Review: Doctor Who: Der elfte Doctor 4 – Damals und Heute (Graphic Novel)

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Doctor Who

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Es wurde wirklich allerhöchste Zeit, auch mal auf diesem Sektor ein wenig neuen Input verzeichnen zu können und was läge näher für einen sanften (Wieder-)Einstieg, als mich einer der mir derzeit liebsten Comic-Reihen zu widmen!? Richtig, und genau deshalb geht es heute mal wieder um den berühmten Timelord.

Doctor Who
Der elfte Doctor 4
Damals und Heute

Doctor Who – The Eleventh Doctor #2.1-5, UK 2015/2016, 128 Seiten

Doctor Who: Der elfte Doctor 4 - Damals und Heute | © Panini
© Panini

Autoren:
Simon Spurrier (Damals und heute, Zum Öffnen bitte ziehen, Der Bart des Judas)
Rob Williams (Damals und heute, Der Sturz)
Zeichner:
Simon Fraser (Damals und heute, Zum Öffnen bitte ziehen)
Warren Pleece (Der Sturz, Der Bart des Judas)

Verlag (D):
Panini Verlag
ISBN:
978-3-741-60446-1

Genre:
Science-Fiction | Fantasy | Abenteuer | Mystery

 

Inhalt:

Unvermittelt sieht sich der Doctor der Anklage eines fremden Volkes gegenüber, dass im Zeitkrieg schwere Verluste zu betrauern gehabt hat und ihn dafür verantwortlich macht. Schnell wird klar, dass es um seine damalige Inkarnation, den weithin als "War Doctor" bekannten Timelord geht, dem diese Verbrechen angelastet werden, doch freilich scheren sich die Vollstrecker herzlich wenig darum, dass der Doctor proklamiert, damals ein gänzlich Anderer gewesen zu sein. Doch der Doctor wäre nicht der Doctor, wenn er nicht längst einen Plan zur Flucht entworfen hätte, doch da stellt sich ihm der Damals-und-Heute entgegen. Dank einer alten Kriegsgefährtin des "War Doctor" gelingt ihm dennoch die Flucht, die ihn allerdings vom Regen in die Traufe führt, denn an Bord der Tardis erwartet ihn bereits der psychisch etwas derangierte Abslom Daak…

Rezension:

Reden wir heute mal nach langer Abstinenz im Graphic Novel-Sektor über Doctor Who: Der elfte Doctor 4 – Damals und Heute, der mir – im Gegensatz zu manch anderem Vertreter der Reihe – mal wieder ausnehmend gut gefallen hat, denn nicht nur nehmen die fünf in diesem Sammelband enthaltenen Teile aktiv Bezug auf den in Der Tag des Doktors eingeführten "War Doctor", sondern gehen auch aktiv der Frage nach, ob und inwieweit der Doctor Schuld auf sich geladen hat, handelt es sich schließlich bei seinen unterschiedlichen Regenerationen je nach Betrachtungsweise um grundverschiedene oder alternativ dieselben Personen, was natürlich Fragen aufwirft dahingehend, ob der Doctor für frühere Taten wirklich zur Verantwortung gezogen werden kann und sollte. So lohnenswert dieses Gedankenspiel aber auch sein mag, dominiert es wenn überhaupt den im Mittelteil befindlichen One-Shot Zum Öffnen bitte ziehen, so dass die Geschichte dennoch mit gehörig Verve und Tempo ihre Kreise ziehen kann, ohne sich von diesem Gedankenspiel ausbremsen lassen zu müssen.

Besonders schön hierbei, dass die enthaltenen Hefte einerseits aktiv Bezug nehmen auf die Geschehnisse im "ersten Jahr" (offiziell startet mit diesem Band sozusagen die zweite Jahresstaffel der Heftserie um den elften Doctor) und gleichsam – nicht nur durch den "War Doctor" und dessen Taten – eng verknüpft mit der Serie wirken, derweil zwar insgesamt drei in sich abgeschlossene Geschichten enthalten sein mögen, durch die sich aber wiederum ein roter Faden zieht, so dass alles merklich wie aus einem Guss wirkt, was natürlich den Lesefluss enorm begünstigt. Hinzu kommen hier zahlreiche Zeitparadoxa, Auftritte von alten Bekannten und nicht so Bekannten und überhaupt eine Geschichte voller Wendungen sondergleichen, die Doctor Who: Der elfte Doctor 4 – Damals und Heute für mich zu einem echten Genuss gemacht haben.

