Review: The Strain – Die Saat 2 (Graphic Novel)

Schon wieder Sonntagabend ist es erneut Zeit, euch mit neuem Comic-Stoff einzudecken. Ob ich es heute schaffe, gleich zwei Artikel rauszuhauen weiß ich noch nicht, schließlich muss ich mir ja gleich noch einen neuen Media Monday ausdenken. Aber ich habe ja noch gute zweieinhalb Stunden Zeit, von daher bin ich da guter Dinge, dass ich das alles noch unter einen Hut kriege. Ansonsten wünsche ich euch vorsorglich jetzt schon mal noch einen schönen Sonntagabend, falls wir uns heute doch nicht mehr lesen sollten.

The Strain 2
Die Saat

The Strain #7-11, USA 2012/2013, 124 Seiten

The Strain – Die Saat 2 | © Panini
© Panini

Autoren:
David Lapham (Skript)
Guillermo del Toro (Story)
Chuck Hogan (Story)
Zeichner:
Mike Huddleston

Verlag (D):
Panini Verlag
ISBN:
978-3-862-01969-4

Genre:
Endzeit | Horror | Thriller

 

Inhalt:

Während die Seuche weiter um sich greift und in der Stadt immer neue Opfer fordert, die alsbald als parasitär beseelte Vampire zurückkehren und ihrerseits Jagd auf die Lebenden zu machen beginnen, befinden sich Ephraim und Nora weiterhin auf der Flucht, da die Obrigkeit natürlich noch immer der Meinung ist, sie hätten unschuldige Menschen getötet. Derweil flüchten die Ratten zu Tausenden und Abertausenden aus der Kanalisation, was den Kammerjäger Vasiliy Fet dazu veranlasst, in den Untergrund der Stadt vorzudringen, um dort eine schreckliche Entdeckung zu machen.

Eph versucht derweil, seine Exfrau Kelly zu überreden, mit ihrem gemeinsamen Sohn die Stadt zu verlassen und sich in Sicherheit zu bringen, doch ihr neuer Lebensgefährte bleibt skeptisch bezüglich der Gefahr die ihnen droht. Eph, Nora und Setrakian hingegen wissen es besser und während die Stadt mehr und mehr in Ausnahmezustand gerät, wird ihnen klar, dass sie keine andere Wahl haben, als Obervampir Sardu auszuschalten, denn wenn die Seuche erst die Stadtgrenzen passiert hat, ist alles verloren.

Rezension:

Vom ersten Band The Strain – Die Saat war ich ja seinerzeit recht angetan und auch wenn ich es nun erst rund ein Jahr später geschafft habe, den zweiten Band einer Sichtung zu unterziehen, liegt die sich einstellende Ernüchterung leider nicht allein an der seither vergangenen Zeit, denn tatsächlich verhält es sich so, dass mit diesem zweiten Band die Geschichte des ersten Romans der zugrundeliegenden Trilogie aus der Feder von Guillermo del Toro und Chuck Hogan bereits abgeschlossen wird und das hat zur Folge, dass mir die Geschichte nun doch zuweilen arg gehetzt erschien und viele interessante Aspekte des Buches, die hier sogar noch ausführlicher hätten behandelt werden können, keine weitere Beachtung erfahren und beinahe lieblos abgehandelt werden.

Die Geschichte hat durchaus weiterhin ihre Qualitäten und findet auch einen guten Mix aus Story und Actioneinlagen, während die allgemeine Optik natürlich Geschmackssache bleibt, mir aber überraschenderweise ausnehmend gut gefallen hat, obwohl ich diesem kantigen und häufig doch recht detailarmen Stil sonst nichts abgewinnen kann, denn hier passt es einfach zu Aufbau und Machart der Geschichte, zumal in den richtigen Momenten gekonnt Akzente gesetzt werden und die Welt natürlich dem Stil nach ausnehmend düster und bedrohlich daherkommt, voller dunkler Ecken und im Schatten lauernder böser Überraschungen. The Strain – Die Saat wirkt im zweiten Aufguss schlichtweg etwas überhastet und speziell die Tragik mancher Entwicklung hätte man deutlicher aufzeigen können und manchmal auch müssen, um den Leser richtig zu packen, speziell den Leser, der nicht wie ich bereits die Romane sein eigen nennt und folglich die Geschichte im Grunde kennt.

