Review: Star Wars Jedi: Fallen Order – Der dunkle Tempel (Graphic Novel)

Das Star Wars Universum

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Ja, auch heute geht es wieder in eine weit, weit entfernte Galaxis, denn es gibt bekanntlich immer noch einiges an Material und Veröffentlichungen, die ich bislang nicht habe lesen und/oder konsumieren können. Einen Punkt immerhin kann ich dann heute hiermit wieder von der Liste streichen.

Star Wars
Jedi: Fallen Order
Der dunkle Tempel

Star Wars Jedi: Fallen Order – The Dark Temple #1-5, USA 2020, 116 Seiten

Star Wars Jedi: Fallen Order - Der dunkle Tempel | © Panini
© Panini

Autor:
Matthew Rosenberg
Zeichner:
Paolo Villanelli
Ruairí Coleman

Verlag (D):
Panini Verlag
ISBN:
978-3-741-61731-7

Genre:
Abenteuer | Science-Fiction | Action

 

Inhalt:

Nach einem etwas aus dem Ruder gelaufenen Auftrag auf dem Planeten Nameel werden Jedi-Meister Eno Cordova und dessen Padawan Cere Junda entsandt, dem Planeten Ontotho einen Besuch abzustatten, der kürzlich erst der Republik beigetreten ist und auf dem sich ein kürzlich freigelegter Tempel unbekannten Ursprungs befindet. Das prädestiniert insbesondere Cordova mit seinem Interesse für Artefakte und antike Kulturen, während Cere das Ganze mehr als Strafe denn Möglichkeit begreift. Vor Ort werden die beiden schnell von einem Vertreter der Daa Coorporation ins Bild gesetzt, dass sich der Tempel auf dem Gebiet der Fylari befindet, die sich als einzige gegen eine vereinte planetare Regierung ausgesprochen haben. Der Auftrag scheint so simpel wie offenkundig, die Fylari zu überzeugen, einer Erkundung des Tempels zuzustimmen, doch wie so oft ist das nur die halbe Wahrheit und die Jedi werden weise wählen müssen, auf wessen Seite sie sich letztlich schlagen…

Rezension:

Während ich – wie sicher viele von euch – fleißig die neue Staffel The Mandalorian schaue (und natürlich noch im Dezember darüber berichten werde), mühe ich mich natürlich ansonsten nach Kräften, auch noch ein paar Lücken zu schließen, was andere Veröffentlichungen aus dem Star-Wars-Kosmos angeht und diesmal ist meine Wahl eben auf Star Wars Jedi: Fallen Order – Der dunkle Tempel gefallen. Gleichwohl es sich offiziell um die "Vorgeschichte zum Videogame" handelt, kann ich nunmehr nach der Lektüre bekräftigen, dass es mitnichten vonnöten ist, das Spiel gespielt zu haben oder mit dessen Handlung vertraut zu sein, um nicht dennoch Freude an dem Band haben zu können. Die Verbindungen zum Spiel Jedi: Fallen Order scheinen mir auch eher marginaler Natur zu sein und der Protagonist, den man im Spiel steuert, tritt hier erst gar nicht in Erscheinung, dafür aber Cere Junda, eine Jedi, die ihm bei seinen Abenteuern zur Seite steht. Um deren erste Schritte oder zumindest einen gewichtigen Auftrag geht es nun also in dem fünf Einzelhefte umfassenden Sammelband, in dem natürlich auch ihr Meister Eno Cordova nicht fehlen darf.

Ausschnitt aus Star Wars Jedi: Fallen Order - Der dunkle Tempel | © Panini
© Panini

Wir haben hier also die klassische Jedi-nebst-Padawan-Konstellation und in dieser Hinsicht macht der Band wenig anders oder innovativer, als es das bei Geschichten der Fall ist, die sich beispielsweise um Qui-Gon und den jungen Obi-Wan oder alternativ Obi-Wan und Anakin drehen, um nur die zwei prominentesten Beispiele zu nennen. Um nun also überhaupt eine Verbindung zum Videospiel herstellen zu können, ist einerseits der Umstand vonnöten, dass man Cere Junda – wenn auch viele Jahre später – im Spiel begegnet und im Fall von Jedi: Fallen Order – Der dunkle Tempel das Ganze um eine Rahmenhandlung angereichert wird, welche die Zweite Schwester, eine von Vader ausgebildete Inquisitorin, in Erscheinung treten lässt. Ansonsten fügt die Rahmenhandlung allerdings dem Geschilderten nichts hinzu und ist eben lediglich Mittel zum Zweck, die Miniserie gewinnbringend an den Mann – oder die Frau – zu bringen. Da wäre sicherlich mehr drin gewesen, auch wenn mich Spiele-Kenner gerne darüber belehren dürfen, dass die (dürftige) Nebenhandlung um die Zweite Schwester womöglich doch mehr mit dem Spielegeschehen verzahnt ist, als ich das vermuten würde.

