Review: Mercy 2: Die Jäger, die Blumen und das Blut (Graphic Novel)

Nachdem ich mich zuletzt ja ein wenig zurückgehalten habe mit meinen Rezensionen, gilt es im neuen Jahr nun wieder vollends durchzustarten und dazu gehört logischerweise auch die montägige Graphic-Novel-Review, die noch dazu prompt mit einem Highlight aufwartet.

Mercy
Band 2
Die Jäger, die Blumen und das Blut

Mercy 2: I Cacciatori, I Fiorie el il Sangue, IT 2020, 76 Seiten

Mercy 2: Die Jäger, die Blumen und das Blut | © Panini
© Panini

Autorin:
Mirka Andolfo
Zeichnerin:
Mirka Andolfo

Verlag (D):
Panini Verlag
ISBN:
978-3-741-61948-9

Genre:
Mystery | Fantasy | Horror

 

Inhalt:

Die mysteriöse Lady Hellaine und ihr distinguierter Begleiter und Butler Goodwill verfolgen im Städtchen Woodsburgh weiter ihre undurchsichtigen Pläne, die langsam aber sicher Gestalt annehmen, derweil sich eine Gruppe Jäger der Ortschaft nähert, die mehr über die widernatürliche Herkunft und das Wesen der Lady zu wissen scheinen, während die Bewohner des Ortes noch immer weitestgehend im Dunkeln tappen, auch wenn sich vereinzelte Verdachtsmomente ergeben. Derweil kommt Lady Hellaine selbst alsbald den Geheimnissen rund um Woodsburgh auf die Spur, denn bereits vor ihrer Ankunft hatten die Bewohner mit einer rätselhaften wie blutrünstigen Gestalt zu schaffen, die sich ihr alsbald zu erkennen geben wird…

Rezension:

Beinahe ein Dreivierteljahr musste man warten, bevor nach dem rätselhaften wie faszinierenden Reihenauftakt Die Dame, die Kälte und der Teufel nun endlich dessen Nachfolger Mercy 2: Die Jäger, die Blumen und das Blut erschienen ist, der leider erneut viel zu knapp ausfällt, aber immerhin die lang ersehnte Fortsetzung und auch einige Antworten für die von Mirka Andolfo ersonnene und bebilderte Geschichte liefert. Die hat es einmal mehr in sich, was speziell für den visuell gelungenen, düsteren, aber auch märchenhaften, ja phantasmagorischen Stil gilt, nunmehr aber auch und vermehrt für die dramaturgische Qualität. Denn zugegebenermaßen habe ich den Auftaktband doch mit einigen Vorschusslorbeeren bedacht, derweil nach nicht einmal siebzig Seiten noch kaum abzusehen war, wohin die Geschichte sich entwickeln würde, so dass man im Grunde etwas ratlos zurückblieb.

Das ändert sich hier nun rasch und Andolfo verfolgt ihre Story konsequent weiter, spart sich aber diesmal nicht den einen oder anderen erhellenden Zusammenhang, der zumindest einen groben Masterplan hinter dem Ganzen erkennen lässt. Das gilt speziell für Lady Hellaine, die zuletzt noch etwas blass wirkte und merklich unter der Fuchtel ihres angeblichen Butlers Goodwill stand, derweil sie hier dann doch deutlich mehr zu tun bekommt, als nur hübsch auszusehen. Beinahe paradox, wie sehr sich hier dramaturgische Konzeption und die persönliche Empfindung gleichen, denn tatsächlich war im ersten Band noch alles darauf ausgelegt, dass die (vornehmlich männliche) Bevölkerung von Woodsburgh auf die Lady mit der vornehmen Blässe aufmerksam wird, derweil sie sich hier nicht nur von der Funktion, sondern auch gegenüber ihrem Aufpasser emanzipiert.

Und auch wer sich gefragt haben mag, was es mit den rätselhaften Jägern auf sich haben mag, bekommt hier Antworten geliefert, derweil freilich noch reichlich im Dunklen und Verborgenen bleibt und sich unmittelbar neue Rätsel auftun, die einen entsprechend – erneut nach knapp siebzig, viel zu schnell konsumierten Seiten – der Fortsetzung wieder entgegenfiebern lassen, denn so erhellend manches sein mag, so rätselhaft bleibt auch Mercy 2: Die Jäger, die Blumen und das Blut im Großen und Ganzen. Nun allerdings bin ich mehr denn je guter Dinge, dass Mirka Andolfo die Geschichte auch weiterhin ähnlich gelungen wird fortführen können, während ich im selben Atemzug hoffe, dass die Reihe nicht etwa "nur" als Trilogie von ihr konzipiert worden ist, denn das würde schließlich bedeuten, dass sich die Geschichte bereits auf ihrem Zenit befindet. Das wäre schade, denn so gelungen das Flair, die Düsternis und ja, auch die reichlich expliziten Gewaltexzesse sein mögen, offenbart sich doch ein Potential in der Story, das sich mit zwei finalen Kapiteln kaum ausreizen ließe.

Fazit & Wertung:

Mirka Andolfo bleibt sich in Mercy 2: Die Jäger, die Blumen und das Blut dahingehend treu, einen rundherum gelungenen Mix aus Mystery und brachialem Horror zu kredenzen, der mit bestechender Schönheit punktet und trotz der inszenierten Gräuel eine Art märchenhaftes Flair entfaltet. Auch erzählerisch aber ist der Band ein Gewinn, denn während man nach dem Auftakt noch weitestgehend ahnungslos zurückgelassen wurde, liefert diese zweite Band nun auch endlich erste Antworten und Zusammenhänge.

8,5 von 10 Geheimnissen einer mysteriösen Frau

Mercy 2: Die Jäger, die Blumen und das Blut

  • Geheimnisse einer mysteriösen Frau - 8.5/10
    8.5/10

Fazit & Wertung:

Mirka Andolfo bleibt sich in Mercy 2: Die Jäger, die Blumen und das Blut dahingehend treu, einen rundherum gelungenen Mix aus Mystery und brachialem Horror zu kredenzen, der mit bestechender Schönheit punktet und trotz der inszenierten Gräuel eine Art märchenhaftes Flair entfaltet. Auch erzählerisch aber ist der Band ein Gewinn, denn während man nach dem Auftakt noch weitestgehend ahnungslos zurückgelassen wurde, liefert diese zweite Band nun auch endlich erste Antworten und Zusammenhänge.

8.5/10
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Mercy 2: Die Jäger, die Blumen und das Blut ist am 17.11.2020 im Panini Verlag erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über den nachfolgenden Link und unterstützt damit das Medienjournal!

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