Review: Star Wars: Galaxy’s Edge – Außenposten Black Spire | Delilah S. Dawson (Buch)

Das Star Wars Universum

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Und da wäre ich auch schon wieder und behellige euch mit einem meiner liebsten Themen, auch wenn ich hier natürlich – wie sonst auch überall – massiv ins Hintertreffen geraten bin. Wird aber natürlich über kurz oder lang alles wieder werden, da bin ich mir sicher.

Star Wars
Galaxy’s Edge – Außenposten Black Spire

Star Wars: Galaxy’s Edge – Black Spire, USA 2019, 544 Seiten

Star Wars: Galaxy’s Edge - Außenposten Black Spire von Delilah S. Dawson | © Blanvalet
© Blanvalet

Autorin:
Delilah S. Dawson
Übersetzer:
Andreas Kasprzak

Verlag (D):
Blanvalet
ISBN:
978-3-7341-6256-5

Genre:
Abenteuer | Science-Fiction | Action

 

Inhalt:

Leia musterte sie weiter. »Ich hätte Ihnen keinen Vorwurf gemacht, wären Sie nach den Geschehnissen auf der Absolution für ein paar Wochen verschwunden. Sie wurden vom Feind gefangen genommen, Vi. Gefoltert. Geschlagen. Mit Stromschlägen malträtiert. Ich habe den medizinischen Bericht gelesen. Sie können es herunterspielen, falls Sie möchten, aber so etwas verändert einen. Glauben Sie mir, ich spreche aus Erfahrung.«

Agentin Vi Moradi wird von Leia damit betraut, eine Widerstandsbasis auf dem entlegenen Batuu zu errichten. Als klänge diese Aufgabe nicht schon trivial genug, soll sie aber zu allem Überfluss mit Archex zusammenarbeiten, bei dem es sich um den ehemaligen Captain Cardinal handelt, dem Vi zeitweise auf Gedeih und Verderb ausgeliefert war, bevor es ihr gelang, ihn von der alles durchdringenden Bosheit der Ersten Ordnung zu überzeugen. Das bedeutet mitnichten, dass Archex sich nun dem Widerstand zugehörig fühlt, doch ist man durchaus gewillt, Leias Willen Folge zu leisten. Die Expedition allerdings steht unter einem schlechten Stern und das Schiff der beiden stürzt ab. Baumaterialien und Proviant werden ihnen geraubt und so findet sich Vi allein auf einem fremden Planeten wieder, lediglich begleitet von einem alten Widersacher, dem seine körperlichen wie seelischen Wunden schwer zu schaffen machen. Mangels Alternativen begibt sich Vi zum nahegelegenen Außenposten namens Black Spire, gewillt, jeden Job anzunehmen, der ihr Credits oder hilfreiche Utensilien verschaffen könnte…

Rezension:

Nachdem der Roman Galaxy’s Edge – Außenposten Black Spire ursprünglich ja schon im vergangenen Jahr hierzulande erscheinen sollte, wirkt es auch hier ein wenig so, als wäre ihm gewissermaßen das Momentum verloren gegangen, denn insbesondere das Galaxy’s-Edge-Label lässt ja schon erkennen, dass es sich um Werbung für den Disney-Themenpark handelt und der wurde eben bereits 2019 veröffentlicht, als auch die englische Originalausgabe der Geschichte von Delilah S. Dawson erschien. Die kennt man bereits, wenn man sich ein wenig bei den Star-Wars-Romanen im "neuen" Kanon umtut, doch die Überraschung und das Gelungene hieran ist, dass Dawson mit dem vorliegenden Buch eine Art Quasi-Fortsetzung zu Phasma kreiert, denn sowohl Widerstands-Agentin Vi Moradi als auch den nunmehr geläuterten Captain Cardinal, der nunmehr zu seinem "bürgerlichen" Namen Archex zurückgekehrt ist, kennt man bereits. Ich für meinen Teil habe mich über das Wiedersehen sehr gefreut, zumal das angespannte Verhältnis der beiden zueinander – es prägt, wenn man sich beim Foltern kennenlernt – durchaus für spannende Charaktermomente und differenziert-ambivalente Blickwinkel zu sprechen schien.

Sie hatte etwas in Captain Cardinal gesehen, was sie für unmöglich gehalten hatte: einen guten Mann, der mit ganzem Herzen an die Erste Ordnung glaubte. Nur durch diese Güte hatte sie ihn bekehren können; nicht dass sie ihn zu einem Anhänger des Widerstands gemacht hätte, nein, aber sie hatte ihm zumindest die Lügen der Ersten Ordnung aufgezeigt.

Und anfänglich ist es genauso, dass Vi und Archex sich misstrauisch beäugen und im übertragenen Sinne umkreisen, nicht ganz sicher, inwieweit dem Gegenüber zu trauen ist und ob man wirklich auf engstem Raum koexistieren kann. Dann aber nähert man sich dem Planeten Batuu und es wird generisch, denn natürlich verhält es sich so, dass die beiden von Leia entsandten und mit dem Aufbau eines Rebellenstützpunkts Betrauten nicht einfach auf dem Planeten landen, sondern eine fast schon obligatorische Bruchlandung hinlegen. Es versteht sich von selbst, dass danach auch noch sämtlicher Proviant nebst Materialien und Utensilien entwendet werden. Und plötzlich entwickelt sich Außenposten Black Spire leider in eine eher langweilige, generische Richtung, denn nicht nur, dass Vi allein in Richtung Außenposten aufbricht und dort erst einmal diverse Aufgaben zu erfüllen hat, um zu Geld und Material zu kommen, wird Archex zunehmend an den Rand gedrängt und von Dawson zeitweilig kaum noch beachtet.

