Review: Star Wars: Jagd auf Vader (Graphic Novel)

Das Star Wars Universum

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Wieder einmal habe ich mich in eine weit, weit entfernte Galaxis begeben und erzähle euch folglich heute einmal mehr von einem der zahllosen Sammelbände dieses unsterblichen Franchise.

Star Wars
Jagd auf Vader

Star Wars: Target Vader #1-6, USA 2020, 136 Seiten

Star Wars: Jagd auf Vader | © Panini
© Panini

Autor:
Robbie Thompson
Zeichner:
Cris Bolson (#1, 5)
Marc Laming (#1)
Stefano Landini (#2-4, 6)
Roberto Di Salvo (#5-6)
Georges Duarte (#6)

Verlag (D):
Panini Verlag
ISBN:
978-3-741-61981-6

Genre:
Abenteuer | Science-Fiction | Action

 

Inhalt:

Als Beilert Valance von der Versteckten Hand kontaktiert wird, um einen Job zu übernehmen, ist der Ex-Imperiale zunächst skeptisch ,doch immerhin ist er bei der gesamten Kopfgeldjägergilde bereits in Verruf geraten und sein Schulden türmen sich bis zum Himmel, so dass es letztlich das Zünglein an der Waage ist, dass es sich bei der Zielperson um niemand Geringeren als Darth Vader handelt. Das ist freilich kein Job für einen Kopfgeldjäger allein und so wurde bereits ein schlagkräftiges Team zusammengestellt, bestehend aus der gamorreanischen Kriegerin Honnah, der Scharfschützin Urrr’k, dem Hacker Chio Fain, einem ehemaligen Jedi-Jäger-Droiden namens R-9-19 und nicht zuletzt Dengar. Schnell steht ein erster Plan und Valance gedenkt des Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden, weshalb ihr erster Stopp nach Arvina im Äußeren Rand führt, wo sie sich mit Waffen einzudecken gedenken, doch schwebt Valance noch mehr vor, um Vader aus der Deckung zu locken…

Rezension:

Und wieder ist ein Star-Wars-Band bei mir eingetrudelt, den ich natürlich umgehend und ausgiebig unter die Lupe nehmen musste. Diesmal steht keine der bekannten Figuren im Mittelpunkt des Geschehens und Protagonist Beilert Valance – zumindest nach meinem Kenntnisstand – bisher auch sonst noch nirgends in Erscheinung getreten. Mit ihm als Hauptfigur macht Star Wars: Jagd auf Vader zunächst einmal viel richtig, ist der schließlich als ehemaliger Soldat des Imperiums, nunmehr abgehalfterter Kopfgeldjäger, eine angenehm ambivalente Figur voller Grauschattierungen, die sich nicht schnell in die Karten gucken lässt und über die man gern mehr erfahren möchte. So gesehen tröstet er allein also schon ein wenig darüber hinweg, dass der grundsätzliche Ausgang der Geschichte noch vor ihrem Beginn feststeht, denn das Vader hier geschnappt, geschweige denn besiegt wird, steht natürlich außerfrage, weshalb ich mich zunächst auch gefragt habe, woraus der verantwortliche Autor Robbie Thompson den Spannungsbogen zu kreieren gedenkt, denn einer Gruppe Kopfgeldjäger beim Scheitern zuzusehen ist schließlich mäßig spannend.

Dem war sich zum Glück aber auch Thompson bewusst, denn was als stringenter (und zum Scheitern verurteilter) Auftrag beginnt, bekommt im weiteren Verlauf zum Glück ein paar Kniffe spendiert, welche die Angelegenheit spannend bleiben lassen, zumal die Story immer wieder durchsetzt ist von Rückblenden rund um Beilert Valance, zu dem man einen gelungenen, wenn auch noch etwas skizzenhaften Überblick geliefert bekommt, wie er an diesen Punkt in seinem Leben gelangt ist und woher die ganzen ausgetauschten Körperteile stammen. Weniger gelungen sind da die – auch deutlich knapper gehaltenen Parts der anderen Kopfgeldjäger, denn die sind in letzter Konsequenz eben kaum mehr als Kanonenfutter, wenn man von Dengar einmal absieht, der eben aber gerade auch keine Hintergründe spendiert bekommt. So ist Jagd auf Vader ein erzählerisch zweischneidiges Schwert, teils sehr gelungen, teils eher überflüssig und trivial. Sicherlich mag hier aber der Unterhaltungsfaktor im Vordergrund gestanden haben und insbesondere aufgrund der Twists und Überraschungen in der zweiten Hälfte ist der definitiv vorhanden.

