Review: Doctor Who: Aus der Zeit gefallen (Serien-Special)

Doctor Who - Serie, Graphic Novels und mehr

Doctor Who

Diese Serie ist Teil des Doctor Who Franchise. Folge dem Link, um mehr darüber zu erfahren und weitere Artikel zum Thema zu entdecken.

 

Bereits letzte Woche hatte ich ja ein Weihnachts-Special eingeschoben und folge dieser Tradition nun erneut, denn was würde besser passen in Anbetracht des nahenden Weihnachtsfestes und meiner ausgeprägten Passion für den Time Lord, als diesmal der Verabschiedung von Peter Capaldi einen eigenen Artikel zu widmen.

Doctor Who
Aus der Zeit gefallen

Doctor Who: Twice Upon A Time, UK 2017, 60 Min.

Doctor Who: Aus der Zeit gefallen | © WVG Medien
© WVG Medien

Serienschöpfer:
Sydney Newman
Ausführender Produzent:
Steven Moffat

Regisseurin:
Rachel Talalay
Autor:
Steven Moffat

Main-Cast:
Peter Capaldi (The Doctor)
David Bradley (The Doctor)
Pearl Mackie (Bill)
Mark Gatiss (The Captain)
in weiteren Rollen:
Jenna Coleman (Clara)
Matt Lucas (Nardole)
Nicholas Briggs (Daleks [Stimme])
Jodie Whittaker (The Doctor)

Genre:
Abenteuer | Science-Fiction | Fantasy

Trailer:

 

Inhalt:

Szenenbild aus Doctor Who: Aus der Zeit gefallen | © BBC
© BBC

Nach seinem Kampf gegen die Cybermen schwer verletzt, landet der Doctor mit seiner TARDIS am Südpol der Erde und versucht nach Kräften, seine eigene Regeneration zu verhindern. Ähnlich erging es dem Doctor – in seiner allerersten Inkarnation – schon einmal und wie es der Zufall will, landet auch dieser Doctor zum selben Zeitpunkt unweit desselben Ortes. Die Verwirrung, als die beiden Doctoren sich begegnen, könnte kaum größer sein, doch dann erscheint unvermittelt auch noch ein Soldat aus dem ersten Weltkrieg am Südpol, nachdem er sich kurz zuvor noch in einem Schützengraben 1914 befunden hat. Den zwölften Doctor beschäftigt allerdings mehr, dass er sich nicht daran erinnern kann, dass auch schon sein früheres Ich nicht regenerieren wollte. Während er diesem Umstand noch auf den Grund zu gehen versucht, beginnen die Ereignisse sich zu überschlagen und die TARDIS wird von einer fremden Macht gekapert, die es anscheinend auf den Weltkriegs-Soldaten abgesehen hat. An Bord angekommen, erwartet den Doctor derweil eine noch größere Überraschung, als die totgeglaubte Bill Potts vor ihm steht…

Rezension:

Nachdem ich vergangene Woche Netflix noch für die Veröffentlichung des Weihnachts-Specials zu Chilling Adventures of Sabrina gelobt habe, ist mir kurz darauf aufgefallen, das man anlässlich des nahenden Weihnachtsfestes dort auch das letztjährig Special Doctor Who: Aus der Zeit gefallen nachgereicht hat, das offiziell der elften Staffel zuzurechnen ist, gleichsam aber die Verabschiedung von Peter Capaldi als zwölftem Doctor markiert, so dass man Jodie Whittaker als neuen Doctor – wie mittlerweile üblich nur am Ende kurz zu Gesicht bekommen wird. Entsprechend würde ich diese einstündige Episode auch gedanklich eher der zehnten Staffel zurechnen, wobei es dergestalt, es als von der Staffelzählweise losgelöstes Special zu betrachten, natürlich am elegantesten ist, derweil auch der deutsche Publisher Polyband sich dazu entschlossen hat, die Episode einzeln auf DVD und Blu-ray zu veröffentlichen. Zudem markiert die Folge aber auch die Verabschiedung von Steven Moffat als Showrunner des Ganzen, der hier noch einmal all seine Stärken ausspielen darf und auch einige lose oder nicht ganz so lose Fäden aufgreift, um seine langjährige Arbeit für die Serie zu einem rührenden und überzeugenden Ende zu bringen.

Szenenbild aus Doctor Who: Aus der Zeit gefallen | © BBC
© BBC

Dadurch aber, dass der Plot von Aus der Zeit gefallen Rückbezug nimmt auf die allererste Regeneration eines Doctors überhaupt in dem Vierteiler The Tenth Planet, spannt Moffat den Bogen natürlich deutlich weiter, denn die fraglichen Episoden wurden erstmalig 1966 bei der BBC ausgestrahlt, wobei es sich ausgerechnet bei dem vierten und finalen Teil der Story um eine der sagenumwobenen verschollenen Episoden handelt. Immerhin das Ende der Folge und damit besagte Regeneration blieben aber bis heute erhalten und mehr braucht es nicht, um die anfänglich in Schwarz-Weiß und im 4:3-Format gehaltene Szenerie in den heutigen Look der Serie zu transferieren und den ersten Doctor – nun gespielt von David Bradley – auf den zwölften Doctor, also Capaldi treffen zu lassen. Die Transformation und damit der Übergang sind dabei außerordentlich gelungen, ganz so wie Bradleys Interpretation des Doctors und natürlich dessen altmodisches Gehabe, mit dem er schon des Öfteren auf Konfrontationskurs mit dem "aktuellen" Doctor geht, was schon einige absurd-witzige Momente fabriziert.

