Review: RocknRolla (Film)

Alles wie gehabt: Das Wochenende ist so gut wie vorbei und ich melde mich mit einer neuen Filmrezension aus dem “Kurzurlaub” zurück, wünsche bei dieser grenzenlose Unterhaltung und damit einhergehend schöne restliche anderthalb Stunden Sonntagabend!

RocknRolla

RocknRolla, UK 2008, 114 Min.

RocknRolla
Quelle: IMPawards.com

Regisseur:
Guy Ritchie
Autor:
Guy Ritchie

Main-Cast:

Gerard Butler (One Two)
Tom Wilkinson (Lenny Cole)
Thandie Newton (Stella)
Mark Strong (Archy)
Idris Elba (Mumbles)
Tom Hardy (Der schöne Bob)
Toby Kebbell (Johnny Quid)
Jeremy Piven (Roman)
Chris Bridges (Mickey)
Gemma Arterton (June)

Genre:
Action | Krimi

Trailer:

 

Inhalt:

RocknRolla spielt – wie so viele Filme von Guy Ritchie – in der Londoner Unterwelt. Hier kontrolliert Lenny Cole das Baugewerbe und ist der größte Fisch im Teich. Ihm zur Seite steht Archie, seine rechte Hand und Erzähler des Films. Aufgrund Coles Position wendet sich der russische Milliardär Uri Omovich an ihn, als er eine dringende Baugenehmigung benötigt. Für sieben Millionen Euro will Cole ihm diese besorgen und zum Dank überlässt ihm Omovich leihweise sein “Glücksgemälde”.

Was die Beiden nicht ahnen ist, dass Omovichs Buchhalterin Stella ebenfalls scharf auf die Kohle ist und die Kleinkriminellen One Two und Mumbels beauftragt, das Geld den Buchhaltern bei Abholung zu entwenden. One Two und Mumbles kommt dies sehr gelegen, stehen sie doch bei Lenny Cole in der Schuld, weil dieser sie bei einem alten Fabrikgebäude übers Ohr gehauen hat.

Während dieser Geschehnisse wird Cole das Gemälde gestohlen und schnell gerät für ihn sein totgeglaubter Sohn Johnny Quid in Verdacht und er beauftragt seine rechte Hand Archy, seinen Sohn ausfindig zu machen und ihm das Gemälde zurück zu beschaffen.

Rezension:

Mit RocknRolla ist Guy Ritchie sichtlich bemüht, zu alten Glanzzeiten im Stile von Bube, Dame, König, grAs und Snatch – Schweine und Diamanten zurückzukehren. Dies gelingt ihm leider nur bedingt, doch ein Scheitern möchte ich ihm auch nicht vorwerfen. Denn was dem Zuschauer hier einmal mehr an Coolness-strotzenden Figuren und irrwitzigen Twists geboten wird ist so typisch Guy Ritchie und schreit förmlich nach den großen Vorbildern. Das ist aber auch das größte Problem von RocknRolla, denn man fühlt sich ständig an „alte“ Zeiten erinnert, alles wirkt irgendwie neu aufgesetzt, recycelt, altbekannt.

Anfangs tut dies der Geschichte keinen Abbruch, man fühlt sich mitgerissen und wunderbar unterhalten, ist Feuer und Flamme für die vielen zwielichtigen Gestalten und die krummen Dinger, die sie drehen, auch wenn Drogenhandel mittlerweile out zu sein scheint in Londons Unterwelt und man somit konsequenterweise dazu übergegangen ist Immobilienbetrug im großen Stil zu zelebrieren. Um den von mir an dieser Stelle – sprich auf diesem Blog – schon oft rezensierten Gerard Butler schart sich eine illustre Riege mehr oder weniger bekannter britischer Schauspieler, die aber allesamt zu überzeugen wissen. Allen voran sollte hier natürlich Toby Kebbell genannt werden, der den psychisch gestörten, drogensüchtigen und ausgeflippten RocknRolla gibt, der im Übrigen leider viel zu spät im Film an Fahrt aufnimmt.

Bedauerlicherweise – und ohne Zusammenhang – nimmt mit Erscheinen des RocknRolla kurz danach gegen Mitte des Films der Unterhaltungswert rapide ab. Die sorgfältige Exposition diverser Figuren und die Einführung verschiedener Tatsachen und Begebenheiten rückt hier in den Hintergrund zugunsten diverser Twists, die aber allesamt nicht recht zu überzeugen wissen, insbesondere wenn teils die Schicksale der Figuren bis zum Ende von RocknRolla nicht konsequent zu Ende geschildert werden. Es ist kein spürbarer Bruch im Film, aber ein schleichender Prozess, der den Zuschauer nach dem Ende mit einem leicht enttäuschten Gefühl zurücklässt, insbesondere nach dem fast handzahmen, unaufgeregten Finale mit einigen klaffenden Logiklöchern.

Und da wären wir auch direkt beim zweiten großen Problem von RocknRolla: Vielleicht liegt es an der Neuausrichtung zum Immobilienbetrug, aber Gangster waren mal anders. Sprich, die Geschichte kommt fast handzahm daher, cool ja, aber konsequent? Nein! Es geht mir hier nicht um die bildliche Darstellung von Gewalt und überbordende, eklektische Folterszenen, sondern schlicht darum, dass man nie wirklich das Gefühl hat, da stecke jemand, sagen wir es frei heraus, in der Scheiße. Man ist unbeteiligt, man lacht, man schmunzelt, man schaut so zu und es ist auch nicht langweilig, aber mitreißend geht anders.

Fazit & Wertung:

RocknRolla orientiert sich eindeutig an früheren Größen und fährt damit auch gar nicht so verkehrt, jedoch lässt die Geschichte mit fortschreitender Handlung nach und das Ende befriedigt, insbesondere durch die haarsträubenden Twists nur bedingt. Die großartigen Schauspieler und Ritchies einzigartige Erzählweise reißen es ein wenig raus und machen den Streifen zu einem recht unterhaltsamen, aber in keiner Beziehung besonderen oder überdurchschnittlichen Film.

7 von 10 geraubten Glücksgemälden

RocknRolla

  • Geraubte Glücksgemälde - 7/10
    7/10

Fazit & Wertung:

RocknRolla orientiert sich eindeutig an früheren Größen und fährt damit auch gar nicht so verkehrt, jedoch lässt die Geschichte mit fortschreitender Handlung nach und das Ende befriedigt, insbesondere durch die haarsträubenden Twists nur bedingt. Die großartigen Schauspieler und Ritchies einzigartige Erzählweise reißen es ein wenig raus und machen den Streifen zu einem recht unterhaltsamen, aber in keiner Beziehung besonderen oder überdurchschnittlichen Film.

7.0/10
Leser-Wertung 7/10 (2 Stimmen)
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Kommentare (2)

  1. filmexe 20. Juni 2011
    • Medienjournal 21. Juni 2011

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