Buffy & Angel – Das Buffyverse
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Auch wenn das eigentlich nicht so geplant gewesen ist, legen wir heute direkt mal wieder mit den weiteren Abenteuern unserer Vampirjägerin Buffy los, obwohl ich mich eigentlich zuvor noch ein paar anderen Themen widmen wollte, aber einerseits bin ich nicht dazu gekommen, noch etwas anderes zu lesen, andererseits sollte ich natürlich auch meinem Gefühl vertrauen und im Moment macht mir die Reihe eben ausnehmend viel Spaß.
Buffy The Vampire Slayer
Staffel 10, Band 1:
Neue Regeln
Buffy The Vampire Slayer: Season 10 Vol. 1: New Rules, USA 2014, 136 Seiten
© Panini
Rebekah Isaacs (#1-5)
Panini Verlag
978-3-957-98211-7
Drama | Fantasy | Action | Horror
Inhalt:
Mit vereinten Kräften ist es Buffy und ihrer Gang gelungen, nicht nur eine neue Saat in die Welt zu setzen, sondern auch den Urvampir Maloker zu vernichten. Doch die neue Saat und damit die Rückkehr der Magie bringen neue Regeln mit sich und stellen die Auserwählte vor neue Herausforderungen. Als wäre dem nicht genug, kehrt der totgeglaubte Giles zurück, auch wenn er sich… verändert hat. Nachdem sie Faith ins Bild gesetzt hat, verabschiedet sie sich von der Truppe und gemeinsam versucht man, so etwas wie Alltag einkehren zu lassen. Doch nicht nur die neuen Fähigkeiten der Vampire und die Unberechenbarkeit der noch jungen Magie machen der Gruppe zu schaffen, sondern auch Xanders jüngste Taten, die ihn von Dawn entfremdet haben. Und schlussendlich sieht die Scooby-Gang keinen anderen Ausweg, als einmal mehr dem berüchtigten Dracula ihre Aufwartung zu machen, denn der könnte vielleicht zumindest Anhaltspunkte liefern, wie mit den neu erstarkten Vampiren zu verfahren ist…
Rezension:
Eigentlich wollte ich ja noch ein wenig warten (und zuvor die Willow-Miniserie gelesen haben), bevor ich mit der nächsten Staffel und somit Buffy 10.1: Neue Regeln starte, doch nach dem packenden Finale bei Angel & Faith konnte ich dann doch nicht an mich halten, zumal ich ja wusste, dass dortige Stammbesetzung aus Autor Christos Gage und Zeichnerin Rebekah Isaacs mit Beginn der neuen Staffel das Lager wechseln und nun eben die Buffy-Hauptserie betreuen würde. Und es ist ja nun ein offenes Geheimnis, dass mich das Gage-Isaacs-Duo weit mehr überzeugt und begeistert hat als es Andrew Chambliss und Georges Jeanty gelungen ist, weshalb ich mir wirklich Großes von diesem Rollenwechsel erhofft habe, ganz davon abgesehen, dass Xander-Darsteller Nicholas Brendon hier ebenfalls ab dem dritten Heft als Autor mit an Bord ist. Und tatsächlich war mir schon nach wenigen Seiten klar, dass dies die Comic-Serie sein würde, auf die ich im Grunde seit Einstellung der TV-Serie gewartet habe, denn auch wenn das, was in den bislang zwei Comic-staffeln fabriziert worden ist, überwiegend durchaus lesenswert und teils richtig gut gewesen ist, fühlt es sich hier wirklich an wie Heimkommen, wenn endlich einmal wieder ein Großteil der Scooby-Gang vereint ist und selbst Giles nun wieder mit von der Partie ist.
Ja, richtig gelesen, Giles ist von den Toten zurückgekehrt, was freilich jeder weiß, der eben auch die zurückliegende Staffel Angel & Faith verfolgt hat, wohingegen insbesondere die deutschsprachigen Leser, die nunmehr eben "nur" noch Buffy lesen, sich diesbezüglich durchaus vor den Kopf gestoßen fühlen können, denn wenn man die 25 Hefte der Ablegerserie eben nicht gelesen hat, wirkt Giles‘ Rückkehr doch wie aus dem Hut gezaubert. So aber ist der – übrigens auffallend jugendliche Giles – gemeinsam mit Gage und Isaacs über den großen Teich und somit von London nach San Francisco gewandert, um Buffy zu unterstützen, was durchaus nötig und sinnig scheint, denn einmal mehr haben sich die Vorzeichen des Vampirjägerinnen-Daseins gehörig gewandelt wie zuletzt bei der Vernichtung der Saat, die sämtliche Magie von der Erde getilgt hat. Nun nämlich gibt es eine neue Saat und mit ihr neue Regeln, die auch auf die gemeinhin zu vernachlässigenden Wald-und-Wiesen-Vampire zutreffen, was ein gehöriges Umdenken in Sachen Strategie erfordert.
