Das Star Wars Universum
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Es ist diese Woche nicht signifikant früher geworden mit dem Bloggen, aber doch immerhin ein wenig. Entsprechend spare ich mir große Vorreden und entlasse mich nun selbst in den wohlverdienten Feierabend.
Star Wars
Age of Rebellion – Helden
Star Wars: Age of Rebellion – Heroes, USA 2019, 124 Seiten
© Panini
Greg Pak (Die Schurkenprinzessin, Flucht vor der Rebellion, Wolkenstadt-Blues, Flucht oder Kampf)
Marc Guggenheim (Prüfung auf Dagobah)
Jon Adams (Gestohlener Heldenmut)
Chris Sprouse (Die Schurkenprinzessin, Flucht vor der Rebellion, Flucht oder Kampf)
Karl Story (Die Schurkenprinzessin)
Will Sliney (Die Schurkenprinzessin)
Marc Deering (Die Schurkenprinzessin)
Matteo Buffagni (Wolkenstadt-Blues)
Scott Koblish (Flucht oder Kampf)
Stefano Landini (Flucht oder Kampf)
Andrea Broccardo (Prüfung auf Dagobah)
Jon Adams (Gestohlener Heldenmut)
Panini Verlag
978-3-741-61987-8
Abenteuer | Science-Fiction | Action
Inhalt:
Viele Geschichten und Legenden ranken sich um die Helden der Rebellion, sei es der angehende Jedi Luke Skywalker, die tapfere Prinzessin Leia oder die beiden Draufgänger und Aufschneider Han Solo und Lando Calrissian, doch einiges ist noch immer unerzählt, wie etwa, was sich in Vorfeld von Hans Befreiung aus Jabbas Palast für Leia abgespielt hat. Oder auch, wie Han Solo wieder einmal für die Belange der Rebellion eingespannt worden ist, um einen nur vermeintlich leicht zu erledigenden Auftrag in Angriff zu nehmen. Nicht zu vergessen Luke, wie er sich während eines Einsatzes den Einflüsterungen des Imperators erwehren muss oder auch, wie Lando zu unvorstellbarem Reichtum gelangte – und ihn natürlich prompt wieder verlor. Doch es gibt auch weniger besungene Helden der Rebellion, wie etwa Yoda, den letzten Jedi, der sich schon vor Jahrzehnten ins selbstgewählte Exil auf Dagobah zurückgezogen hat…
Rezension:
Nachdem ich mich vor geraumer Zeit ja schon mit den beiden Bänden Age of Republic auseinandergesetzt habe, wusste ich natürlich zumindest schon konzeptionell ziemlich genau, was mich nun bei Star Wars: Age of Rebellion – Helden erwarten würde und vielleicht erklärt das die doch her gedämpfte Erwartungshaltung, mit der ich an die Lektüre gegangen bin. Tatsächlich hatte ich mit dem vorliegenden Band aber beinahe durchgehend viel Freude und die Geschichten wussten mich – mit einer Ausnahme – allesamt zu überzeugen, was wohl wieder einmal auch Zeugnis darüber ablegt, dass die Figuren der ursprünglichen Trilogie einfach interessanter, beliebter, vielfältiger sein mögen in dem, was man über sie erzählen könnte. So beginnt schon der Band recht großartig mit der Leia-Story Die Schurkenprinzessin, die sich kurz vor ihrer Reise zu Jabbas Palast im Abschlussfilm der Trilogie verorten lässt und bei der auch Lando mitmischen darf. Wir erleben hier eine ungemein taffe, längst kampferfahrene Prinzessin, die mit ihrer noch frischen Tarnidentität Boushh eine ganze Bande gestandener Kopfgeldjäger hinters Licht zu führen versucht und das ist – auch fernab der losen Verknüpfung mit den Filmen – äußerst unterhaltsam und gelungen.
Es geht nicht minder spannend weiter mit einem Auftrag für Han Solo in Flucht vor der Rebellion, wobei man fairerweise sagen muss, dass es sich in dem Fall um eine Story handelt, wie man sie sicherlich dutzendfach über den umtriebigen Schmuggler erzählen könnte, so dass es hier die wenigsten, echten Alleinstellungsmerkmale gibt, auch wenn es weiterhin höchst amüsant ist, wie er sich stetig und vehement wehrt, als Teil der Rebellenallianz betrachtet zu werden (obwohl er das natürlich längst ist). Das erzählerische Highlight findet sich dann tatsächlich im direkten Anschluss mit der Lando-Geschichte Wolkenstadt-Blues, denn gemessen an der Rolle in den Filmen fügt diese Story dem Charakter tatsächlich noch ein paar feine, nuancierte Facetten hinzu, die zwar immer mal wieder bereits zum Vorschein gekommen sind, hier aber sehr schön herausgearbeitet werden und hinter die Fassade des charmanten Aufschneiders blicken lassen.
