Review: Marvel Movie Collection: The Avengers (Graphic Novel)

Heute, pünktlich zur Heimkinoveröffentlichung des jüngsten Avengers-Teils, soll es wieder einmal um ebenselbige gehen, denn ich habe mich einmal mehr der Marvel Movie Collection und deren zweitem Band gewidmet, von dem ich nachfolgend gern erzählen möchte.

Marvel Movie Collection:
The Avengers

Marvel’s The Avengers Prelude: Fury’s Big Week #1-4, USA 2012, 100 Seiten

Marvel Movie Collection: The Avengers | © Panini
© Panini

Autoren:
Chris Yost
Eric Pearson
Zeichner:
Luke Ross
Daniel Hdr
Agustin Padilla
Wellinton Alves

Verlag (D):
Panini Verlag
ISBN:
978-3-741-61350-0

Genre:
Action | Abenteuer | Science-Fiction

 

Inhalt:

Der zweite Band der Marvel Movie Collection: The Avengers versammelt das aus vier Teilen bestehende Prelude zum gleichnamigen Spielfilm, das den (Zusatz-)Titel Fury’s Big Week beziehungsweise Furys große Woche trägt und zahlreiche Geschehnisse aus den vorangegangenen Superheldenfilmen aufgreift und aufzeigt, wie sie sich aus Sicht von S.H.I.E.L.D. dargestellt haben. So versucht Nick Fury gemeinsam mit Coulson, Romanoff und später Barton verzweifelt, die Situation unter Kontrolle zu behalten, während sich zunehmend mächtigere Helden und damit auch Schurken ins Licht der Öffentlichkeit drängen. Doch Fury wäre nicht Direktor von S.H.I.E.L.D. und Begründer der Avengers-Initiative, wenn er nicht auch im größten Trubel einen kühlen Kopf zu bewahren wüsste…

Rezension:

Zwei Wochen ist es her, dass ich mich mit Spider-Man: Homecoming dem ersten Band der Marvel Movie Collection gewidmet habe und dort hatte ich noch skeptisch festgehalten, dass ich nicht ganz verstehen könne, weshalb man mit der freundlichen Spinne aus der Nachbarschaft und nicht etwa den deutlich prestigeträchtigeren Avengers gestartet hat, wie nun mit dem zweiten Band geschehen. Jetzt aber muss ich diese Aussage zurücknehmen und verstehe die Intention dahinter, denn da die meisten Preludes zu den entsprechenden Filmen lediglich zwei Hefte umfassen, wurde der vorangegangene Band mit einer Auswahl klassischer oder thematisch passender Geschichten angereichert, was sicherlich noch öfter in der auf zehn Bände angelegten Kollektion der Fall sein wird. Hier aber verhält es sich so, dass Marvel Movie Collection: The Avengers einzig und allein das acht Teile beziehungsweise vier Hefte umspannende Präludium Furys große Woche enthält, was als Auftaktband womöglich eine falsche Erwartungshaltung geschürt hätte, so dass die Entscheidung exakt dieser Reihenfolge im Nachhinein verständlich wird.

Entsprechend ist der Umfang des Bandes aber auch wenige Seiten geringer, da hier eben "nur" vier reguläre Haftausgaben zusammengefasst worden sind, was aber in Anbetracht der erwartungsgemäß hochwertigen Aufmachung als schickes Hardcover (mit fortlaufendem Rückenmotiv) kaum merklich ins Gewicht fällt, zumal es dieser Vierteiler wirklich in sich hat. Geschrieben von Christopher Yost und Eric Pearson, haben diese hier natürlich auch alle Möglichkeiten der Welt, auf das erste große Zusammentreffen der Helden hinzuarbeiten, das seinerzeit 2012 einen verständlichen Hype mit sich gebracht hat, der übrigens auch mich erst so richtig für das MCU zu begeistern wusste. Und an Vorarbeit wurde einiges geleistet, so dass Yost und Pearson hier den naheliegenden Schritt gehen, ikonische Szenen und Begegnungen aus den vorangegangenen Filmen aufzugreifen und aus der Sicht der S.H.I.E.L.D.-Agenten, allen voran natürlich Nick Fury, um neue Perspektiven und Eindrücke zu ergänzen.