Als wäre dem nicht genug, sehen sich Buffy und Konsorten einmal mehr gezwungen, Dracula zu kontaktieren, der nach seinem Kurzauftritt in der TV-Serie dafür in den Comics immer mal wieder aus der Versenkung geholt worden ist. Da hätte man sich hier und speziell für den Staffelauftakt zugegebenermaßen etwas Innovativeres ausdenken können, zumal Xander einmal mehr unter dessen Bann gerät, doch stimmt der weitere Verlauf der Geschichte durchaus versöhnlich und macht etwas aus diesem auf den ersten blick abgeschmackt wirkenden Gastauftritt, zumal immerhin der Beziehung zwischen ihm und Xander mit jedem weiteren Treffen neue Facetten hinzugefügt werden, weshalb es dann auch Sinn macht, dass man hier Brendon mit ins Boot geholt hat. Für meinen Geschmack hätte es in Buffy 10.1: Neue Regeln zwar im finalen – also fünften – Heft nicht direkt wieder einen epischen Endkampf geben müssen, doch auch wenn es hier wie so oft auf eine finale Konfrontation hinausläuft, weiß man die Zeit bis dahin eben auch mit reichlich Charaktermomenten und Zwischenmenschlichem zu füllen, was nicht nur, aber insbesondere eben für Xander gilt, der nach seinem jüngsten Verrat mehr denn je an sich zweifelt.
Das betrifft im Übrigen auch seine Beziehung zu Dawn, die ja gerade noch so dem Tod von der Schippe hat springen können, doch hatte ihre unerklärliche Krankheit eben noch weitere Folgen, die sie bis dato selbst vor Xander geheim hält, weshalb deren Beziehung gleichsam auf der Kippe steht, ganz davon zu schweigen, dass Xander sich aus unerfindlichen Gründen von Anyas Geist heimgesucht sieht. Doch auch Willow ist zum Glück wieder zurück und nach längerer Zeit wieder fester Bestandteil des Teams, derweil man sich nach den jüngsten Turbulenzen auch endlich wieder Buffys bislang nur angedeuteter Liaison mit Detective Dowling widmet, die eine überraschende Wendung nehmen wird. So steckt Buffy 10.1: Neue Regeln voller Qualitäten, kleiner und großer Geschichten, punktet mit Action, Herz und Witz und fühlt sich einfach großartig an, wenn man eben von Dracula einmal absieht, der schon in der Serie mehr wie ein Fremdkörper gewirkt hat und den ich hier eben auch nicht direkt wieder hätte sehen müssen, aber dessen ungeachtet liefern Gage und Isaacs einen unbestreitbar starken Auftakt ab, zumal mir insbesondere die Zeichnungen eben auch hier wieder sehr gut gefallen haben und die Figuren im Gegensatz zu Jeantys Interpretation deutlich erwachsener wirken, was dem Flair der gesamten Story unbestreitbar ebenfalls sehr zugute kommt. Die Cover-Galerie derweil enthält auch hier wieder einige wunderschöne, teils fotorealistische Meisterwerke und ansonsten müsste ihr mich nun entschuldigen, damit ich gleichsam auch mit der neuen Staffel Angel & Faith starten kann.
Buffy The Vampire Slayer, Staffel 10, Band 1: Neue Regeln
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Gepfählte Vampire - 8.5/10
8.5/10
Fazit & Wertung:
In Buffy 10.1: Neue Regeln übernehmen nun Autor Christos Gage und Zeichnerin Rebekah Isaacs das Zepter und holen sich gleich noch Nicholas Brendon mit ins Boot, um einen kurzweiligen wie vielversprechenden Staffelauftakt zu kreieren, der nicht nur vor Wortwitz sprüht, sondern auch die liebgewonnenen Figuren endlich einmal wieder vollends überzeugend in Szene setzt, was sowohl Optik als auch Verhalten anbelangt. Die Chancen stehen demnach gut, dass hiermit die bislang überzeugendste Comic-Staffel der Serie gestartet hat.
Buffy The Vampire Slayer, Staffel 10, Band 1: Neue Regeln ist am 19.05.15 im Panini Verlag erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über den nachfolgenden Link und unterstützt damit das Medienjournal!