Weiter geht die wilde Fahrt und weil ich unerwartet a) noch wach war und b) die Montagsfrage doch vergleichsweise früh online gegangen ist, wird die nun zu ebenfalls unerwartet früher Stunde ebenfalls noch beackert. Viel Spaß bei der hoffentlich unterhaltsamen Lektüre und einen guten Wochenstart.
Frühere Antworten finden sich in meinem Montagsfragen-Archiv. Die aktuelle Montagsfrage findet sich beim Buchfresserchen und lautet in dieser Woche
Bist du jemand, der seinen Buchbestand regelmäßig ausmistet,
oder behältst du lieber alle deine Bücher?
Wieder einmal eine Montagsfrage voll und ganz nach meinem Geschmack! Zunächst einmal muss man da ganz klar differenzieren zwischen Büchern, die ich in meiner Kindheit und Jugend gelesen habe und in etwa denen, die ich mir in den letzten circa zehn Jahren zugelegt habe, denn nach dieser gar nicht mal so kritischen Kategorisierung bemisst sich in etwa, ob ein Buch einen Platz bei mir im Regal verdient oder eben nicht. Beispielsweise habe ich in jungen Jahren sehr gerne Bücher von Wolfgang Hohlbein gelesen, doch brauche ich die in gesammelter Form nicht mehr unbedingt im Regal, sind die Geschichten schließlich im Großen und Ganzen auch recht generisch und verleiten nicht unbedingt dazu, noch einmal einen Blick hineinzuwerfen. Anders sieht es da natürlich beispielsweise mit meinen im zarten Alter von etwa dreizehn Jahren erworbenen Bänden von Der Herr der Ringe aus, die selbstredend einen festen Platz im Regal verdient haben, ebenso wie die weiteren Bücher des Herrn Tolkien, die mich nun schon seit anderthalb Jahrzehnten begleiten. Ebenfalls nicht missen möchte ich in diesem Zusammenhang die Bücher meines sich speziell während der Pubertät herausbildenden Geschmacks, namentlich die zahlreichen Taschenbuchausgaben der Werke von Bret Easton Ellis, Chuck Palahniuk, Mark Lindquist, Jack Kerouac, Allen Ginsberg und William S. Burroughs.
Von diesem Punkt ausgehend habe ich natürlich derweil speziell Joe R. Lansdale, Don Winslow, Ken Bruen, Ryan David Jahn oder eben Fantasy-Autoren wie George R. R. Martin oder auch Steven Erikson für mich entdeckt und käme auch hier nie auf die Idee, die gesammelte Werke aufzubrechen und auch nur eines der mühsam zusammengetragenen Bücher wegzugeben. In der Beziehung bin ich dann – genauso wie bei Filmen, die auch in überwiegendem Maße meinem Fundus einverleibt werden – ein unverbesserlicher Sammler und nenne daher auch vier laufende Schrankmeter mein Eigen, in denen sich meine gesammelten Schätze finden, wobei ich hier sowohl von Büchern als auch Filmen, Serien und Comics spreche, doch nichtsdestotrotz kommt da allein an Büchern einiges zusammen. Aber ich bin ja auch jemand, der davon träumt, eines Tages seine eigene Privat-Bücherei sein Eigen nenne zu können, was mitunter ein Grund ist, dass ich so gut wie nie eBooks erwerbe, wie ich an anderer Stelle schon einmal formuliert habe.
Also nein, ich bin niemand, der seinen Buchbestand regelmäßig ausmistet und habe mich lediglich von Trivialliteratur von vor anderthalb Dekaden trennen können, doch davon abgesehen horte ich, was ich verschlungen habe und fahre bis dato auch ganz gut damit, auch wenn natürlich auf lange Sicht der Platz eng zu werden droht, doch zunächst einmal kann ich ja schlichtweg damit beginnen, die Bücher in zweiter Reihe zu stapeln und werde das sicherlich auch so handhaben, bevor ich auch nur einen meiner Schätze aus der Hand gebe, denn selbst wenn ein Buch nur mittelmäßig war oder es mehr als fragwürdig ist, ob ich es noch einmal zur Hand nehmen werde, hat es mich doch geprägt und gehört es doch zu meinem Sujet, erinnert mich an die Lektüre und macht meine Sammlung zu dem was sie ist – dem bunten Sammelsurium einer vielseitig interessierten Leseratte. Wer wäre ich also, könnte ich mich davon trennen?
