Review: Star Wars: Doktor Aphra III: Die Jagd (Graphic Novel)

Das Star Wars Universum

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Zwar nicht der klassische Tag für eine Comic-Rezension, aber daran halte ich mich ja schon länger nicht mehr und es tut ja auch überhaupt nicht not, sich da allzu sehr dran aufzuhängen.

Krieg der Kopfgeldjäger

Star Wars: Doktor Aphra III
Die Jagd

Star Wars: Doctor Aphra III: War of the Bounty Hunters (#11-15), USA 2021, 120 Seiten

Star Wars: Doktor Aphra III: Die Jagd | © Panini
© Panini

Autorin:
Alyssa Wong
Zeichner:
Minkyu Jung
Federico Sabbatini (#14)

Verlag (D):
Panini Verlag
ISBN:
978-3-741-62817-7

Genre:
Abenteuer | Science-Fiction | Action

 

Inhalt:

Noch immer gezwungen, für Domina Tagge zu arbeiten, sind Chellie Aphra und Sana Starros mit der Volt Cobra unterwegs, um Tagges Cousin Ebann Drake ausfindig zu machen. Der scheint auf der alsbald ausfindig gemachten Opal Empress ein rauschendes Fest gefeiert zu haben, doch als Chelli und Sana an Bord gehen, finden sie nur noch die Leichen der Schiffsinsassen, inklusive Ebann. Nach einer kurzen Auseinandersetzung mit dem hinzugekommenen Kopfgeldjäger Durge erstatten die beiden notgedrungen an ihre Auftraggeberin Bericht, doch können sie etwas zur Beschwichtigung vorweisen: An Bord hat Aphra nämlich die Einladung zu einer Auktion gefunden, die anscheinend von Crimson Dawn ausgerichtet wird und den in Karbonit gefrorenen Han Solo meistbietend an den Mann zu bringen sucht. So befiehlt Domina den beiden, die Auktion auszuspionieren und getarnt mischen sie sich alsbald unter die Gäste an Bord der Vermillion. Noch ahnt Aphra nicht, dass auch ihre Nemesis Vader sich dort einfinden wird, geschweige denn, welche Gefahren und Überraschungen sich noch im Flaggschiff von Crimson Dawn verbergen…

Rezension:

Wenn mich nicht alles täuscht, müsste ich nun mit Star Wars: Doktor Aphra III: Die Jagd den großangelegten Krieg der Kopfgeldjäger aus allen Perspektiven erlebt und beleuchtet haben, was dann tatsächlich auch erst einmal langt, denn auch wenn sich hier viele neue, unbekannte Dinge ereignen – bei der Auktion und in der Miniserie an sich hat Aphra ja eine sehr untergeordnete Rolle gespielt – bin ich auch froh, demnächst neue Geschichten erleben zu können, die über den etablierten Zeithorizont bis zu Solos Ankunft in Jabbas Palast hinausgehen. Das soll nicht heißen, dass Idee und Story des von Charles Soule übergeordnet betreuten Crossovers schlecht gewesen wären, doch nach nunmehr fünf Perspektiven ist dann auch einfach mal gut, auch wenn die Geschichte rund um Crimson Dawn ja tatsächlich hier noch in ihren Anfängen steckt. Zunächst einmal galt es aber auch hier natürlich, Gründe zu finden, wie es Aphra auf die Vermillion verschlagen könnte und wie man das zu inszenieren gedenkt, steht sie schließlich neuerdings in den Diensten von Domina Tagge. Das gelingt hier mit der Episode auf der Opal Empress ausnehmend gut, denn nicht nur funktioniert das Ganze als überzeugender One-Shot, sondern bringt auch den Legends-Charakter Durge zurück und liefert als Auftakt zur eigentlichen Geschichte alles Nötige, um Chelli und Sana zu ihrem neuen Einsatzort zu lotsen.

