Review: Secret Diary of a Call Girl | Staffel 1 & 2 (Serie)

Heute gibt es dann auch mal wieder ein wenig was Neues von meiner Seite, wo ich in den vergangenen Tagen doch mehr sporadisch durch frische Beiträge geglänzt habe, was aber mal wieder an privatem wie beruflichen Stress gelegen haben mag. Der ist zwar noch längst nicht weniger geworden, aber gestern Abend habe ich ja in weiser Voraussicht mal wieder ein paar Zeilen aufs digitale Papier gebracht.

Secret Diary of a Call Girl
Staffel 1 & 2

Secret Diary of a Call Girl, USA 2007-2011, ca. 21 Min. je Folge

Secret Diary of a Call Girl | © Showtime Networks Inc., Tiger Aspect Productions
© Showtime Networks Inc., Tiger Aspect Productions

Serienschöpferin:
Lucy Prebble
Showrunner:
Roanna Benn

Main-Cast:
Billie Piper (Hannah / Belle)
in weiteren Rollen:
Iddo Goldberg (Ben)
Cherie Lunghi (Stephanie)
Ashley Madekwe (Bambi) [ab Staffel 2]
Callum Blue (Alex) [ab Staffel 2]

Genre:
Drama | Komödie

Trailer:

 

Inhalt:

Szenenbild aus Secret Diary of a Call Girl | © Showtime Networks Inc., Tiger Aspect Productions
© Showtime Networks Inc., Tiger Aspect Productions

Das erste, was man ihrer Meinung nach über sie wissen sollte, ist, dass Belle ein Callgirl ist. Nicht unerwähnt bleiben sollte allerdings auch, dass Belle eigentlich Hannah heißt, in London lebt und Freunden und Familie vorgaukelt, als Sekretärin in einer Anwaltskanzlei zu arbeiten, während sie tagein tagaus im verruchten Gewerbe tätig ist. Sie tut das aus keiner Not heraus, sondern aus dem pragmatischen Grund, sowohl auf Sex als auch auf Geld zu stehen. Diese Leidenschaft für den „Job“ bemerken auch ihre Kunden und so kann Belle es sich leisten, durchaus wählerisch zu sein, was ihre Freier anbelangt. Trotz der täglichen Ekstase und dem Reiz des Verbotenen ist zumindest Hannahs Leben nicht wirklich erfüllt, den der Umstand, dass niemand um ihre wahre Berufung weiß, führt natürlich auch zu einem gewissen Grad zur Isolation und so gesteht sie eines Tages zumindest ihrem besten Freund und früheren Geliebten Ben ihr Geheimnis.

Ben wiederum bemüht sich nach Kräften, Belles Existenz zu akzeptieren und seine Freundin Hannah zu verstehen, während er seine eigene Verlobte Vanessa immer öfter vernachlässigt, um Hannah nah zu sein, ist er schließlich noch immer verschossen in seine alte Flamme. Während Belle aka Hannah den Zuschauer per Direktdialog in die Welt eines Londoner Callgirls entführen, hat sie durchaus auch ihre eigenen Dramen fernab des Jobs zu bewältigen. Wahrhaft kompliziert wird es allerdings erst, als Belle sich in den Arzt Alex verliebt und ihr klar wird, dass sie ihr Geheimnis nicht ewig wird wahren können.

Rezension:

Lange hat es gedauert, bis die britische Serie Secret Diary of a Call Girl es nach Deutschland geschafft hat, denn während sich die Rechte in zahlreiche Länder verkaufen ließen und die Serie es insbesondere in den USA unter der Schirmherrschaft von Showtime zu beachtlicher Bekanntheit brachte, tauchte sie hierzulande lediglich auf dem Spartensender RTL Passion auf und auch das mit rund zwei Jahren Verspätung. Schlussendlich hat man sich nun – zumindest die ersten beiden, jeweils acht Folgen umfassenden Staffeln betreffend – erbarmt und eine DVD-Box veröffentlicht. So kam auch ich also nun in den Genuss der Serie und muss sagen, dass ich angenehm überrascht worden bin.

