Review: Star Wars: Doktor Aphra II: Der Auftrag (Graphic Novel)

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Heute vergleichsweise wenig weitschweifende Worte zu einem weiteren Band um Chelli Aphra, die sich in gewohnter Manier auch diesmal wieder in die Bredouille bringt.

Star Wars: Doktor Aphra II
Der Auftrag

Star Wars: Doctor Aphra II: The Engine Job (#6-10), USA 2020 112 Seiten

© Panini

Inhalt:

Nachdem Aphra nur kurze Zeit zuvor mehr oder minder gezwungenermaßen Ronan Tagge in die Luft gesprengt hat, entsendet dessen Tante Domina eine ganze Schar Kopfgeldjäger, um Doktor Aphra dingfest zu machen. Dabei will sie ihr gar nicht einmal unbedingt ans Leder für den Mord an Ronan, sondern will die gleichermaßen windige und findige Archäologin in ihren Diensten wissen, um einen Antrieb zu beschaffen, der, sollte er der Konkurrenz in die Hände fallen, der Tagge Corporation beträchtlichen, wirtschaftlichen Schaden zufügen könnte. Um den Auftrag zu erfüllen, versucht Aphra alsbald, Sana Starros mit an Bord zu holen. Die allerdings ist zunächst mehr als ungehalten in Bezug auf das unverhoffte Wiedersehen…

Rezension:

Der nunmehr zweite Band der neuen Serie um die bislang schillerndste Neuerfindung des neuen Kanons beginnt in geradezu klassischer Manier so, wie man Doktor Chelli Aphra eigentlich die meiste Zeit erlebt, nämlich auf der Flucht und mit einem flotten Spruch auf den Lippen. Erst langsam wird klar, warum sie sich schon wieder in einer derart brenzligen Situation befindet, doch ist das ohnehin erst der Auftakt für ihren eigentlichen Auftrag, einen ominösen Antrieb zu beschaffen, der – wenig verwunderlich – dann auch prompt wieder einen Querverweis auf "Die Hohe Republik" enthält. Entsprechend pragmatisch ist der Band dann auch schlicht Doktor Aphra II: Der Auftrag betitelt und so kommt man nicht umhin zu bemerken, dass im Grunde das erste der enthaltenen Hefte – also Aphra auf der Flucht vor garstigen Kopfgeldjägern – lediglich Füllwerk ist.

Das soll jetzt nicht ungebändigt negativ klingen, doch hatte ich zu Beginn des Bandes durchaus leichte Ermüdungserscheinungen, weil man es eben mitnichten zum ersten Mal erlebt, dass sich Chelli aus einer aussichtslos erscheinenden Situation heraus zu lavieren versucht und dabei ihre Kontrahenten mit ihrer flapsigen Art noch mehr gegen sich aufbringt. Das ist immer noch unterhaltsam, aber erzählerisch reichlich dünn, was sich dann zum Glück relativiert, als Aphra auf Domina Tagge trifft, denn von hier aus schwingt sich Der Auftrag zu erzählerischen Höhen auf. Durchweg begeistern konnte mich der Band zwar nicht, doch schiebe ich das zu Teilen auch auf die Optik, denn hier war ich von so manchem Vertreter der ersten Heftreihe um Aphra eben mehr als verwöhnt und da kommt dann das hier verpflichtete Trio eben nicht einmal annähernd heran. Nicht, dass Ray-Anthony Height, Robert Gill und Minkyu Jung keinen zufriedenstellenden Job erledigen würden, doch entspricht ihr Stil nicht so sehr meinem Geschmack, wie ich es mir wünschen würde, auch wenn das Gezeigte mitnichten schlecht oder gar schlampig wirkt.

Erzählerisch hingegen vermag Alyssa Wong nach dem etwas redundanten Start durchaus zu überzeugen und punktet wieder mit schmissig inszenierter Story, die nicht nur dank der Hauptfigur, sondern auch der allgemeinen Ausgestaltung und reichlich Situationskomik zu überzeugen weiß. Insbesondere das mehr oder minder unfreiwillige Team-up von Chelli und Sana Starros weiß hier zu gefallen, während mich ansonsten aber die neue Heftreihe noch nicht so sehr zu überzeugen weiß wie die erste. Dennoch macht natürlich auch Doktor Aphra II: Der Auftrag wieder eine gute Figur, verspricht Kurzweil, Unterhaltung und Action, während auch hier nun auf das anstehende Crossover Krieg der Kopfgeldjäger eingestimmt wird, zu dem im Grunde auch schon das One-Shot Die Jagd gehört. In dem Kontext gibt es dann auch einen Nebenhandlungsstrang, dessen wirklicher Sinn sich erst gegen Ende erschließt, auch wenn es bis dahin ein paar schöne Querverweise auf andere Star-Wars-Werke gibt.

Star Wars: Doktor Aphra II: Der Auftrag ist am 23.11.21 im Panini Verlag erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über den nachfolgenden Link und unterstützt damit das Medienjournal!