Okay, es ist wieder Zeit für die Montagsfrage. Blöd nur, dass ich diesmal doch recht wenig Sinnstiftendes dazu beitragen kann, aber kneifen ist nicht und man darf sich ja auch einmal eine Blöße geben. Los geht’s!
Frühere Antworten finden sich in meinem Montagsfragen-Archiv. Die aktuelle Montagsfrage findet sich beim Buchfresserchen und lautet in dieser Woche
Welches Buch hast du zuletzt aufgrund der Rezension
eines anderen Buchbloggers gelesen?
Zur heutigen Montagsfrage einmal ganz schlicht und ergreifend die Antwort: Keines. Ich schätze Rezensionen sehr und verfasse sie auch gerne, doch sehe ich mich tatsächlich nicht so sehr als Zielgruppe von Rezensionen, weil ich dann eben doch auf der entgegengesetzten Seite des Spektrums, also bei den Rezensenten, zu verorten bin. Bei Filmen und ähnlichem ist mir das zwar schon öfter passiert, doch ist danach einerseits nicht gefragt, andererseits besitzen Filme eine ganz andere Massentauglichkeit und lassen sich leichter einschätzen, wohingegen ich bei der Bücherauswahl lieber meinem eigenen Urteil vertraue und eigentlich auch kaum eine Bloggerin oder einen Blogger kenne, bei der oder dem ich behaupten könnte, unser Literaturgeschmack wäre auch nur zu 70% deckungsgleich.
Erschwerend hinzu kommt, dass mein reeller wie auch gedanklicher SuB bereits aus allen Nähten platzt und ich den Teufel tun würde, mir noch anderswo Inspiration zu suchen. Seltene Ausnahme bilden vielleicht gewisse Franchise-Bücher, doch da springe ich auf den Zug auf allein aus dem Umstand heraus, von dem Buch Kenntnis erlangt zu haben oder wenn es sich um eine/n meine/r LieblingsautorInnen handelt, doch auch hier wäre es dann nicht die Rezension an sich, sondern die reine Information dahinter, die mich zum Kauf verleitet.
Hey Wulf,
das geht mir ähnlich. Mein Geschmack scheint auch wenig vergleichbar zu sein. Daher lese ich selten Rezensionen, denn wozu soll ich über ein Buch lesen, das mich schon von Inhaltsangabe und Cover nicht überzeugt?
Montagsfrage auf dem wortmagieblog
Viele liebe Grüße,
Elli
Hey Elli,
das ist schön zu lesen, dass ich damit nicht alleine bin. Gerade auf dem Buch-Sektor komme ich mir da je nach Tagesform entweder reichlich ignorant oder verloren vor, wenn ich auf anderen Blogs kaum was (für mich) Spannendes finde und folglich auch keine allzu große Schnittmenge.
Gut zu wissen, nicht ganz alleine zu sein ;)
Viele liebe Grüße, Wulf
Jetzt, da ich es hier geschrieben sehe, stelle ich fest, dass es bei mir ziemlich ähnlich ist. Filme und Musik lasse ich mir gerne empfehlen, aber bei Büchern bin ich da eher skeptisch – ohne sagen zu können, wieso eigentlich.
Vielleicht liegt es daran, dass Bücher irgendwie immer noch eine intimere Angelegenheit sind als Filme oder Musik. Ein Buch kann ich immer nur für mich lesen, Filme, Alben, Lieder bieten zumindest die Option für Gruppenkonsum.
Liebe Grüße,
pw
Ja, nicht wahr, da liegen irgendwie Welten zwischen, aber es ist ja auch wirklich so, dass einen bekannten Film die meisten zumindest dem Namen nach kenne und mitreden können. Der Buchmarkt ist da deutlich weniger transparent und ein Roman, der von zig Leuten gehypt wird, kann bei vielen nur ein Schulterzucken hervorrufen. Kann wohl wirklich daran liegen, dass man ein Buch in den meisten Fällen tatsächlich nur für sich liest.
Liebe Grüße, Wulf
Gelesen noch nicht, aber schon mal gekauft: “Gilliamesque” … dank Wulf. :-)
Ach wie schön. Na da bin ich ja mal gespannt und hoffe, dass dir die Lektüre ähnlich viel Freude bereiten wird! Kann es mir aber eigentlich kaum anders vorstellen.
Da ich die Monty Pythons liebe, kann ich es mir auch kaum anders vorstellen, wenngleich das gerade bei Gilliam ja nur einen Teil ausmacht. Aber da ich auch seine späteren Filme überwiegend schätze, sollte das kein Problem sein.
(Cleeses Autobiographie werde ich mir sicher ebenfalls irgendwann holen, auch wenn ich glaube, daß da nicht viel drin steht, was er nicht schon über die Jahrzehnte hinweg auf der Bühne oder im TV erzählt hat …)
“weil ich dann eben doch auf der entgegengesetzten Seite des Spektrums, also bei den Rezensenten, zu verorten bin”
Der Gedanke gefällt mir. Einfach, aber bestechend. Nicht konsequent durchzuhalten (wäre ja öde, wenn man sich nirgends Anregungen holt) aber es dämpft mein schlechtes Gewissen, weil ich auch selten auf konkrete Rezensionen anspringe. :)
Nein, konsequent sicher nicht, gar keine Frage, aber ich hab schon das Gefühl, dass ich, würde ich nicht so viel über Bücher, Filme etc. schreiben, sicherlich mehr Zeit hätte, auf anderen Blogs Bücher, Filme etc. zu entdecken. Tue ich zwar auch, aber tendenziell eher selten, weil ich mir für mich schon so viele Gedanken mache, was sich lohnen könnte und was nicht. Und ja, es hilft gegen das schlechte Gewissen… ;)
Ich lasse mich gern von Rezensionen inspirieren. Bis mich eine zum lesen verleitet, dauert es, aber Platz auf der Wunschliste ist immer.