Aber auch ansonsten ist die Story gelungen, so konstruiert es sich zunächst anhören mag, am Südpol den ersten und (bislang) letzten Doctor aufeinander treffen zu lassen. Wahnsinnig kompliziert oder verworren wird es dabei kaum, denn immerhin gilt es ja vorrangig, Capaldi zu verabschieden und den Doctor zur Regeneration zu bewegen, auch wenn es natürlich ein ziemlich gewagter Kniff ist, hier nun – beziehungsweise eigentlich bereits im vorangegangenen Staffel-Finale Der Doctor fällt (10.12) zu proklamieren, dass es dem Time Lord möglich sei, die Regeneration bewusst und gewollt über so lange Zeit hinauszuzögern beziehungsweise aufzuhalten, aber Doctor Who war ja schon immer neben den offenkundigen Science-Fiction-Aspekten auch immer ein wenig märchenhaft – wie auch hier in der Folge mehrfach schön herausgearbeitet wird – so dass ich für meinen Teil zumindest diese Prämisse zugunsten einer zu Herzen gehenden Verabschiedung durchaus zu akzeptieren bereit war. So kommt es natürlich auch zu einem Wiedersehen mit der von Pearl Mackie verkörperten Bill Potts, die bekanntermaßen eine gewisse Wandlung zum Ende der letzten Staffel vollzogen hat, hier aber mit noch einigen Geheimnissen mehr aufwartet.

Szenenbild aus Doctor Who: Aus der Zeit gefallen | © BBC
© BBC

So unterhaltsam und kurzweilig aber der eigentliche Plot von Aus der Zeit gefallen auch sein mag, finden sich die echten Highlights natürlich zum Ende hin und man hat es sich nicht nehmen lassen, sowohl Matt Lucas (Eine nutzlose und dumme Geste) als Nardole als auch Jenna Coleman (Victoria) als Clara zurückkehren zu lassen und spätestens bei deren Erscheinen musste ich mir doch das eine oder andere Tränchen verdrücken, wobei ich hier natürlich nicht ins Detail gehe. Was es mit dem schlicht als "The Captain" betitelten, von Mark Gatiss (Sherlock) verkörperten Soldaten nun genau auf sich hat spare ich demnach auch aus, doch sei so viel gesagt, dass sein Name, wenn er letztlich enthüllt wird, so ziemlich jedem Doctor Who-Fan der vergangenen Jahre ein Begriff sein dürfte, womit sich auch durch dessen Part in der Story ein gewisser Kreis schließt. Wie es aber Tradition ist, hat nicht Moffat allein das Drehbuch zu der Folge verfasst, denn die finalen, wenn auch wenigen Dialogzeilen des hier schlussendlich eingeführten dreizehnten Doctor stammen von Chris Chibnall, der von hier an das Szepter als Showrunner übernehmen wird. Und auch wenn das Ende der Folge als Cliffhanger doch schon beinahe etwas übertrieben wirkt, bin ich nun schon sehr gespannt auf die neuen Abenteuer, denen wir uns ein anderes Mal widmen werden, doch für hier und heute lässt sich festhalten, dass Moffat dem wunderbaren Peter Capaldi als auch seiner eigenen, langjährigen Arbeit an der Serie einen großartigen Ausstand beschert hat, der sicherlich nicht so episch wie beispielsweise Der Tag des Doktors, dafür aber deutlich intimer und emotionaler daherkommt.

Fazit & Wertung:

Mit Doctor Who: Aus der Zeit gefallen verabschieden sich sowohl Peter Capaldi als zwölfter Doctor als auch Steven Moffat als Showrunner der Erfolgs-BBC-Serie und spielen ein letztes Mal alle Stärken der Show aus, um einen zu Herzen gehenden, ungemein unterhaltsamen und regelrecht melancholischen Ausstand zu kreieren, dessen Story bis in die Zeit der klassischen Serie zurückreicht und noch einmal die jüngsten Begleiter des Doctors auftreten lässt. Standesgemäß offeriert dieses Weihnachts-Special freilich auch einen ersten Blick auf den neuen, diesmal von Jodie Whittaker verkörperten Doctor, der mit einem beispiellosen Cliffhanger die nächste Staffel kaum erwarten lässt.

8,5 von 10 Reisen mit der TARDIS

Doctor Who: Aus der Zeit gefallen

  • Reisen mit der TARDIS - 8.5/10
    8.5/10

Fazit & Wertung:

Mit Doctor Who: Aus der Zeit gefallen verabschieden sich sowohl Peter Capaldi als zwölfter Doctor als auch Steven Moffat als Showrunner der Erfolgs-BBC-Serie und spielen ein letztes Mal alle Stärken der Show aus, um einen zu Herzen gehenden, ungemein unterhaltsamen und regelrecht melancholischen Ausstand zu kreieren, dessen Story bis in die Zeit der klassischen Serie zurückreicht und noch einmal die jüngsten Begleiter des Doctors auftreten lässt. Standesgemäß offeriert dieses Weihnachts-Special freilich auch einen ersten Blick auf den neuen, diesmal von Jodie Whittaker verkörperten Doctor, der mit einem beispiellosen Cliffhanger die nächste Staffel kaum erwarten lässt.

8.5/10
Leser-Wertung 0/10 (0 Stimmen)
Sende

Doctor Who: Aus der Zeit gefallen ist am 27.04.18 auf DVD und Blu-ray im Vertrieb von polyband/WVG Medien erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über einen der Links und unterstützt damit das Medienjournal!

DVD:





Blu-ray:




vgw

Sharing is Caring:

Hinterlasse einen Kommentar