Review: Prinzessinnentausch 2: Wieder vertauscht (Film)

Es weihnachtet auch weiterhin wie verrückt und da dürfen auch in diesem Jahr natürlich die herrlich trivialen Netflix-Produktionen zum Thema nicht fehlen.

Prinzessinnentausch 2
Wieder vertauscht

The Princess Switch: Switched Again, USA 2020, 96 Min.

Prinzessinnentausch: Wieder vertauscht | © Netflix
© Netflix

Regisseur:
Mike Rohl
Autoren:
Robin Bernheim
Megan Metzger

Main-Cast:

Vanessa Hudgens (Stacy / Margaret / Fiona)
Sam Palladio (Edward)
Nick Sagar (Kevin)
Mia Lloyd (Olivia)
Suanne Braun (Mrs. Donatelli)
Mark Fleischmann (Frank)
Lachlan Nieboer (Antonio)
Ricky Norwood (Reggie)
Florence Hall (Mindy)
Robin Soans (Elf Man)

Genre:
Romantik

Trailer:

 

Inhalt:

Szenenbild aus Prinzessinnentausch: Wieder vertauscht | © Netflix
© Netflix

Einmal mehr weihnachtet es sehr, nachdem die Verwechslung von Herzogin Margaret und der ihr ungemein ähnlich sehenden Bäckerin Stacey dazu geführt hat, dass Margaret sich in den alleinerziehenden Vater Kevin und Stacey sich ihrerseits in den Prinzen Edward verliebt hat. Die Beziehung von Margaret und Kevin ist allerdings unlängst in die Brüche gegangen, nachdem Margaret unverhofft zur Thronerbin von Montenaro ernannt worden ist. Nicht nur bei der Krönung gedenkt Stacey ihr nun beizustehen und letztlich kommt man überein, dass ein erneuter Rollentausch vonnöten sei, damit Margaret die Zeit findet, sich mit Kevin auszusprechen. Dabei haben aber weder Stacey noch Margaret mit Fiona gerechnet, denn die Cousine von Margaret hat es ebenfalls auf den Thron abgesehen und sieht ihr – wie es der Zufall will – ebenfalls zum Verwechseln ähnlich, was sie dazu veranlasst, eine von langer Hand geplante Entführung der Thronerbin auf die Beine zu stellen…

Rezension:

Es ist schon wieder die Zeit im Jahr, in der man sich – speziell bei Netflix – von entsprechend gearteten Weihnachtsproduktionen überschwemmen lassen darf, die allesamt günstig produziert, charismatisch besetzt und vor Kitsch triefend daherkommen. Objektiv betrachtet weiß man hierbei schon im Vorfeld, dass einen kaum eine inspirierte Geschichte erwarten wird, doch geht es darum ja auch nicht vorrangig, wie man allein daran erkennt, dass diese Massen an zunehmend gleichartiger wirkenden Filmen dennoch ein ums andere Jahr ihr Publikum finden oder sich – wie beispielsweise im Fall von A Christmas Prince – im Laufe der Zeit gar zur Trilogie mausern. Ähnliches steht nun auch der von Vanessa Hudgens produzierten und mit Vanessa Hudgens besetzten Verwechslungs-Chose ins Haus, denn nachdem 2018 Prinzessinnentausch den Anfang gemacht hat, folgt dieses Jahr nun also Prinzessinnentausch 2: Wieder vertauscht, derweil schon längst die Rede von einem dritten Teil ist, der dann aber wohl nicht noch einen Hudgens-Doppelgänger bereithalten wird. Zum Glück, würde man meinen, denn schon Neuzugang Fiona präsentiert sich als ziemlicher Fremdkörper und lässt hier einiges überfrachtet wirken, was insofern verwundert, dass eine Geschichte, die man überfrachten könnte, kaum vorhanden ist.

Szenenbild aus Prinzessinnentausch: Wieder vertauscht | © Netflix
© Netflix

Im Grunde geht – nach eilends abgespulter Rückblende im Sinne eines Was-bisher-geschah – nämlich denselben Weg wie schon der erste Teil und lässt natürlich Stacey und Margaret wieder Rollen tauschen, was natürlich sonst niemand zu bemerken scheint, einzig hier versehen mit dem Kniff, dass auch Fiona beim munteren Rollentausch mitmischt, was zu noch mehr – aber stets überschaubar bleibenden – Verwechslungen führt. Entsprechend wirkt hier auch das Weihnachtsthema nur noch wie draufgepfropft und hat keinerlei Relevanz mehr, während man sich wieder wundern darf, dass auch in Montenaro – ähnliches kennt man aber schon aus Aldovia – wichtige Termine wie etwa die Krönungszeremonie zufällig immer auf die Weihnachtstage fallen. Apropos Aldovia, absolvieren hier auch Rose McIver und Ben Lamb ein Cameo als royales Ehepaar, was dahingehend reichlich konfus wirkt, da man sich deren ersten Filmauftritt im ersten Prinzessinnentausch noch auf Netflix angesehen hat. Schmunzeln muss man dabei trotzdem, was leider kaum für andere Szenen gilt, die originär witzig gemeint gewesen sein dürften, so dass auch hier das Label "Komödie" deutlich zu ambitioniert wäre.

