieler mit viel grundlegenderen Problemen zu kämpfen haben.
Natürlich kann ich derzeit nicht beurteilen, wie sich die Ausgestaltung des Themas geben wird und inwieweit überzeugend das Ergebnis sein wird, doch steht Herr Bernal für mich wie gesagt für Qualität und der Trailer macht definitiv Lust, sich dieses Werk der spanischen Regisseurin Icíar Bollaín einmal näher anzusehen und sei es nur, um mit Und dann der Regen auch einmal mehr einen Blick über den Tellerrand zu wagen und sich von dieser spanisch-mexikanisch-französischen Koproduktion begeistern zu lassen.
Ich prognostiziere also mal
7-8 von 10 Punkten