Review: Mann im Dunkel | Paul Auster (Buch)

Mann im Dunkel

Man in the Dark, USA 2008, 220 Seiten

Mann im Dunkel von Paul Auster

Autor:
Paul Auster


Verlag (D):
Rowohlt Taschenbuch Verlag
ISBN:
978-3-499-24830-6

Genre:
Drama | Fantasy

Inhalt:

August Brill ist 72, seit einem Autounfall bettlägerig und seit einiger Zeit verwitwet. Schlaflos vegetiert er in seinem Bett vor sich hin und – um sich selbst zum Einschlafen zu bewegen – ersinnt er sich Geschichten und phantasiert sich eine Traumwelt, in der Owen Brick, ein Zauberkünstler aus New York erwacht, in einem kreisrunden tiefen Loch und in eine Militäruniform gezwängt die nicht zu ihm gehört. Schnell wird ihm gewahr, dass Amerika sich im Krieg befindet – gegen Amerika! Den 11. September hat es nie gegeben, zahlreiche Staaten haben ihre Unabhängigkeit ausgerufen und mittendrin Brick, der die Mission erhält, den Mann zu töten, in dessen Kopf diese Welt Gestalt angenommen hat, August Brill.

Und so vermengen sich alsbald Wahrheit und Fiktion.

Rezension:

Auster versteht es, Geschichten zu erzählen wie kein Zweiter. Das durfte ich schon bei Reisen im Skriptorium erfahren, welches sich in ähnlichem Fahrwasser bewegt. Es ist zu bewundern, wie zielsicher und gekonnt der Autor die beiden Welten miteinander verbindet, Zusammenhänge aufgreift, Überschneidungen schafft und den Leser trotzdem immer wieder in Zweifel über die Erlebnisse stürzt. Nebenbei und gerade zum Ende entfaltet sich die Geschichte einer lebenslangen und doch oftmals tragischen Liebe und wir erfahren viel über das Leben des gealterten Brill.

Das, in Verbindung mit der Viele-Welten-Theorie, macht Mann im Dunkel zu einem un- und außergewöhnlichen Leseerlebnis, auch wenn ich persönlich mir noch einige Seiten mehr in der alternativen Realität gewünscht hätte, um noch tiefer in die Thematik abtauchen zu können. Doch auch ob und gerade aufgrund seiner Prägnanz bleibt die Signalkraft der vermittelten Welt ungebrochen.

Meiner Empfehlung nach sollte man das Buch in kurzer Zeit (1-3 Tage) durchlesen, damit es seinen Sog ungebremst entfalten kann. Mit läppischen 220 Seiten fällt dies auch gar nicht mal so schwer, Trotzdem wird diesem Buch seine Kürze (und einige abrupte Wechsel in der Geschichte) zum Verhängnis, weil vieles in der Luft stehen bleibt beziehungsweise so unerwartet und endgültig beendet wird, dass es zu einiger Frustration führt.

Noch ein Wort zur Genre-Einordnung Fantasy; dies bezieht sich lediglich auf die alternative Realität. Wer kein Freund „klassischer“ Fantasy ist, sollte sich durch diese Zuordnung nicht abschrecken lassen.

Fazit & Wertung:

Wie eingangs erwähnt bin ich der Meinung, dass Paul Auster ein meisterhafter Geschichtenerzähler ist, der mich jede Sekunde und jede Seite zu fesseln wusste. Ich freue mich schon, weitere Werke von ihm genießen zu dürfen und bedaure ob dieses Umstandes sehr, dass ich „nur“ folgende Wertung vergeben kann:

8 von 10 geträumten Realitäten

Mann im Dunkel

  • Geträumte Realitäten - 8/10
    8/10

Fazit & Wertung:

Wie eingangs erwähnt bin ich der Meinung, dass Paul Auster ein meisterhafter Geschichtenerzähler ist, der mich jede Sekunde und jede Seite zu fesseln wusste. Ich freue mich schon, weitere Werke von ihm genießen zu dürfen und bedaure ob dieses Umstandes sehr, dass ich „nur“ folgende Wertung vergeben kann:

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