The Walking Dead
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Bevor ich mich in den nächsten Tagen irgendwann aufraffen werde, endlich auch wieder einen Band der ursprünglichen Comic-Reihe The Walking Dead zu rezensieren, kommt zunächst einmal das bereits zweite Buch, das sich allerdings als ergänzendes Beiwerk zu der Serie verstanden wissen will. Vorkenntnisse des ersten Bandes sind übrigens nicht zwingend vonnöten, schaden aber definitiv nicht.
The Walking Dead 2
The Walking Dead – The Road to Woodbury, USA 2012, 409 Seiten
© Heyne Verlag
Robert Kirkman
Jay Bonansinga
Heyne Verlag
978-3-453-52953-3
Endzeit | Drama | Horror
Inhalt:
In der Welt nach der Apokalypse hat sich eine Gruppe Überlebender zusammengerauft, um sich gemeinsam so etwas wie Hoffnung zu bewahren und die Sicherheit Aller zu gewährleisten. Eine der Überlebenden, Lilly Caul, ist damit betraut, auf die Kinder aufzupassen, doch als ein Zombieangriff die unbedarften Leute überrascht kommt eine ihrer Schutzbefohlenen zu Tode, woraufhin ihr dessen Vater Chad harsche Vorwürfe macht. Doch es bleibt nicht bei verbalen Attacken und nur das Eingreifen des stämmigen Josh bewahrt Lilly vor einem schlimmeren Schicksal. Allerdings kommt es deshalb zum Zerwürfnis und Josh wird verbannt. Lilly entschließt sich, ihm zu folgen und der trunksüchtige frühere Militärarzt Bob, Lillys Freundin Megan und dessen Freund Scott schließen sich dem Ausgestoßenen ebenfalls an.
Es beginnt für die ungleichen fünf Gefährten eine länger währende Odyssee durch die Weiten des verheerten Amerika und allüberall lauern die wandelnden Toten. Eines Tages allerdings treffen sie auf eine gut ausgebildete und bis an die Zähne bewaffnete Truppe unter der Führung eines Mannes namens Martinez, der ihnen anbietet, sie nach Woodbury zu begleiten. Dort lernen die Neuankömmlinge den Mann kennen, der sich bald nur noch der Governor nennen wird und sie werden auf die harte Tour lernen müssen, welche Schrecken sich hinter der Fassade der vermeintlich so gut organisierten Stadt verbergen.
Rezension:
Auch für The Walking Dead 2 hat sich Robert Kirkman wieder den Autor Jay Bonansinga sichern können und gemeinsam mit diesem eine weitere Geschichte aus dem von ihm geschaffenen Kosmos zu erzählen, die – wenn auch mit geänderter Perspektive – indirekt Bezug nimmt auf die vorangegangenen Ereignisse aus The Walking Dead 1. Der Schreibstil ist gewohnt routiniert und wenn er auch auf hochtrabende Satzkonstruktionen und Formulierungen verzichtet, erweist er sich gerade dadurch als ideal, um schnittige Action auf dem Papier zu präsentieren, die stets eindringlich und überzeugend daherkommt. Man bekommt also durchaus genau das geboten, was man sich von dem Roman erhoffen mag und Zombie-Fans dürften nicht enttäuscht sein, wenn auch der Vorgänger ein wenig innovativer, neuartiger daherkam.
Ein kleiner Makel der Geschichte sind die handelnden Figuren, hauptsächlich also Lilly, Josh und Bob, wohingegen Scott und Megan schon eine untergeordnete Rolle spielen, denn diese kommen doch zuweilen arg stereotyp daher, sofern man sich überhaupt die Mühe gemacht hat, sie großartig zu charakterisieren, denn in all der Hektik, bei all den Zombie-Attacken, den Kämpfen und den Fluchtfahrten bleibt kaum Zeit, sich über ihre Herkunft und Motive auszulassen. Lilly hat es da zwar noch am besten getroffen, doch sind der daueralkoholisierte Militärarzt, der grobschlächtige Hüne mit gutem Herz, der kiffende Student und das Flittchen nicht unbedingt der Stoff, aus dem glaubhafte Figuren gewoben sind.
Anders verhält es sich, zumindest wenn man sich dem vorangegangenen Band gewidmet hat, immerhin beim Governor, der einige starke Szenen spendiert bekommen hat und durchaus näher beleuchtet wird. Ebenso überzeugend und stimmig wird Woodbury selbst thematisiert und The Walking Dead 2 lüftet durchaus einige Geheimnisse der Stadt und erklärt, wie Woodbury zu dem Ort geworden ist, an den Rick Grimes und Konsorten noch gelangen werden. Dieser ungleich spannendere Teil beginnt nach nich etwa ganz der Hälfte des Buches und läutet eine im Grunde gänzlich andersartige Erzählung ein, wohingegen die vorangegangene Odyssee mehr der klassischen Zombie-Survival-Geschichte entspricht. Konsequenterweise unterteilt sich das Buch daher auch in die Teile Anbruch des Roten Tages und So endet die Welt.
The Walking Dead 2 fängt also vergleichsweise beschaulich an und steigert sich mehr und mehr zu einem spannenden Survival-Thriller, ist dabei handwerklich gut gemacht und stets spannend, die wirklich interessanten Ereignisse schließen sich allerdings erst in der zweiten Hälfte mit der Ankunft in Woodbury an, was auch den aussageträchtigen Untertitel The Road to Woodbury erklärt, den man sich in der deutschen Fassung – ebenso wie bei Teil 1 – geschenkt hat. Das Ende ist reißerisch und actiongeladen und dabei durchaus so offen, dass man recht sicher noch einen Nachfolger erwarten darf, der sich vermutlich ebenfalls wieder mit dem Werdegang der spannenden Figur des Governor beschäftigen wird, wobei die Figur dann gerne wieder etwas mehr in den Vordergrund rücken darf.
The Walking Dead 2
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Wandelnde Tote - 8/10
8/10
Fazit & Wertung:
The Walking Dead 2 ist ein würdiger Nachfolger und überrascht mit einer neuen Perspektive, erreicht aber nicht ganz die Qualitäten des Vorgängers. Fans der Serie können bedenkenlos zugreifen!
Weitere Details zum Buch und dem Autor findet ihr auf der Seite des Heyne Verlag. Dort findet sich übrigens auch eine Leseprobe als PDF.
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The Walking Dead 2 ist am 09.04.13 im Heyne Verlag erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über den folgenden Link und unterstützt damit das Medienjournal!
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