Huhu!
Ja, ich kenne diese Gefühle. Ich träume auch von einer eigenen Bibliothek.
Aber ich muss der Wahrheit ins Auge sehen: Ich habe langsam einfach keinen Platz mehr.
In meiner Wohnung war der eigentlich nie, die meisten meiner fast 700 Bücher stehen in meinem alten Kinderzimmer bei meinen Eltern, die bisher den Platz zum Glück noch nicht brauchen. Aber selbst da sind nicht alle. Ein großer Teil meiner Bücher ist auch in einem Schrank im alten Haus meiner Oma…
Doch ich denke solangsam muss ich mich wohl mal trennen. Aber ich habe auch noch fast alle Kinder- und Jugendbücher von früher.
Hier ist mein Beitrag für heute: Bücher behalten oder ausmisten? || Mein Senf für die Welt
Liebe Grüße
Marina
700 Bücher sind natürlich eine Menge, da komme ich wohl – ohne sie je gezählt zu haben – noch längst nicht dran, aber das Platzproblem kenne ich auch, denn während ich alle jüngeren Ausgaben zwar fein säuberlich ins Regal gestapelt habe, stehen allerorten noch diverse Buchstapel in den Ecken, unterm Bett, im Schrank, auf dem Schrank und wer weiß wo sonst noch. Kinder- und Jugendbücher derweil habe ich kaum je gelesen, die erste bewusste Leseerfahrung war eben “Der Herr der Ringe” und von da ausgehend wusste mich zunächst Fantasy zu faszinieren. So richtig einschlägige Jugendliteratur kenne/besitze ich daher kaum.
Liebe Grüße
Wulf
Guten Morgen :)
Ich finde mich in deiner Antwort voll und ganz wieder. Ich bin eine Vollblut-Jägerin-und-Sammlerin. Ich bin zwar der Meinung, dass es ein Zeichen von Größe wäre, wenn ich Bücher, die ich nicht mochte oder die ich ganz sicher nie wieder anfassen werde, verschenken oder verkaufen würde, um anderen damit eine Freude zu machen, aber so edel bin ich eben nicht. Ich hocke eifersüchtig auf meiner Literatur und sortiere so gut wie nie aus. Egoistisch? Ja, vielleicht. Doch ich horte nun mal gern. Bücher haben ja auch ein bisschen was von Trophäen. ;)
Montagsfrage auf dem wortmagieblog
Viele liebe Grüße,
Elli
Trophäe, ja, das trifft es. Ich bin da auch zu egoistisch fürchte ich, wenn ich auch schon ab und an mal ein Buch oder eine Buchreihe verschenkt habe und auch mit unverlangt zugesandten Rezensionsexemplaren freigiebig bin, wenn ich denn eben weiß, dass sie mich selbst nicht reizen würden, doch grundsätzlich wird hier auch so ziemlich alles gehortet. Und überhaupt, Bücher, die mir nicht gefallen haben, weiter zu verschenken wäre ja auch nicht die feine Art ;)
Liebe Grüße
Wulf
Gerade aus der Angst “oh Gott, irgendwann könnte das Regal voll sein” kaufe ich manche Bücher bewusst als eBook, die kann mich niemals irgendetwas dazu bringen zu verkaufen/verschenken … diese Logik geht leider nicht für alle Titel auf, bringt mich aber immer wieder zum ebook-Shopping :)
Die von dir aufgelisteten Autoren würde ich auch auch nicht aussortieren, vor allem Joe R. Lansdale ist ein großer Held.
Liebe Grüße
Alexandra
Ha, das ist natürlich auch eine Methode, so habe ich das noch nie betrachtet. Dennoch, irgendwie werd und werd ich nicht warm mit eBooks, die verstauben dann doch nur im digitalen Archiv. Aber ich habe mich ja anfangs auch gegen Streaming-Dienste bei Filmen/Serien gewehrt, vielleicht lasse ich mich also doch noch irgendwann bekehren ;)
Und schön, dass wir uns bei den exemplarisch aufgeführten Autoren so einig sind :)
Liebe Grüße
Wulf