Review: Take Me Home Tonight (Film)

Auch heute gibt es wieder mal einen Film vorgestellt, der leider hinter seinen Möglichkeiten zurückbleibt und mit seiner im Grunde vorhandenen Sympathie richtig gut hätte werden können. Aber sei es wie es will, war ihm dieses Schicksal leider nicht vergönnt. Eine Review soll er natürlich trotzdem gerne bekommen.

Take Me Home Tonight

Take Me Home Tonight, USA/DE 2011, 97 Min.

Take Me Home Tonight | © Universal Pictures
© Universal Pictures

Regisseur:
Michael Dowse
Autoren:
Jackie Filgo (Drehbuch)
Jeff Filgo (Drehbuch)
Topher Grace (Story)
Gordon Kaywin (Story)

Main-Cast:
Topher Grace (Matt Franklin)
Anna Faris (Wendy Franklin)
Dan Fogler (Barry Nathan)
Teresa Palmer (Tori Frederking)

Genre:
Komödie | Drama | Romantik

Trailer:

 

Inhalt:

Matt Franklin hat in den späten 80ern höchst erfolgreich sein Studium an der MIT beendet, doch kann er sich nicht entscheiden, welchen Beruf er nun ergreifen soll, weshalb er sich stattdessen lieber in einer kleinen Kaufhaus-Videothek verdingt und dafür regelmäßige Schelte von seinem Vater kassiert. Doch dann trifft Matt seinen Highschool-Schwarm Tori Frederking in der Videothek und kommt nicht umhin ihr vorzulügen, für Goldman Sachs zu arbeiten. Prompt verabredet man sich zu einem Treffen auf der Feier von Kyle Masterson, der wiederum mit Matts Schwester Wendy verbandelt ist. Natürlich lässt es sich Matts bester Freund Barry nicht nehmen, ihn zu der Party zu begleiten und was anfangs als harmlose Lüge begann, nimmt im Laufe einer haarsträubenden Nacht immer ungeahntere Ausmaße an.

Rezension:

Topher Grace – vielen von uns sicherlich noch bekannt aus That 70s Show – ist nun also in den 80ern angekommen und wirft als MIT-Absolvent Matt Franklin sein komödiantisches Talent in die Waagschale. Blöd nur, dass Take Me Home Tonight überhaupt nicht die funkensprühende und leichtfüßige Komödie ist, als die sie uns verkauft wird, sondern dass es sich vielmehr um eine klassische Coming-of-Age-Geschichte handelt, die zwar durchaus ihre witzigen Momente hat, aber auch mit einer Menge Drama aufwartet und vor allem zuweilen recht uninspiriert daherkommt, denn bei aller Liebe zu filmischen Reminiszenzen haben wir doch zahlreiche der abstrusen Verwicklungen in dieser Nacht schon in der einen oder anderen Form in vielen anderen Filmen erleben dürfen.

Der Einstieg ist durchaus überzeugend und versprüht eine Menge Flair, was die Ausgestaltung der damaligen Zeit anbelangt und Teresa Palmer als Love-Interest ist durchaus überzeugend, zumal sie nach und nach mehr Tiefgründigkeit offenbart, als man sie bei der anfänglich sehr oberflächlich scheinenden Blondine erwartet hätte. Dan Fogler als Matts bester Freund Barry hingegen mag anfangs noch witzig erscheinen, nervt aber alsbald nur noch in seinem steten Treiben danach, auf Teufel komm raus flachgelegt zu werden, verkommt er schließlich zum Klischee des dauergeilen, leicht schmierigen, pubertär verklärten Jungen. Auch Anna Faris vermag keinen bleibenden Eindruck zu hinterlassen, zumal ihre Rolle als Matts Schwester Wendy doch auch eher klein gehalten ist und kaum zum Fortgang der Geschichte beiträgt beziehungsweise im weiteren Verlauf eine gen null tendierende Bewandtnis hat.

Was bleibt von Take Me Home Tonight ist eine zugegebenermaßen romantische Liebesgeschichte, in der der Junge Jahre nach der Highschool doch noch seinem Traummädchen näherzukommen scheint, wenn auch mit im Grunde unlauteren Mitteln. Da gibt es manchen Schmunzler, vereinzelte Lacher und durchaus die eine oder andere witzige Idee, doch alles in allem dümpelt der Film so vor sich hin und ist vor allem eines: vorhersehbar. Da retten ihn auch kaum noch die Szenen mit Matts Vater, dargestellt von Michael Biehn, der recht überzeugend seinem fehlgeleiteten Jungen den Kopf wäscht, dennoch aber auch mal ein Auge zudrücken kann. Ja selbst die Huldigung an die 80er wird mehr und mehr in ihre Schranken verwiesen und beschränkt sich alsbald nur noch auf den zwar durchweg überzeugenden, aber gleichsam kaum originellen Soundtrack, der im Grunde aus allem besteht, was man musikalisch mit der damaligen Zeit in Verbindung bringen mag.

Take Me Home Tonight ist beileibe kein schlechter Film und durchaus sympathisch, aber er hinterlässt keinerlei bleibenden Eindruck, liefert keine neuen Erkenntnisse oder Eindrücke und bleibt damit in seiner Gänze schlicht und ergreifend herzlich egal. Sollte man sich zu einem gemütlichen Filmeabend mit Freunden zusammenfinden wollen wäre der Film eine Alternative, wenn es nicht eine ganze Palette besserer Streifen aus demselben Metier geben würde und so bleibt der Film hinter allen Erwartungen zurück, obwohl er im Grunde alles richtig macht oder zumindest clever klaut, aber leider keine eigene Botschaft zu vermitteln weiß, geschweige denn einen eigenen Stil zu offerieren weiß. Daher gibt es heute die denkbar schlechteste Wertung für einen im Grunde unterhaltsamen Film, der aber wirkt, als liefere er lediglich ein Best-of der Filme, derer er sich bedient, um eine leidlich überzeugende Geschichte aus ihnen zusammenzuschustern.

Fazit & Wertung:

Take Me Home Tonight macht eigentlich Spaß und bietet sympathische Darsteller, krankt jedoch am gänzlichen Fehlen eigener Ideen und einer gehörigen Portion Vorhersehbarkeit, so dass er – zumal er das Potential seiner Figuren ebenso wenig zu nutzen weiß – gänzlich am eigenen Anspruch scheitert, eine sowohl witzige, als auch berührende Dramedy zu sein.

4,5 von 10 wahnwitzigen Verstrickungen in einer außergewöhnlichen Nacht

Take Me Home Tonight

  • Wahnwitzige Verstrickungen in einer außergewöhnlichen Nacht - 4.5/10
    4.5/10

Fazit & Wertung:

Take Me Home Tonight macht eigentlich Spaß und bietet sympathische Darsteller, krankt jedoch am gänzlichen Fehlen eigener Ideen und einer gehörigen Portion Vorhersehbarkeit, so dass er – zumal er das Potential seiner Figuren ebenso wenig zu nutzen weiß – gänzlich am eigenen Anspruch scheitert, eine sowohl witzige, als auch berührende Dramedy zu sein.

4.5/10
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Kommentare (2)

  1. bullion 13. September 2012
    • Wulf | Medienjournal 18. September 2012

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