Review: No Country for Old Men (Film)

Hier ist sie also, erneut zu vorgerückter Stunde, die versprochene und angekündigte Rezension zur Verfilmung von Cormac McCarthys Kein Land für alte Männer.

Viel Spaß!

No Country for Old Men

No Country for Old Men, USA 2007, 122 Min.

No Country for Old Men
Quelle: IMPawards.com

Regisseure:
Ethan Coen
Joel Coen
Autor:
Ethan Coen
Joel Coen

Main-Cast:
Tommy Lee Jones (Ed Tom Bell)
Javier Bardem (Anton Chigurh)
Josh Brolin (Llewelyn Moss)
in weiteren Rollen:
Woody Harrelson (Carson Wells)
Kelly Macdonald (Carla Jean Moss)

Genre:
Thriller | Drama | Krimi | Western

Trailer:

 

Inhalt:

Texas: Der Hobbyantilopenjäger Llewellyn Moss macht während seiner Streifzüge in der Einöde einen grausigen Fund. Mehrere Leichen, ein Pick-Up voller Heroin und ein Aktenkoffer mit 2,4 Millionen Dollar legen den Schluss nahe, dass hier ein Drogendeal gründlich schiefgegangen ist. Llewellyn kann der Versuchung nicht widerstehen und nimmt das Geld an sich, wittert er doch das große Glück für sich und seine Frau Carla Jean. Doch Llewellyn begeht einen weiteren Fehler, indem er später an den Tatort zurückkehrt, um seine Spuren zu verwischen und so die Aufmerksamkeit des psychopathischen Auftragskillers Chigurh auf sich lenkt.

Llewellyn muss flüchten und ihm und seiner Frau drohen der Tod, für Umkehr ist es längst zu spät. Und auf Chigurhs leichengepflastertem Weg folgt den beiden der alternde, resignierte und doch pflichtversessene Sheriff Ed Tom Bell, wohlahnend, in welcher Gefahr sich Llewellyn Moss befindet.

Rezension:

No Country for Old Men, das brachiale Meisterwerk der Coen Brüder, ist ein schonungsloser Blick auf die Zustände im Amerika der achtziger Jahre. Dabei präsentiert sich dieses Werk als rohes, bildgewaltiges Epos von der ewigen Geschichte des Jägers und des Gejagten. Auf einen spröden, trockenen Humor braucht man selbst hier nicht zu verzichten, doch geht es schon im wahrsten Sinne des Wortes ans Eingemachte.

Jedoch wird hier Gewalt weder zum Selbstzweck gezeigt noch über die Maßen zelebriert, doch trotzdem, obwohl oftmals nicht einmal visualisiert, gehört No Country for Old Men zu den brutalsten Filmen, weil das Gefühl der Schonungslosigkeit, der Unentrinnbarkeit perfekt eingefangen wird. Generell schafft es der Film, der auf dem erfolgreichen Buch des Pulitzer-Preisträgers Cormac McCarthy basiert, die Stimmung der literarischen Vorlage fast eins zu eins zu übernehmen, obwohl selbstverständlich Abstriche in der dramaturgischen Gestaltung gemacht werden mussten.

Dennoch haben es die wichtigsten und einprägsamsten Szenen in den Film geschafft und wurden sogar teils Wort für Wort übernommen, so dass dem Werk McCarthys uneingeschränkt Rechnung getragen wird, was wiederum dem Erfolg des Films sicherlich zugutekam. Des Weiteren ist er – meiner bescheidenen Meinung nach – extrem hochkarätig und bis in die kleinsten Rollen hervorragend besetzt, auch wenn ich mir Llewelyn Moss (Josh Brolin) ein bisschen weniger bärbeißig vorgestellt hätte. Javier Bardem ist eine Offenbarung und Woody Harrelson nimmt sich in seiner kleineren Rolle des Carson Wells angenehm zurück.

Der Film sprengt zudem sämtliche Hollywood-Konventionen, was sicherlich auch zu großen Teilen der Vorlage geschuldet ist. So versterben selbst Hauptdarsteller, der Plot wird nur unzureichend aufgelöst und das Ende ist mehr als offen. Dabei zieht der Film aus solchen Abweichungen enormes Potential, regt zum Nachdenken an und hallt noch lange nach. Beeindruckender umso mehr, dass er eine solch emotionale Wucht zu entfalten imstande ist, obwohl er doch auf gängige Klischees verzichtet und vor allem gänzlich auf musikalische Untermalung.

Fazit & Wertung:

No Country for Old Men gewann 2008 vollkommen zu Recht und verdientermaßen den Oscar für den besten Film, die beste Regie und das beste adaptierte Drehbuch sowie den besten Nebendarsteller (Javier Bardem). Selten waren Oscar-Entscheidungen für mich so nachvollziehbar und untermauerten eindrucksvoll exakt die enormen Stärken dieses filmischen Meisterwerks.

9,5 von 10 Münzwürfen

No Country for Old Men

  • Münzwürfe - 9.5/10
    9.5/10

Fazit & Wertung:

No Country for Old Men gewann 2008 vollkommen zu Recht und verdientermaßen den Oscar für den besten Film, die beste Regie und das beste adaptierte Drehbuch sowie den besten Nebendarsteller (Javier Bardem). Selten waren Oscar-Entscheidungen für mich so nachvollziehbar und untermauerten eindrucksvoll exakt die enormen Stärken dieses filmischen Meisterwerks.

9.5/10
Leser-Wertung 9.25/10 (4 Stimmen)
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Kommentare (4)

  1. filmexe 2. August 2011
    • Medienjournal 2. August 2011
  2. Felix 8. August 2011
  3. Cathrin 19. April 2012

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