Das wird schlimmer, wenn sich dann doch die ersten Rekruten für den Widerstand finden, denn auch hier wird Archex quasi auf dem Abstellgleis belassen, obwohl doch der Umstand, dass er einst selbst Teil der Ersten Ordnung war, die anderen davon aber nichts wissen, so immens viel Potential geboten hätte. Letztendlich stellt sich beinahe die Frage, warum die Autorin ihn überhaupt erneut aufgegriffen hat, denn von ein paar Schlüsselmomenten und vielversprechenden Ansätzen abgesehen hätte die Story auch ohne ihn funktioniert, ohne dieses schale Gefühl der enttäuschten Erwartungen mit sich zu bringen. Nicht falsch verstehen, der Roman liest sich durchweg kurzweilig und ist zuweilen dann doch wieder überraschend und überraschend abwechslungsreich, aber es wird schon einiges an Potential vertan, während man sich im Gegenzug redlich müht, auch nur ja jede Attraktion und Lokalität des Themenparks zu benennen und zu bewerben, ob es sich dabei um Oga’s Cantina, Ronto Roasters oder Savi’s Workshop handelt. Das nimmt dann doch zuweilen Überhand, zumal man im Mittelteil durchaus das Gefühl hat, der rote Faden bestünde aus einer Aneinanderreihung von Aufgaben, die geradewegs einem ziemlich uninspirierten Computerspiel entstammen könnten (Bringe mir das geheimnisvolle Artefakt aus den gefährlichen Ruinen und ich gebe dir was du brauchst, um einen Stützpunkt zu bauen).

Die Sterne zogen sich wieder zu Punkten zusammen, und in ihrer Mitte schimmerte Batuu, ein Juwel vor dem indigoblauen Vorhang der Unendlichkeit. Der Planet wirkte ebenso schön und natürlich und langweilig wie Cerea. Jenseits davon lag der Wilde Raum mit all seinen unerforschten Welten und mysteriösen Sternen.
»Das ist dann wohl unser neues Zuhause«, murmelte sie.
»Ich werde hier nur bleiben, bis General Organa eine neue Aufgabe für mich hat«, erklärte Peka. »Die natürliche Luftfeuchtigkeit ist nicht gut für meine Sensoren.«

Zeitweise hat das zwar sogar einen gewissen kruden Charme, aber da ist man doch durchaus Besseres von der Autorin gewohnt und ich kann mir schon gut vorstellen, dass man zugunsten der Werbewirkung eines Galaxy’s-Edge-Romans verstärkten Wert darauf gelegt hat, dass eben die Örtlichkeiten (und Angebote) entsprechend präsent in Szene gesetzt werden. Subtiler wäre das Ganze natürlich schöner gewesen und dramaturgisch hätte Dawson aus dem Spannungsgeflecht zwischen Vi und Archex deutlich mehr machen können, aber zumindest gelingt ihr im letzten Drittel dann doch noch eine überzeugende Wende, so dass ich mit dem "Finale" dann wieder gut leben kann. Dennoch wirkt der ganze Plot schon reichlich aufgesetzt und an den Haaren herbeigezogen, wie man fairerweise einräumen muss, doch sofern man nicht zu genau hinschaut, kann man zumindest ein paar durchaus kurzweilige und unterhaltsame Stunden auf Batuu verbringen.

Fazit & Wertung:

Einerseits geht Delilah S. Dawson in Star Wars: Galaxy’s Edge – Außenposten Black Spire einen spannenden Weg, bereits etablierte Charaktere erneut in Erscheinung treten zu lassen, macht dann aber andererseits leider eher wenig aus dieser vielversprechenden Prämisse. Darüber hinaus wirken Plot und Dramaturgie zuweilen sehr grobschlächtig zusammengezimmert, um nur ja jede Attraktion des namensgebenden Themenparks prestigeträchtig in Szene setzen zu können. Hier wäre ein stärkerer Fokus aufs Storytelling wünschenswert gewesen, zumal die Autorin ja grundsätzlich mit zwei überaus spannenden Protagonisten aufwartet.

6,5 von 10 Abenteuer am Rande der Galaxis

Star Wars: Galaxy’s Edge - Außenposten Black Spire

  • Abenteuer am Rande der Galaxis - 6.5/10
    6.5/10

Fazit & Wertung:

Einerseits geht Delilah S. Dawson in Star Wars: Galaxy’s Edge - Außenposten Black Spire einen spannenden Weg, bereits etablierte Charaktere erneut in Erscheinung treten zu lassen, macht dann aber andererseits leider eher wenig aus dieser vielversprechenden Prämisse. Darüber hinaus wirken Plot und Dramaturgie zuweilen sehr grobschlächtig zusammengezimmert, um nur ja jede Attraktion des namensgebenden Themenparks prestigeträchtig in Szene setzen zu können. Hier wäre ein stärkerer Fokus aufs Storytelling wünschenswert gewesen, zumal die Autorin ja grundsätzlich mit zwei überaus spannenden Protagonisten aufwartet.

6.5/10
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Weitere Details zum Buch und der Autorin findet ihr auf der Seite von Blanvalet. Dort findet sich übrigens auch eine Leseprobe.

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Star Wars: Galaxy’s Edge – Außenposten Black Spire ist am 20.09.21 im Blanvalet Verlag erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über den nachfolgenden Link und unterstützt damit das Medienjournal!

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