So eröffnet der Prolog 1945 mit Captain America über dem Polarkreis, um von dort auf die Gegenwart über zu blenden, wo sich Fury und Konsorten noch immer auf der Suche nach dem Supersoldaten befinden, bevor in weiterer Folge zunächst Iron Man und natürlich Iron Man 2, aber auch Thor und Der unglaubliche Hulk referenziert werden, während Fury seine liebe Mühe hat, alles zu überblicken und beisammenzuhalten, zumal ihm der Weltsicherheitsrat im Nacken sitzt und selbst seine fähigsten Agenten – hier speziell Coulson sowie Romanoff – natürlich immer nur an einem Ort sein können. Natürlich verbirgt sich in der Geschichte jetzt aber auch nichts, was weltverändernd wichtig oder sonderlich überraschend wäre, doch ist es schön, viele kleinere Lücken gefüllt zu sehen und beispielsweise gezeigt zu bekommen, wie Fury Clint Barton kontaktiert und welche Rolle er gespielt hat, bevor man ihn in The Avengers ja eigentlich zum ersten Mal so richtig zu Gesicht bekommt.

Ein wenig schade hingegen ist, dass hier gleich eine gefühlt ganze Schar von Zeichnern verpflichtet worden ist, denn so wechselt der Stil (und damit die Qualität) des Gezeigten quasi am laufenden Band und während mir manche Panels und Interpretationen sehr zugesagt haben, wirken andernorts die Figuren doch sehr kantig und wenig "menschlich". Um derweil dramaturgisch alles minutiös verorten zu können, müsste ich die genannten Filme tatsächlich alle etwas besser im Gedächtnis haben, doch sind mir zumindest keine groben Schnitzer aufgefallen, zumal die Geschichte dann auch eher sprunghaft inszeniert ist und sich gar nicht konkret darauf festnageln lässt, was jetzt zuerst oder warum genau passiert ist. Dennoch spricht es für das MCU an sich, dass ich die aufgegriffenen Szenen auch nach all den Jahren direkt noch zuordnen konnte und verständlicherweise nicht wenig Lust bekommen habe, mich noch einmal der ersten Phase des MCU zu widmen, das zwar damals noch deutlich kleiner und kompakter gewesen ist, aber nicht weniger verzahnt und ausgetüftelt, wie Marvel Movie Collection: The Avengers schön unter Beweis stellt, denn eine gelungenere Einführung zum Film, hätte es kaum geben können, auch oder gerade weil die berühmten Helden hier allesamt nur eine Statistenrolle einnehmen und der Fokus eben klar auf S.H.I.E.L.D. und deren Direktor liegt.

Fazit & Wertung:

Mit dem zweiten Vertreter Marvel Movie Collection: The Avengers überzeugt die Reihe um die Superhelden auf ganzer Linie, denn der Clou, alle dem Superhelden-Teamup vorangegangenen Filme hier erneut zu referenzieren, funktioniert ungemein gut, zumal das vierteilige Präludium aus Sicht von Nick Fury und seinen Verbündeten geschildert wird, was eine teils gänzlich neue Sichtweise auf die Geschehnisse erlaubt. Nichts davon mag essenziell sein für das Verständnis des Films (sollte es auch nicht), aber eine gelungene und unterhaltsame Ergänzung ist es allemal, auch wenn es schade ist, dass gefühlt alle paar Seiten der Zeichner wechselt.

7,5 von 10 Abenteuer der Marvel-Helden

Marvel Movie Collection: The Avengers

  • Abenteuer der Marvel-Helden - 7.5/10
    7.5/10

Fazit & Wertung:

Mit dem zweiten Vertreter Marvel Movie Collection: The Avengers überzeugt die Reihe um die Superhelden auf ganzer Linie, denn der Clou, alle dem Superhelden-Teamup vorangegangenen Filme hier erneut zu referenzieren, funktioniert ungemein gut, zumal das vierteilige Präludium aus Sicht von Nick Fury und seinen Verbündeten geschildert wird, was eine teils gänzlich neue Sichtweise auf die Geschehnisse erlaubt. Nichts davon mag essenziell sein für das Verständnis des Films (sollte es auch nicht), aber eine gelungene und unterhaltsame Ergänzung ist es allemal, auch wenn es schade ist, dass gefühlt alle paar Seiten der Zeichner wechselt.

7.5/10
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Marvel Movie Collection: The Avengers ist am 23.07.19 im Panini Verlag erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über den nachfolgenden Link und unterstützt damit das Medienjournal!

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Eine Reaktion

  1. Gina 15. September 2019

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