Dort treffen wir zunächst auf viel Altbekanntes, denn während beispielsweise die Rebellen einiges bei der "Anfahrt" an Strapazen in Kauf nehmen müssen, reisen Chelli und Sana recht unbescholten, sondern nur leicht getarnt an und mischen sich mühelos unter das Verbrechervolk, das sich an Bord der Vermillion tummelt. Parallel dazu wird auch die Geschichte der Kopfgeldjäger Just Lucky und Ariole Yu weitererzählt, die ebenfalls mit eigenem Auftrag in Richtung Auktion unterwegs sind und deren Weg sich unweigerlich mit dem von Aphra und Starros kreuzen wird, wie man früh ahnt, was sich dann freilich auch bewahrheitet. Dramaturgisch ist Doktor Aphra III: Die Jagd dann auch die meiste Zeit nicht so wirklich überraschend, doch da, wo es drauf ankommt – im Finale! –, lässt es Alyssa Wong noch einmal gehörig krachen und überrascht mit einem Artefakt, das uns wohl noch länger beschäftigen wird, weshalb ihm auch verziehen sei, dass es recht plump aus dem Hut gezaubert wirkt, wie es da zufällig zur rechten Zeit am rechten Ort rumliegt, aber mehr spoilern möchte ich gar nicht.

Ansonsten gefällt wie stets Aphras schneidige und oft flapsige Art und damit auch die Art und Weise, wie sie sich in recht unkonventioneller Form unweigerlich auftretenden Problemen widmet, auch wenn ich einmal mehr unterstreichen möchte, dass mir die erste Doktor-Aphra-Heftserie insbesondere der von Simon Spurrier geschriebene Run, grundsätzlich deutlich besser gefallen hat. Dennoch macht die Serie sich langsam und auch optisch weiß das Geschehen von Die Jagd zu gefallen, zumal hier mit Minkyu Jung eine neue Stetigkeit etabliert wird. Keine Regel ohne Ausnahme gilt aber auch hier, so dass Einzelheft Nummer 14 von Federico Sabbatini gestaltet worden ist und – in meinen Augen – zeigt, wie es nicht geht, denn mit dem leicht von Anime inspirierten Stil mit übertriebener Mimik und Sternchen in den Augen konnte ich mich so gar nicht anfreunden, zumal es die Ernsthaftigkeit mancher Szene hier regelrecht demontiert. Das Gastspiel wähnt zum Glück aber nur kurz und so kann ich doch grundsätzlich festhalten, dass mir der Band auch optisch die meiste Zeit gefällt.

Was ebenfalls gefällt, ist die obligatorische Cover-Galerie am Ende des Bandes und natürlich die Tatsache, dass man auch hier mit Fug und Recht behaupten kann, dass Star Wars: Doktor Aphra III eben einerseits als Teil des Crossovers oder Events überzeugt, es andererseits aber eben auch nicht versäumt, die eigene Story voranzutreiben, auch wenn die natürlich hier hat hintenanstehen müssen. Dafür gibt es aber mit dem oben bereits erwähnten Artefakt eine neue und spannende Wendung, die unheilvolle Schatten vorauswirft und wer das Cover des Nachfolgebandes schon einmal gesehen hat, kann sich vorstellen, dass ich auch hier mehr als gespannt bin, wie die Geschichte sich weiterentwickeln wird!

Fazit & Wertung:

Auch Star Wars: Doktor Aphra III: Die Jagd macht als Teil des Events Krieg der Kopfgeldjäger eine gute Figur und schafft es, parallel zur Haupthandlung auch die eigene Story voranzutreiben, die angenehm verdichtet und spannungsreich geschildert wird. Optisch gibt es zwar einen kleineren Durchhänger, aber das lässt sich durchaus verschmerzen (und ist am Ende auch Geschmackssache).

7,5 von 10 erbeuteten Artefakten

Star Wars: Doktor Aphra III: Die Jagd

  • Erbeutete Artefakte - 7.5/10
    7.5/10

Fazit & Wertung:

Auch Star Wars: Doktor Aphra III: Die Jagd macht als Teil des Events Krieg der Kopfgeldjäger eine gute Figur und schafft es, parallel zur Haupthandlung auch die eigene Story voranzutreiben, die angenehm verdichtet und spannungsreich geschildert wird. Optisch gibt es zwar einen kleineren Durchhänger, aber das lässt sich durchaus verschmerzen (und ist am Ende auch Geschmackssache).

7.5/10
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Star Wars: Doktor Aphra III: Die Jagd ist am 22.03.22 im Panini Verlag erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über den nachfolgenden Link und unterstützt damit das Medienjournal!

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