Zuletzt hat es selbstredend aber auch noch eine Geschichte um Luke Sykwalker, die sich im weiteren Verlauf extrem mausert, denn zunächst beginnt Flucht oder Kampf ungemein generisch als klassische Rebellen-Aktion, doch im Kern geht es vielmehr darum, dass der Imperator von Coruscant aus seine Gedanken in Richtung des jungen Jedi schweifen lässt, um diesen in Versuchung zu führen, dem Krieg den Rücken zu kehren, was ebenfalls eine spannende Perspektive eröffnet und sich in der Art, wie es hier geschildert wird, nahtlos in die bestehende Mythologie integrieren lässt. Allein das abschließende Special, hier bestehend aus den beiden Storys Prüfung auf Dagobah und Gestohlener Heldenmut, wusste mich nicht wirklich zu überzeugen, denn während Marc Guggenheim noch eine recht überzeugende Geschichte zu Yoda zum Besten gibt, die unmittelbar vor Lukes Ankunft auf Dagobah angesiedelt ist, hätte die gerne etwas mehr Tiefe und Substanz vertragen können. Knackpunkt aber ist tatsächlich die den Band beschließende Kurzgeschichte um die Rebellenpiloten Biggs Darklighter und Jek Porkins, die mich überhaupt nicht abholen konnte. Tatsächlich stößt Gestohlener Heldenmut gleich zu Beginn wichtige Themen an und verdeutlicht, dass sich im Gefecht echte Menschen gegenüberstehen und auch die auf imperialer Seite Kämpfenden leben und lieben, Familie haben und vermisst werden, doch von diesem Punkt driftet die Geschichte bald schon in Richtung aberwitziger Slapstick und Blödsinnigkeit, die dann auch nicht mehr von den zwei letzten, wieder überraschend ernsten Seiten nicht mehr gerettet werden kann (ganz davon abgesehen, dass mir auch das Artwork von Jon Adams nicht wirklich zu gefallen wusste.
Ansonsten aber überzeugt Star Wars: Age of Rebellion – Helden auch optisch und obwohl jede Geschichte ihren eigenen Stil hat und sich auch mehrere Zeichner an dem Unterfangen beteiligt haben, wirkt doch alles weitestgehend aus einem Guss, wobei für mich die Auftakt-Story um Leia knapp die Nase vorn hat, obwohl gleich vier Personen hier den Zeichenstift herumgereicht haben. Die Geschichte bleibt aber auch deshalb mit am längsten im Gedächtnis aufgrund der nachgelagerten Kurz-Essays, die zwar auch hier jetzt keinen signifikanten Mehrwert an Informationen bieten, um Fall von Leia Organa und ihrer Darstellerin Carrie Fisher aber schon beinahe zu Tränen zu rühren wissen. Die abschließende Cover-Galerie ist dafür dieses Mal relativ kurz und unspektakulär ausgefallen, ändert aber nichts daran, dass der Band in sich ungemein rund und überzeugend wirkt, wenn man einmal von dem "Ausrutscher" um Darklighter und Porkins absieht.
Star Wars: Age of Rebellion – Helden
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Missionen im Auftrag der Rebellion - 7.5/10
7.5/10
Fazit & Wertung:
Mit Star Wars: Age of Rebellion – Helden widmet man sich ein weiteres Mal den ikonischen, ursprünglichen Helden der klassischen Trilogie und die funktionieren tatsächlich durchgängig gut und wissen zu überzeugen, während einzig die nachgelagerten Storys zu den Nebenfiguren nur teilweise zu gefallen wissen. Für Leia und Luke, Han und Lando allein aber lohnt sich der Ausflug natürlich schon, zumal die von den versammelten Zeichnern überzeugend in Szene gesetzt werden, während Greg Pak federführend für die Texte der vier Heftausgaben ist, die hier – nebst Special – versammelt worden sind.
Star Wars: Age of Rebellion – Helden ist am 22.09.2020 im Panini Verlag erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über den nachfolgenden Link und unterstützt damit das Medienjournal!