Trotzdem, irgendwie ist das ja auch alles wieder nett, was in Prinzessinnentausch 2: Wieder vertauscht abgespult wird, nett, trivial, harmlos, albern. Entsprechend also nichts, was man sich von einem Film erhoffen würde, aber irgendwie auch alles, was man sich von einem Netflix-Weihnachtsfilm erwarten würde. Schließlich schaue ich diese Filme ja auch nicht, um sie in der Luft zu zerreißen – was man ohne Frage ohne große Mühe könnte –, sondern um einmal für anderthalb Stunden abschalten und mich in eine vergleichsweise sorgenfreie Welt entführen zu lassen. Für einen gemütlichen Sonntag war also auch dieser Film in der diesjährigen Vorweihnachtszeit wieder genau das Richtige, auch wenn manches wirklich so abgedroschen und platt daherkommt, dass sich schon ein leichtes Fremdschäm-Gefühl einzustellen droht. Vielleicht auch deshalb habe ich Neuzugang Fiona als solchen Fremdkörper empfunden, denn nicht nur ist die so aggressiv auf Party- und It-Girl getrimmt, dass es die Weihnachtsstimmung merklich unterminiert, nein, sie ist auch noch mit zwei Schergen gesegnet, die beide unfähiger und nerviger kaum sein könnten.

Szenenbild aus Prinzessinnentausch: Wieder vertauscht | © Netflix
© Netflix

Ansonsten aber immerhin – und immer wieder – schön, dass man sich selbst bei solchen Mini-Budget-Produktionen ohne Anspruch oder Erfolgsaussichten die Mühe macht, die versammelte Riege an Darsteller*innen wieder zusammenzutrommeln, was im vorliegenden Fall von Prinzessinnentausch 2 leider nicht für Alexa Adeosun gilt, die im ersten Teil Kevins Tochter Olivia verkörpern durfte, denn die wird hier von Mia Lloyd beerbet, was sich durchaus negativ bemerkbar macht. Um aber auf einer positiven Note zu enden, damit ihr nicht das Gefühl habt, ich würde euch dieser unsäglich trivialen, aber eben auch wieder exakt dem erwarteten Weihnachtskitsch entsprechenden Erfahrung berauben wollen, sei noch einmal Vanessa Hudgens (Polar) lobend erwähnt, denn tatsächlich gelingt es ihr – im Rahmen der sich bietenden Möglichkeiten – ihre nunmehr drei unterschiedlichen Figuren doch überzeugend zu differenzieren, so dass man ein recht gutes Gespür dafür hat, wer hier gerade wen zu imitieren versucht, sollte man doch einmal den Überblick verlieren. Das sind bei einem ansonsten derart uninspiriert und plakativ heruntergeleierten Reigen zwar (darstellerische) Perlen vor die Säue, sollten im Kontext dieser Besprechung aber nicht unerwähnt bleiben.

Fazit & Wertung:

Mike Rohl präsentiert mit Prinzessinnentausch 2: Wieder vertauscht eine Fortsetzung, wie es sie freilich absolut nicht gebraucht hätte. Objektiv gibt es auch kaum ein gutes Haar, das man an dem Film lassen könnte, doch immerhin Vanessa Hudgens überzeugt in ihrer Dreifachbesetzung durchaus und der erwartete Weihnachts-Kitsch kommt ebenfalls nicht zu kurz, auch wenn Party-Girl Fiona und ihre Entführungspläne einen ziemlichen Fremdkörper bilden.

3,5 von 10 absurden Verwechslungen

Prinzessinnentausch 2: Wieder vertauscht

  • Absurde Verwechslungen - 3.5/10
    3.5/10

Fazit & Wertung:

Mike Rohl präsentiert mit Prinzessinnentausch 2: Wieder vertauscht eine Fortsetzung, wie es sie freilich absolut nicht gebraucht hätte. Objektiv gibt es auch kaum ein gutes Haar, das man an dem Film lassen könnte, doch immerhin Vanessa Hudgens überzeugt in ihrer Dreifachbesetzung durchaus und der erwartete Weihnachts-Kitsch kommt ebenfalls nicht zu kurz, auch wenn Party-Girl Fiona und ihre Entführungspläne einen ziemlichen Fremdkörper bilden.

3.5/10
Leser-Wertung 0.5/10 (2 Stimmen)
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Prinzessinnentausch 2: Wieder vertauscht ist seit dem 19.11.2020 exklusiv bei Netflix verfügbar.

vgw

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