Review: Star Wars: Han Solo – Kadett des Imperiums (Graphic Novel)

Das Star Wars Universum

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Nachdem nun der Dezember begonnen hat, wird es langsam mal wieder Zeit, mich einem meiner liebsten Themen zu widmen, denn schließlich steht ja bald auch wieder ein neuer Film an und da kann es ja nicht schaden, sich schon einmal ein wenig drauf einzustimmen.

Star Wars: Han Solo
Kadett des Imperiums

Han Solo – Imperial Cadet #1-5, Beckett #1, USA 2019, 160 Seiten

Star Wars: Han Solo - Kadett des Imperiums | © Panini
© Panini

Autoren:
Robbie Thompson
Gerry Duggan (Beckett)
Zeichner:
Leonard Kirk
Edgar Salazar (Beckett)
Marc Laming (Beckett)
Will Sliney (Beckett)

Verlag (D):
Panini Verlag
ISBN:
978-3-741-61413-2

Genre:
Abenteuer | Science-Fiction | Action

 

Inhalt:

Gerade noch hat Han Solo gemeinsam mit Qi’ra seine Flucht von Corellia geplant, sieht er sich plötzlich – mangels Alternativen – regelrecht gezwungen, in imperiale Dienste zu treten, zumal die ihn immerhin zum besten Piloten der Galaxis ausbilden könnten. Die Ernüchterung folgt auf dem Fuße, denn niemand lässt Solo auch nur in die Nähe eines Raumschiffs. Das will der sich natürlich nicht gefallen lassen und eckt prompt bei seinen Vorgesetzten an, die ihren Ärger über ihn an den anderen Rekruten auslassen. Nichtsdestotrotz gibt es auch Leute, die Solos Potential zu erkennen beginnen, was ihn dann auch davor bewahrt, kurzerhand hingerichtet zu werden, doch erweist sich sein Unwille, sich Befehlen zu beugen, auch weiterhin als gravierendes Problem, zumal Han längst ins Grübeln gekommen ist, ob es überhaupt die richtige Entscheidung gewesen ist, sich in den Dienst des Imperiums zu stellen…

Rezension:

Nachdem nun schon wieder einige Zeit vergangen ist, seit der von vielen kritisierte Solo: A Star Wars Story zunächst im Kino und letztlich Heimkino-Bereich aufgeschlagen ist, kommt nun mit Han Solo – Kadett des Imperiums ein Sammelband daher, der mittels fünfteiliger Miniserie die Lücke zu füllen gedenkt, wie es dem jungen Draufgänger Han Solo an der imperialen Akademie ergangen ist. Bereits durch das Cover offenkundig, versucht man sich optisch am Film zu orientieren und so beginnt die Geschichte auch gleich mit einem kurzen Abriss von Hans Leben auf Corellia, bevor er gemeinsam mit Qi’ra die Flucht plant und letztlich bei den Imperialen landet. Eine derartige Zusammenfassung hätte zwar nicht notgetan, stimmt aber schön auf das vor einem liegende Abenteuer ein, wobei die Zeichnungen von Leonard Kirk (Darth Vader: Brennende Meere) dann schon nicht mehr annähernd so detailreich daherkommen und Han zwar noch erkennbar bleiben lassen, jedoch kaum mehr als solides Mittelfeld darstellen. Nichtsdestotrotz vermag die Story dank Tempo und Dynamik zunächst durchaus für sich einzunehmen und ich kann vorwegschicken, dass ich den Band als durchaus kurzweilig in Erinnerung behalten habe.

Ausschnitt aus Star Wars: Han Solo - Kadett des Imperiums | © Panini
© Panini

Nichtsdestotrotz hat man hier schnell das Gefühl, Han Solo – Kadett des Imperiums wüsste nicht viel mit der Möglichkeit anzufangen, dessen Zeit beim Imperium zu thematisieren, denn im Grunde verhält sich alles so, wie man schon bei gänzlicher Unkenntnis der Story im Vorfeld erwartet hätte. Solo entpuppt sich als störrischer und nicht gerade befehlstreuer Rekrut, eckt so ziemlich überall an und verscherzt es sich freilich auch schnell mit seinen Vorgesetzten, was ihn gleich mehrfach ins Gefängnis bringt, wobei es am Ende weniger seine große Klappe sondern vielmehr sein unbestreitbares Flugtalent sind, die ihn davor bewahren, als Kanonenfutter zu enden oder gleich hingerichtet zu werden. In der Hinsicht bleibt Robbie Thompson dem ikonischen Charakter zwar durchaus treu, schlägt zuweilen aber auch merklich über die Stränge, denn Han Solo mag dreist sein, dumm jedoch ist er nicht. So bleibt vieles an Potential ungenutzt und man kann in beinahe jedem Moment vorherahnen, welchen Fortgang die Geschichte nehmen wird, einfach, weil Thompson sich strikt an das hält, was man von der Figur erwarten würde.