Szenenbild aus Secret Diary of a Call Girl | © Showtime Networks Inc., Tiger Aspect Productions
© Showtime Networks Inc., Tiger Aspect Productions

Wie leicht hätte man bei diesem Thema einen Griff ins Klo tätigen können, indem man entweder zu frivol und schlüpfrig, zu gewollt pornografisch daherkommt oder andererseits zu schüchtern und bieder, um letztlich überzeugen zu können. Der Spagat ist jedoch gelungen und die Serie verdankt sicherlich einen Großteil ihres Erfolges der Hauptdarstellerin Billie Piper, die als Hannah wie auch Belle genau die richtigen Akzente setzt und mit ihrer lebensfrohen Art dem Zuschauer schnell ans Herz wächst, was noch einmal dadurch begünstigt wird, dass sie sich mit ihren Monologen direkt an die Kamera richtet und quasi über das Business des Callgirls referiert, während sie sich auf dem Weg zu ihrem nächsten Termin befindet.

Anfänglich war Secret Diary of a Call Girl schlichtweg unterhaltsam und lieferte rund zwanzigminütige Einblicke in das Leben eines Callgirls, je Folge mit einem gewissen Schwerpunkt eine bestimmte Thematik betreffend. Diese ersten Folgen werden sich auch noch am ehesten an der Buchvorlage Die intimen Aufzeichnungen eines Londoner Callgirls orientiert haben und bieten offenherzige, aber auch in sich abgeschlossene Stories. Das Buch übrigens ist wiederum das Ergebnis der Adaption des Blogs der namensgebenden Belle de Jour, die ihrerseits ihre wahren Erlebnisse als Callgirl während des Medizinstudiums im Internet zum Besten gegeben hat. So recht überspringen wollte der Funke allerdings zu diesem Zeitpunkt noch nicht und erst, als Hannahs Freund Ben in ihr Geheimnis eingeweiht wird, erfährt die Geschichte langsam so etwas wie einen dramaturgischen Überbau, der aber bis zum Abschluss der ersten Staffel kaum ausgebaut wird. Die zweite Staffel dann allerdings konnte mich vollauf überzeugen, nicht zuletzt aufgrund der Beteiligung des sympathischen und überzeugenden Callum Blue als Objekt von Hannahs Begierde, sondern auch durch die Einführung von Bambi, einer herrlich naiven jungen Frau, die bald beginnt, Belle nachzueifern und sich von ihrem großen Vorbild Tipps zu holen, während sie ihrerseits ihr Tipps in Liebesdingen gibt. Mehr und mehr offenbart sich dann auch eine Art Plot und die Geschichten beginnen auf eine gänzlich andere Art zu fesseln, auch wenn die Vorlieben von Belles Freiern und somit die Spielarten der käuflichen Liebe mehr und mehr in den Hintergrund rücken.

Szenenbild aus Secret Diary of a Call Girl | © Showtime Networks Inc., Tiger Aspect Productions
© Showtime Networks Inc., Tiger Aspect Productions

Die Wandlung der Serie vom reinen Procedural hin zu einer leichtfüßigen Dramedy hat mir ausnehmend gut gefallen und nicht zuletzt durch den Ausblick auf die nachfolgenden Ereignisse hoffe ich nun umso mehr, dass auch die dritte und vierte Staffel ihren Weg auf DVD finden werden, um diese augenzwinkernd anzügliche Serie zu komplettieren.

Fazit & Wertung:

Secret Diary of a Call Girl sprüht vor Witz und Sinnlichkeit, versucht sich im weiteren Verlauf auch mehr und mehr im dramatischen Bereich und ist dank Belles frivoler Ausführungen jederzeit unterhaltsam und sympathisch.

8 von 10 unanständigen Stelldicheins

Secret Diary of a Call Girl | Staffel 1 & 2

  • Unanständige Stelldicheins - 8/10
    8/10

Fazit & Wertung:

Secret Diary of a Call Girl sprüht vor Witz und Sinnlichkeit, versucht sich im weiteren Verlauf auch mehr und mehr im dramatischen Bereich und ist dank Belles frivoler Ausführungen jederzeit unterhaltsam und sympathisch.

8.0/10
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Episodenübersicht:

Staffel 1

01. Belle De Jour
02. Zeit ist Geld
03. Die Sexparty
04. Das Geständnis
05. Der Dreier
06. Kein Leben ohne Sex
07. Call Boy für eine Nacht
08. Die Kurtisane

Staffel 2

01. Bambi
02. Kein scheues Reh
03. Sex ohne Regeln
04. Belle und die Liebe
05. Die Enthüllung
06. Erotische Märchenstunde
07. Das normale Leben
08. Der letzte Kunde?

– – –

Secret Diary of a Call Girl | Staffel 1 & 2 ist am 23.11.12 auf DVD im Vertrieb von tellyvisions erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über den Link und unterstützt damit das Medienjournal!

DVD:

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Kommentare (2)

  1. jonnyboy99 21. Mai 2014
  2. Alina 27. September 2018

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