Ton und Verhalten entspricht dabei wieder einmal in vorbildlichem Maße dem, was man vom "TV-Doctor" in Gestalt von Matt Smith kennt, so dass ich durchaus das eine oder andere Mal regelrecht Smiths Stimme im Kopf hatte beim Lesen der Dialoge, was doch sehr dafür spricht, den Kern der Figur getroffen zu haben, ganz davon abgesehen, dass er hier auch mal wieder mit kultigem Fes durch die Gegend laufen darf, was aber wohl eher unter Fan-Service verbucht werden dürfte. Last but not least mündet die abschließende Geschichte Der Bart des Judas aber zudem noch in einen wirklich großartigen Cliffhanger, der für den nachfolgenden Band Großes erwarten lässt und deutlich macht, dass die hier begonnene Geschichte noch längst nicht zu Ende erzählt ist, womit nun auch Doctor Who in Comicfassung einen überspannenden Handlungsbogen aufweist, der aus mehr besteht als ein paar halbgaren Querverweisen, was ich nur begrüßen kann, bin ich ohnehin größerer Fan von Serials denn Procedurals, die sich ja vornehmlich auf den Fall der Woche konzentrieren und nicht das große Ganze. Das mag für Quereinsteiger nett sein, aber ganz im Ernst, handelt es sich hierbei wohl kaum um eine Serie (in welchem Medium auch immer), wo man sich denkt, "ach, ich steig mal mittendrin irgendwo ein" und von daher ist es mir so schon lieber, zumal in sich abgeschlossene Geschichten von einer Heftlänge für mich auch meist sehr gehetzt wirken.

Über die Zeichner – Warren Pleece und Simon Fraser – kann man derweil geteilter Meinung sein und auch hier muss ich sagen, dass Doctor Who: Der elfte Doctor 4 nicht unbedingt zu meinen optischen Highlights zählt, aber das ist ja mehr als alles andere Geschmackssache und ich kann zumindest nicht behaupten, dass sie mir die Geschichte(n) verleidet hätten, zumal Rob Williams einen gewohnt guten Job als Erzähler und Texter macht, derweil sich auch Simon Spurrier – den ich vorrangig durch Crossed kenne – erstaunlich gut in die Reihe fügt und dem Ton der Erzählung treu bleibt, wobei nicht unmaßgeblich geholfen haben dürfte, dass Williams und Spurrier sich die Autorenschaft beim eröffnenden Zweiteiler Damals und Heute (der dem Band auch seinen Namen verleiht) geteilt haben, was natürlich den Einstieg erleichtert und begünstigt. Alles in allem bin ich also – man liest es hoffentlich heraus – sehr angetan von dem Band und freue mich auf dessen Fortsetzung, wobei ich mich nun doch erst einmal wieder dem zwölften Doctor widmen möchte.

Fazit & Wertung:

Auch Doctor Who: Der elfte Doctor 4 weiß rundweg zu überzeugen und obwohl ich mich mit der Optik des Bandes nicht so sehr anfreunden kann, überzeugt die Geschichte auf ganzer Linie, zumal sie sich in ihrer Verquickung aus One-Shots und einer dennoch fortlaufenden Handlung das Beste aus beiden Welten herauspickt, vor allem aber mit dramaturgischer Tiefe und einem großartigen Cliffhanger zu überzeugen weiß.

8,5 von 10 Reisen quer durch das All und die Zeit

Doctor Who: Der elfte Doctor 4 - Damals und Heute

  • Reisen quer durch das All und die Zeit - 8.5/10
    8.5/10

Fazit & Wertung:

Auch Doctor Who: Der elfte Doctor 4 - Damals und Heute weiß rundweg zu überzeugen und obwohl ich mich mit der Optik des Bandes nicht so sehr anfreunden kann, überzeugt die Geschichte auf ganzer Linie, zumal sie sich in ihrer Verquickung aus One-Shots und einer dennoch fortlaufenden Handlung das Beste aus beiden Welten herauspickt, vor allem aber mit dramaturgischer Tiefe und einem großartigen Cliffhanger zu überzeugen weiß.

8.5/10
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Doctor Who: Der elfte Doctor 4 – Damals und Heute ist am 19.09.17 im Panini Verlag erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über den nachfolgenden Link und unterstützt damit das Medienjournal!

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