So bietet Han Solo – Kadett des Imperiums kaum erhellende Erkenntnisse und liefert nur mehr vom Altbekannten, ohne sich dabei optisch oder inhaltlich besonders hervorzutun, zumal auch die weiteren Rekruten beziehungsweise Kadetten auffallend blass bleiben und ich nicht behaupten könnte, dass mir abgesehen von dem stets im Vordergrund agierenden Solo jemand nachhaltig im Gedächtnis geblieben wäre, zumal auch hier überwiegend Stereotypen und Klischees bedient werden, die es schon mehr als einmal zu oft gegeben hat. Im kleinen Rahmen punktet Thompson zwar durchaus auch mal mit einer guten Idee oder liefert augenzwinkernden Wortwitz, was die Sache dann eben auch durchaus unterhaltsam und kurzweilig erscheinen lässt, doch wer mit einem darüber hinausgehenden Anspruch an den Sammelband geht, dürfte ziemlich enttäuscht werden, weil hier nichts wirklich Neues oder Innovatives zum Besten gegeben wird.

Ausschnitt aus Star Wars: Han Solo - Kadett des Imperiums | © Panini
© Panini

Es ist aber nicht die fünfteilige Miniserie allein, die in Han Solo – Kadett des Imperiums enthalten ist, denn zudem findet sich hier der überlange, von Gerry Duggan geschriebene One-Shot Beckett, dessen drei Kapitel auch gleich von drei Zeichnern inszeniert worden sind. Inhaltlich mag das Ganze auch mitnichten ein Novum sein, doch gemessen daran, dass man dem von Woody Harrelson im Film verkörperten Beckett bislang selten über den Weg gelaufen ist, wusste mich die Geschichte durchaus zu interessieren, nicht zuletzt, weil hier einmal mehr mit dem Wild-West-Meets-Science-Fiction-Sujet kokettiert worden ist und wer meine große Liebe für Firefly kennt, ahnt, dass ich mich davon schnell bezirzen lasse. So braucht man sich zwar auch von dieser Geschichte keinen sinnstiftenden Mehrwert erwarten, doch unterhaltsam ist sie mindestens ebenso sehr wie der vorangegangene Hauptteil des Bandes, der in gewohnter Manier mit einer Cover-Galerie der Illustrationen von David Nakayama (und im Falle von Beckett John Tyler Christopher) schließt. Sicherlich kein Band also, den man gelesen haben müsste oder der den Star Wars-Kosmos nachhaltig erweitert, aber immerhin kurzweilige und mancherorts augenzwinkernde Unterhaltung liefert, die grundsolide daher-, aber auch nie darüber hinauskommt.

Fazit & Wertung:

Autor Robbie Thompson und Zeichner Leonard Kirk liefern mit Star Wars: Han Solo – Kadett des Imperiums eine grundsolide Abenteuergeschichte ab, die sich der Zeit des angehenden Schmugglers in imperialen Diensten widmet, dabei aber überwiegend zu erwartende Klischees und Versatzstücke aneinanderreiht und somit mäßig überraschend daherkommt. Kaum besser ergeht es dem ebenfalls enthaltenen One-Shot Beckett, der aber immerhin dadurch gewinnt, dass seine titelgebende Figur bislang noch kaum thematisiert worden ist. Ein durchaus kurzweiliger Band, den man allerdings im Gesamtkontext getrost auslassen kann, wenn einem nicht der Sinn danach steht.

6,5 von 10 übermütigen Manövern

Star Wars: Han Solo – Kadett des Imperiums

  • Übermütige Manöver - 6.5/10
    6.5/10

Fazit & Wertung:

Autor Robbie Thompson und Zeichner Leonard Kirk liefern mit Star Wars: Han Solo – Kadett des Imperiums eine grundsolide Abenteuergeschichte ab, die sich der Zeit des angehenden Schmugglers in imperialen Diensten widmet, dabei aber überwiegend zu erwartende Klischees und Versatzstücke aneinanderreiht und somit mäßig überraschend daherkommt. Kaum besser ergeht es dem ebenfalls enthaltenen One-Shot Beckett, der aber immerhin dadurch gewinnt, dass seine titelgebende Figur bislang noch kaum thematisiert worden ist. Ein durchaus kurzweiliger Band, den man allerdings im Gesamtkontext getrost auslassen kann, wenn einem nicht der Sinn danach steht.

6.5/10
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Star Wars: Han Solo – Kadett des Imperiums ist am 24.09.19 im Panini Verlag erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über den nachfolgenden Link und unterstützt damit das Medienjournal!

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