Nichtsdestotrotz hätte die Miniserie wohl locker auch mit fünf statt sechs Heften auskommen können, um die Geschichte von Target Vader – wie es im Original heißt – zu erzählen. Alternativ hätte der Fokus gerne ein wenig verschoben werden können, denn manches wie etwa die am Rande ebenfalls involvierte Rebellenallianz wirkt nicht unbedingt stimmig in den Gesamtkontext gebettet und bleibt bloßes Plot Device, was aber nicht heißen soll, dass der Band dem Grunde nach nicht funktionieren würde. Ärgerlicher ist da schon, dass hier gleich eine Handvoll Zeichner verpflichtet worden ist, die sich in munterer Manier abwechseln, denn deren Qualität schwankt naturgemäß und so gefallen einzelne Kapitel ausnehmend gut, während andere schon grenzwertig aussehen und insbesondere Details oder eine prägnantere Strichführung missen lassen. Hier werden wirklich Möglichkeiten verschenkt, zumal man schon des Öfteren gezeigt hat, dass es besser geht, zumal eine sechsteilige Reihe ja nun auch vom Arbeitsaufwand eher überschaubar ist (im Vergleich zu einer fortlaufenden, teils Jahre währenden Reihe).

Dafür schafft der Band, mich neugierig auf weitere Abenteuer mit Beilert Valance zu machen, wobei ich mich schon frage, ob allein der Titel nicht schon mehr auf ihn gemünzt hätte sein können, denn Vader ist hier ebenfalls kaum präsent und fungiert eben zwar als Auslöser der Geschichte – und hat den einen oder anderen Auftritt – hätte ansonsten aber auch durch einen beliebigen anderen Imperialen ersetzt werden können, wohingegen Valance schon eine Schlüsselrolle in der Story hat, wenn man ihn schon nicht als Helden bezeichnen kann. Behält er dieses ambivalente Verhalten und seinen Einfallsreichtum bei, der sich auch dem Leser in vollem Umfang erst am Schluss erschließt, könnte ich mir aber gut vorstellen, dass er eine ungemein beliebte, vielseitig einsetzbare Figur werden könnte, wobei es natürlich ebenso gut möglich ist, dass wir ihm niemals wieder begegnen werden, was aber schade wäre. Last but not least gibt es zum Schluss dann auch wieder eine Cover-Galerie mit den gemäldeartigen Artworks von Nic Klein spendiert, von dem auch das hierzulande für den Sammelband gewählte Cover stammt.

Fazit & Wertung:

Die von Autor Robbie Thompson ersonnene Story von Star Wars: Jagd auf Vader braucht ein wenig, um in die Gänge zu kommen und wirkt anfänglich noch sehr generisch, punktet aber im weiteren Verlauf mit reichlich gelungenen Twists und Paradigmenwechseln. Störender fällt da ins Gewicht, dass die Vielzahl Zeichner der sechsteiligen Miniserie keine einheitliche Linie vergönnen, doch immerhin unterhaltsam ist die Chose auf jeden Fall, zumal man mit Beilert Valance einen unbestreitbar spannenden Protagonisten ins Feld führt.

7 von 10 Versuche, Vader in die Knie zu zwingen

Star Wars: Jagd auf Vader

  • Versuche, Vader in die Knie zu zwingen - 7/10
    7/10

Fazit & Wertung:

Die von Autor Robbie Thompson ersonnene Story von Star Wars: Jagd auf Vader braucht ein wenig, um in die Gänge zu kommen und wirkt anfänglich noch sehr generisch, punktet aber im weiteren Verlauf mit reichlich gelungenen Twists und Paradigmenwechseln. Störender fällt da ins Gewicht, dass die Vielzahl Zeichner der sechsteiligen Miniserie keine einheitliche Linie vergönnen, doch immerhin unterhaltsam ist die Chose auf jeden Fall, zumal man mit Beilert Valance einen unbestreitbar spannenden Protagonisten ins Feld führt.

7.0/10
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Star Wars: Jagd auf Vader ist am 21.07.2020 im Panini Verlag erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über den nachfolgenden Link und unterstützt damit das Medienjournal!

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