Fernab dessen ist das Ganze aber angenehm schnittig und abwechslungsreich inszeniert, so dass man jetzt zwar nicht davon sprechen kann, ein ungemein lohnendes oder gar essentielles Prequel zum Spiel geliefert zu bekommen, aber durchaus eine rundherum solide, unterhaltsame Story aus dem reichhaltigen Kosmos des Franchise, die sich nun eben zwei Jedi widmet, mit denen man – oder zumindest ich – bislang keine Berührung hatte. Wenn sich Autor Matthew Rosenberg die Rahmenhandlung theoretisch auch hätte sprechen können, überzeugt der Rest der jeweiligen Hefte dafür umso mehr, zumal sie mich auch optisch anzusprechen wussten und mir beispielsweise besser gefallen haben als das Cover, derweil es ja sonst eigentlich immer umgekehrt ist und man sich bei den Cover-Zeichnungen ganz besondere Mühe gibt. Für die Zeichnungen selbst zeichnen hier nun Paolo Villanelli und Ruarí Coleman verantwortlich, die mit dynamischem und detailreichen Stil zu punkten wissen, zumal auch die Welt von Ontotho optisch einige gelungene Alleinstellungsmerkmale aufweist wie etwa rötlich schimmernden Schnee, der allerdings dummerweise giftig ist.

Ausschnitt aus Star Wars Jedi: Fallen Order - Der dunkle Tempel | © Panini
© Panini

Aber auch dramaturgisch gibt sich Star Wars Jedi: Fallen Order – Der dunkle Tempel keine Blöße und wartet speziell im letzten Drittel mit einigen netten Twists auf, während ansonsten natürlich das klassische Jedi-Dilemma vorherrschend ist, wem man glauben und trauen sollte, auf wessen Seite sich die Republik schlagen sollte und wer die Ankunft der Jedi nur zu seinem eigenen Vorteil auszunutzen gedenkt. Auch hier also eine klassische Fehde, wie sie innerhalb des Kanons schon dutzende Male vorgekommen ist, aber eben immerhin gelungen dargeboten. Ob jetzt speziell Spiele-Fans mit diesem Band besonders glücklich würden, wage ich nicht zu beurteilen, kann aber zumindest festhalten, dass man hier auch als Leser zuschlagen kann, wenn man besagtes Spiel eben nicht gespielt hat und nicht gedenkt, dies so bald zu ändern.

Fazit & Wertung:

Mit Star Wars Jedi: Fallen Order – Der dunkle Tempel inszenieren Matthew Rosenberg, Paolo Villanelli und Ruarí Coleman eine in sich abgeschlossene Miniserie, die dem Vernehmen nach die Vorgeschichte zum erfolgreichen Videospiel bilden soll, wobei die wirklichen Anknüpfungspunkte eher marginal sind und ebenso gut hätten ausgespart werden können. Dramaturgisch wird eine klassische Jedi-Geschichte zu Zeiten der Republik zum Besten gegeben, die allerdings vermag im Rahmen ihrer Möglichkeiten durchaus zu gefallen und unterhalten, zumal der Band auch optisch sehr gelungen ist.

7 von 10 Geheimnissen eines vergessenen Tempels

Star Wars Jedi: Fallen Order – Der dunkle Tempel

  • Geheimnisse eines vergessenen Tempels - 7/10
    7/10

Fazit & Wertung:

Mit Star Wars Jedi: Fallen Order – Der dunkle Tempel inszenieren Matthew Rosenberg, Paolo Villanelli und Ruarí Coleman eine in sich abgeschlossene Miniserie, die dem Vernehmen nach die Vorgeschichte zum erfolgreichen Videospiel bilden soll, wobei die wirklichen Anknüpfungspunkte eher marginal sind und ebenso gut hätten ausgespart werden können. Dramaturgisch wird eine klassische Jedi-Geschichte zu Zeiten der Republik zum Besten gegeben, die allerdings vermag im Rahmen ihrer Möglichkeiten durchaus zu gefallen und unterhalten, zumal der Band auch optisch sehr gelungen ist.

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Star Wars Jedi: Fallen Order – Der dunkle Tempel ist am 23.06.2020 im Panini Verlag erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über den nachfolgenden Link und unterstützt damit das Medienjournal!

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