Review: Boneshaker | Cherie Priest (Buch)

Es ist zwar schon spät, aber ich lasse es mir trotzdem nicht nehmen noch eben eine neue Review rauszuhauen – muss ja schließlich vorangehen hier!

Boneshaker

Boneshaker, USA 2009, 512 Seiten

Boneshaker von Cherie Priest
© Heyne Verlag

Autorin:
Cherie Priest

Verlag (D):
Heyne Verlag
ISBN:
978-3-453-52866-6

Genre:
Steampunk | Science-Fiction | Action

 

Inhalt:

Wir befinden uns im Seattle des 19. Jahrhunderts und Dr. Leviticus Blue schickt sich an, seine größte Erfindung in Betrieb zu nehmen: Dr. Blue’s Incredible Bone-Shaking Drill Engine, kurz Boneshaker genannt. Doch etwas geht schief und unter der Stadt wird ein mysteriöses Gas freigesetzt, was die Einwohner binnen Wochenfrist in seelenlose Kreaturen verwandelt. Aus Furcht vor der weiteren Verbreitung des tödlichen Gases wird in Windeseile eine riesige Mauer hochgezogen, die die Stadt hermetisch von der Außenwelt abriegelt. Während Dr. Blue nie wieder gesehen wird, gelang seiner Witwe Briar Wilkes die Flucht und auch sechszehn Jahre nach dem Unglück lebt sie noch in den Vororten der einzigen Metropole zusammen mit ihrem Sohn Ezechiel ein karges und bescheidenes Leben.

Doch Ezechiel will die Wahrheit über seinen Vater herausfinden, ihn von den Anschuldigungen der hasserfüllten Anwohner reinwaschen und macht sich auf, die Mauer zu überwinden und das alte Haus seiner Eltern zu finden. Briar bleibt nichts anderes übrig, als ihrem Sohn zu folgen und ihn zu retten, bevor ihn die Seelenlosen oder andere dubiose Gestalten erwischen.

Rezension:

Boneshaker ist einfallsreicher Steampunk in einer einerseits durchdachten und andererseits äußerst interessanten und ideenreichen Alternativrealität. Der Roman startet mit einem aufschlussreichen Auszug aus dem fiktiven Werk Hale Quarter, Denkwürdige Begebenheiten in der Geschichte des Westens, der auf kurzweilige Art und Weise die Vorgeschichte um Dr. Leviticus Blue und den Boneshaker umreißt. Schade ist deshalb umso mehr, dass die Spannungskurve im ersten Kapitel merklich abflacht, so dass ich nicht umhin kam mich zu fragen, ob ich nicht etwa einen Fehlkauf getätigt hatte. Es ist nicht regelrecht belanglos was passiert, aber es dümpelt so vor sich hin in den tristen Vororten des einstigen Seattle, dass man händeringend auf den Beginn der Geschichte wartet.

Immerhin wird man bald für das Warten belohnt und die Story nimmt merklich an Fahrt auf. Plötzlich ist auch die Faszination zurück und all die im Klappentext gepriesenen Gestalten tauchen nach und nach auf und entführen den Leser immer mehr in die Welt von Boneshaker, während durch geschickt platzierte Dialoge immer mehr Feinheiten und Details dieser so andersartigen Welt offenbart werden. Dabei macht sich die Autorin zunutze, dass Mutter und Sohn voneinander getrennt an unterschiedlichen Handlungsorten agieren und somit die Handlung und Sichtweise von Kapitel zu Kapitel wechselt und dadurch teils spannende Cliffhanger generiert.

So spannend die Welt von Boneshaker erdacht ist, so stringent wird hier letztlich eine simple Geschichte mit probaten Mitteln und ohne große Schlenker erzählt. Hier hätte ich mir – neben den Dialogen und den Geschehnissen innerhalb Seattles – vielleicht noch den einen oder anderen Exkurs gewünscht, um noch mehr von der Welt zu erfahren, insbesondere was das restliche Amerika anbelangt. So aber bleibt die Geschichte lokal begrenzt und lässt nur vage Mutmaßungen zu, wie der Rest der Welt aussehen möge.

Durch diese recht intime Herangehensweise fernab von im Fantasy- oder Science-Fiction-Genre sonst üblichen epischen Geschichten konzentriert sich Priest dafür umso mehr auf ihre beiden Hauptfiguren und einige wenige Protagonisten innerhalb des ummauerten Bereichs von Seattle, so dass deren Charaktere an Schärfe gewinnen und trotz einiger klassischer Merkmale nicht zu platten Stereotypen verkommen. Auch wenn der Einstieg also etwas holprig ist und ich mir noch mehr Informationen über die Welt des Clockwork Century getauften Steampunk-Reiches gewünscht hätte, ist und bleibt Boneshaker ein durch und durch empfehlenswerter Vertreter des Genres, dem sich hoffentlich bald die in Amerika bereits erschienen Nachfolger Clementine, Dreadnought und Ganymede anschließen werden.

Fazit & Wertung:

Boneshaker lachte mich ursprünglich nur aufgrund des Covers an und überzeugte mich letztlich mit einer spannenden Geschichte voller großartiger Einfälle, die mich definitiv dazu anhält, sobald möglich wieder in die Welt des Clockwork Century zu entschwinden.

8,5 von 10 abgestürzten Luftschiffen

Boneshaker

  • Abgestürzte Luftschiffe - 8.5/10
    8.5/10

Fazit & Wertung:

Boneshaker lachte mich ursprünglich nur aufgrund des Covers an und überzeugte mich letztlich mit einer spannenden Geschichte voller großartiger Einfälle, die mich definitiv dazu anhält, sobald möglich wieder in die Welt des Clockwork Century zu entschwinden.

8.5/10
Leser-Wertung 0/10 (0 Stimmen)
Sende

Weitere Details zum Buch und der Autorin findet ihr auf der Seite des Heyne Verlag. Dort findet sich übrigens auch eine Leseprobe als PDF.

– – –

Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über den Link und unterstützt damit das Medienjournal!

Sharing is Caring:

Hinterlasse einen Kommentar