Hier versagt David Laphams Interpretation ein wenig und das ist schade, wo es doch auch so vielversprechend begonnen hatte. Freunde gut erzählter und zuweilen blutrünstiger Horrorgeschichten kommen hier durchaus auf ihre Kosten, doch gerade die Nebenfiguren oder auch Nebenschauplätze erfahren keine genügende Beachtung, um nahtlos an den ersten Band anknüpfen zu können, zumal die Geschichte zwar endet, aber eben auch mit einem Cliffhanger endet, da es sich nun einmal um den Auftakt einer Trilogie handelt. Immerhin werden beziehungsweise wurden die folgenden zwei Bücher auch noch adaptiert, denn sonst hätte ich im Nachhinein – und speziell im Hinblick auf die Flut an Comic-Veröffentlichungen – sagen müssen, dass es sich kaum lohnt, die Geschichte auch noch als Comic zu lesen, da dramaturgisch zu viele Abstriche gemacht worden sind, die man vor allem nicht hätte machen müssen. Zudem existiert ja mittlerweile sogar die entsprechende Fernsehserie, die man sich alternativ – so man denn zum Beispiel keine Bücher mag – zu Gemüte führen könnte.

Was bleibt ist Bedauern über verschenkte Möglichkeiten, denn dank der Vorlage hätte The Strain – Die Saat durchaus das Zeug gehabt, ein richtig cooler, düsterer, brutaler und schockierender Comic mit noch dazu packender Story zu werden, aber nach dem vielversprechenden Auftakt flaut hier doch alles ein wenig ab, bevor man dem Ende entgegenhetzt und schlussendlich den Leser mit zahllosen offenen Fragen zurücklässt. Nichtsdestotrotz – und in dem Wissen um die noch folgende Fortsetzung – macht auch der zweite Band vieles richtig und durchaus Lust auf mehr, wenn ich auch hoffe, dass man sich in künftigen Publikationen vielleicht ein bis zwei Hefte mehr Zeit nimmt, die Geschichte zu erzählen, damit einige der von mir in Buchform liebgewonnenen Figuren nicht zu bloßen Statisten degradiert werden.

Fazit & Wertung:

Der zweite Band The Strain – Die Saat ist leider nicht ganz so überzeugend geraten wie sein Vorgänger, da die temporeiche Inszenierung sich hier des Öfteren zu gehetzter Erzählweise auswächst und manches für meinen Geschmack zu schnell und oberflächlich abhandelt. Dennoch bleibt es eine – auch dank der packenden Buchvorlage – weiterhin überzeugende Geschichte mit erfrischend urtümlichen, wahrlich bedrohlichen Vampiren.

7 von 10 infizierten Flugzeug-Insassen

The Strain – Die Saat 2

  • Infizierte Flugzeug-Insassen - 7/10
    7/10

Fazit & Wertung:

Der zweite Band The Strain – Die Saat ist leider nicht ganz so überzeugend geraten wie sein Vorgänger, da die temporeiche Inszenierung sich hier des Öfteren zu gehetzter Erzählweise auswächst und manches für meinen Geschmack zu schnell und oberflächlich abhandelt. Dennoch bleibt es eine – auch dank der packenden Buchvorlage – weiterhin überzeugende Geschichte mit erfrischend urtümlichen, wahrlich bedrohlichen Vampiren.

7.0/10
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The Strain – Die Saat 2 ist am 17.03.14 im Panini Verlag erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über den nachfolgenden Link und unterstützt damit das Medienjournal!

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